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September 2017 Umleiter Thomas Förster
Reisen

Wegen Bauarbeiten auf der Nord-Süd-Strecke: Umleitung!

Wie ja schon bekannt ist, wird auf der Nord-Süd-Strecke zwischen Hannover und Göttingen im Herbst 2017 gebaut, und zwar unter anderem zwischen Nordstemmen und Elze und zwischen Northeim und Göttingen. Daneben gibt es noch weitere punktuelle Maßnahmen, was alles die Durchlässigkeit der Strecke erheblich herabsetzt.
Aus diesem Grund fahren nur noch die RE2 und die wenigen IC sowie einige „handverlesene“ Güterzüge auf dieser Strecke – alles andere wird umgeleitet.
Wo bleibt der Verkehr nun aber? Ganz einfach: man lässt die Züge anstelle des direkten Weges die längere Route über Altenbeken und Kassel laufen.
Im Folgenden einige Bilder von den Gegebenheiten, einmal aus Hagenohsen/Kirchohsen und zum anderen aus Altenbeken und Umgebung.
Am 26.September ist es noch dämmerig, und der Nebel liegt noch über dem Wesertal, als ich zur Eisenbahnbrücke gehe, die zwischen Hagenohsen und Kirchohsen liegt. Über sie läuft die Strecke Hannover – Paderborn, und damit geht darüber auch der Umleiterverkehr für die Güterzüge, die von der Nord-Süd-Strecke im Leinetal kommen.




Der Bahnhof Emmerthal ist noch mit Flügelsignalen ausgerüstet, am Ostende der Weserbrücke steht das Einfahrsignal. 185 071 hat soeben die Brücke passiert und zieht ihren Zug in Richtung Hannover.




424 010 verkörpert den normalen Betrieb – die S5 geht von Hannover-Langenhagen(Airport) nach Bad Pyrmont, teils bis Paderborn.




In der Westausfahrt des Bahnhofs Emmerthal in Kirchohsen macht sich 152 105 mit Kesselwagen an die Weserüberquerung – es ist zwar heller geworden, aber das Wetter ist nicht unbedingt besser...




Auf der Brücke rumpelt es ordentlich, als 151 155 mit ihrem Zug ankommt. Ein Sechsachser ist nicht die schlechteste Wahl, wenn es von Altenbeken in Richtung Kassel gehen soll...




151 026 folgt ihrer Schwestermaschine in kurzem Abstand – als ich sie das letzte Mal gesehen habe, stand sie in Laufach als Schiebelok.




182 911 sperrt in Kirchohsen den Bahnübergang, als sie zur Weserüberquerung ansetzt.




Am 27.September wollte ich mir das Geschehen in Altenbeken ansehen, aber der Wetterbericht hat gelogen. Morgens in Langeland ist es dunkel und neblig.
Langeland ist ein Betriebsbahnhof, in dem die Strecken aus (Northeim/Holzminden-)Ottbergen (nicht elektrifiziert) und Hannover zusammentreffen. Vereint unterqueren sie im Rehbergtunnel das Egge-Gebirge und treffen dann im Bahnhof Altenbeken ein. Zu erwähnen ist, dass bei der Eletrifizierung von Langeland versuchshalber Quertragwerke nach Schweizer Vorbild verwendet wurden. Dem Vernehmen nach unterblieb die weitere Verwendung wegen schlechter Signalsicht, man beachte die geringe Höhe der Signale in Langeland.




151 141 kommt aus Altenbeken heran und hat den Tunnel hinter sich gebracht. Da ich nicht durch den Tunnel kann, muss ich notgedrungen über den Berg, um mir in Altenbeken ein Bild zu machen.




Vorweg ein paar Bemerkungen, Altenbekens Bahnanlagen sind immer noch sehr weitläufig. Hier kommen die Strecken aus Hannover und Kassel zusammen und vereinigen sich in Richtung Ruhrgebiet. Die Wichtigkeit des Bahnhofes für den Verkehr war (und ist) groß. Als nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verkehrsströme in Nord-Süd-Richtung anwuchsen, ergab sich aber ein Manko. Um die Hauptstrecke von Hamburg über Hannover nach Süden zu entlasten, konnten Züge über Altenbeken geführt werden – aber nur, wenn sie dort Kopf machten. Das führte zum Bau einer Verbindungskurve zwischen den beiden von Osten und Süden einlaufenden Strecken, die ein direktes Richtungsfahren Hannover – Kassel unter Umgehung des Bahnhofes Altenbeken ermöglichte. 1958 wurde diese etwas über einen Kilometer lange Strecke, die als Gleis 200 des Bahnhofs geführt wird, in Betrieb genommen.
Zur Übersicht eine kleine, nicht maßstäbliche Skizze der Situation.





Nun wieder Bilder:
Gar nicht so einfach war es für mich, bei dem Bewuchs entlang der Strecken Fotopunkte zu finden. Als erstes wollte ich an das Westportal des Rehbergtunnels, wo das Gleis 200 von der hannoverschen Strecke abzweigt. Dabei bin ich auf den neu eingerichteten Rettungsplatz für mögliche Geschehnisse im Tunnel gegangen.
Die Schienen „klingeln“, ein Güterzug nähert sich aus Richtung Kassel auf der Verbindungskurve – 193 883 kommt ums Eck und wird gleich den Rehbergtunnel passieren.




Dann werden die Weichen umgestellt, aha, jetzt wird ein Zug in Gegenrichtung alle Gleise kreuzen, um um den Berg zu gelangen. Dummerweise ist der Nebel auch neugierig und wabert den Hang hinunter, so fährt 185 188 aus dem Tunnel in die Waschküche und überquert das Richtungsgleis nach Hannover, um in Gleis 200 einzubiegen.






Etwa 200 Meter weiter von meinem Standpunkt steht das Sicherungssignal für das Nordende der Verbindungskurve. Davor steht eine Bude – dieses Arrangement findet sich genau so auch am anderen Ende der Strecke. Auf dem Verbindungsgleis fanden Personalwechsel statt, diese Buden dienten dazu, dem ablösenden Personal beim Warten Schutz vor Witterung zu bieten.




193 603 zieht einen Containerzug am Signal vorbei, ich beschließe, den Standort zu wechseln.




Knapp hinter dem Signal bietet eine Lücke im Buschwerk eine Sicht auf das Gleis 200 und den Bahnhof Altenbeken im Hintergrund. Man erkennt, wie das Gleis an den Hang gebaut wurde. Den Anwohnern wird bestimmt schon aufgefallen sein, dass mehr Güterzüge fahren. In diesem Fall macht 152 097 sie darauf aufmerksam, als sie langsam durch die Kurve rumpelt.




Von der Brücke über die Verbindungskurve im Zuge der Rehbergstraße aus hat man einen Blick auf das andere Signal der Strecke. Im Hintergrund könnte man den Bahnhof erahnen, wenn der Nebel nicht wäre. Hier ist 187 129 gerade dabei, auf die Kasseler Strecke einzuschwenken.




In der Gegenrichtung kommt anschließend 193 209 mit ihrem Zug in die Kurve gefahren, und das sehr langsam. Als die Lok das vordere Signal erreicht, hält der Zug. Ich beschließe, weiterzugehen.




An meinem nächsten Punkt angekommen, das ist die Eisenbahnbrücke Ahornstraße über die Kasseler Strecke, steht der Zugschluß hinter 193 209 immer noch in der Einfahrt von Gleis 200 – ein normaler heutiger Containerzug belegt schon mehr Strecke, als zwischen den beiden Signalen von Gleis 200 vorhanden ist.




Dann kommt 185 061 mit einem Gemischtwarenladen aus Richtung Norden, sie muß jetzt noch auf das richtige Gleis wechseln, dann geht es in die Steigung nach Buke. Das kleine Gebäude links der Bahn ist das ehemalige Stellwerk Altenbeken Süd, das für die Bedienung des Kasseler Endes von Gleis 200 zuständig war. Sein Pendant am Rehbergtunnel ist bereits abgerissen. Noch etwas zur Rampe nach Buke: hier geht es am Westrand des Eggegebirges stetig bergan, das war einer der Gründe, warum sich die Dampftraktion bis 1976 hier unter Fahrdraht halten konnte. Eine 44 hat hier immer noch Züge weggeschafft, die eine E40 stehen lassen musste...





152 050 kommt im Gefälle auf die Abzweigung zu und wird gleich in ihre ursprüngliche Richtung abbiegen.





Aus Sicht des Stellwerks: 193 825 mit 193 855 im Schlepp kommt mit einer Altmannwand aus der Verbindungskurve und fädelt in das Richtungsgleis nach Warburg/Kassel.






Noch eine Altmannwand, aber diesmal ist 1116 120 die Zuglok.




Ein nochmaliger Stellungswechsel führt mich auf die Brücke der Rehbergstraße über die Kasseler Strecke – von dort kann ich sehen, wie 185 272 in die Verbindungskurve einschert.




In Buke, das liegt 2 Kilometer südlich Altenbeken in der Steigung der Kasseler Strecke, wollte ich eigentlich Güterzüge auf Bergfahrt abpassen. Am BÜ in Buke kommt aber nur 185 242 mit Schwung im Gefälle daher.




Zwischen Altenbeken und Buke versuche ich es erneut. Doch auch hier kein Erfolg. Das Vorsignal zu „Altenbeken Süd“ zeigt Langsamfahrt erwarten für den nächsten Zug aus Richtung Kassel an – also geht es in die Verbindungskurve.




Dann kommt auch schon 185 064 mit einem Kesselwagenzug dir Rampe herunter – der BÜ in Buke ist schon wieder offen.




Als letztes Bild ein Güterzug mit Kombiverkehr. Er wird, der Signalstellung nach, in Richtung Ruhrgebiet weiterfahren.




Soweit der kleine Bilderbogen über eine betrieblich nicht so alltägliche Situation. Dies wird noch einige Wochen andauern, denn Fahrplanänderungen wegen der Bauarbeiten sind bis zum Dezember angekündigt. Also wird Gleis 200 in Altenbeken, welches nächstes Jahr immerhin 60 Jahre in Betrieb ist, noch etwas „gebügelt“ werden.

Bilder & Text: Thomas Förster

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