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Datum: 09.03.2022 Uhrzeit: 09:57

RMV vergibt Taunus-Wasserstoffnetz an DB-Tochter 'start'


HLB ET 157 als RB 75 (28720) in Messel, Bahnstrecke Babenhausen - Darmstadt-Kranichstein, Fahrtrichtung Darmstadt-Kranichstein (Michael Ruge)

RMV vergibt Taunus-Wasserstoffnetz an DBTochter 'start' / RB11, RB12, RB15 und RB16 ab Dezember 2022 mit neuer Betreiberin unterwegs / weltweit größte Wasserstoffzug-Flotte mit 27 Fahrzeugen künftig im Taunus unterwegs

Die 100-prozentige DB-Tochter Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (start) wird ab 11. Dezember 2022 das Teilnetz Taunus des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) betreiben, auf dem die größte Wasserstoffzug-Flotte der Welt zum Einsatz kommt. Das Unternehmen setzte sich in einer europaweiten Ausschreibung durch und löst die bisherige Betreiberin, die Hessische Landesbahn GmbH, ab. Das Teilnetz Taunus besteht aus den Linien RB11 (Bad Soden – Sulzbach – Frankfurt-Höchst (– Kelkheim)), RB12 (Königstein – Kelkheim – Frankfurt-Höchst – Frankfurt (Main) Hbf), RB15 (Brandoberndorf – Usingen (–Friedrichsdorf – Bad Homburg – Frankfurt Hbf)) sowie RB16 (Friedberg – Friedrichsdorf – Bad Homburg).

Die wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge vom Typ iLint des Herstellers Alstom werden eigens für das Tanusnetz durch die RMV-Tochter fahma angeschafft und dem Verkehrsunternehmen zur Verfügung gestellt. Der Verkehrsvertrag läuft über zwölf Jahre.

'Mit Beginn des neuen Verkehrsvertrags fährt künftig die weltweit größte Flotte an lokal emissionsfreien Wasserstoffzügen durch Hessen“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. 'Ich gratuliere der DB-Tochter Start, bei diesem zukunftsweisenden Projekt dabei zu sein. Unser Ziel ist es, den Umweltvorteil von Bus und Bahn auszubauen und lokal emissionsfreie Mobilität anzubieten. Unsere Fahrgäste profitieren von der innovativen Fahrzeuggeneration ebenfalls. Die Wasserstoffzüge bieten mehr Sitzplätze als die bisher eingesetzten Züge, sind leiser und bieten gratis WLAN.“

'Wir wollen als Deutsche Bahn bis 2040 klimaneutral sein. Alternative Antriebe spielen dabei eine zentrale Rolle. Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie, mit der wir die Emissionen im Regionalverkehr weiter senken und den Klimaschutz deutlich voranbringen“, sagt Dr. Jörg Sandvoß, Vorstandsvorsitzender der DB Regio AG. 'Die Instandhaltung von Wasserstoffzügen in unserem Werk in Frankfurt Griesheim ist schon ein toller, wegweisender Auftrag. Dass wir die weltweit größte Flotte an Wasserstoffzügen mit unserer Tochter start künftig auch betreiben, macht uns sehr stolz.“

'Bei den Wasserstoffzügen handelt es sich wirklich um ein ganz besonderes Netz, das hervorragend zu uns als innovationstreibendes 'Start-up“ der Nahverkehrsbranche passt“, sagt Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung von start. 'Wir betreiben derzeit zwei Netze in Norddeutschland, ab 2026 kommt ein drittes in NRW hinzu. Und mit dem Taunusnetz im Rhein-Main-Gebiet können wir unseren erfolgreichen Wachstumskurs nachhaltig fortsetzen.“

Mehr Platz, bessere Informationen, kostenloses WLAN

Auf den vier Regionalbahn-Linien im Taunus werden 27 fabrikneue Brennstoffzellenzüge vom Typ iLint des Herstellers Alstom eingesetzt. Sie bieten jeweils 160 Sitzplätze je Fahrzeug und damit rund 30 Prozent mehr als heute teilweise eingesetzte Fahrzeuge. In der Hauptverkehrszeit fahren die Züge in Doppeltraktion. Spitzenzüge bieten 320 Sitzplätze.

Die Züge werden mit umfangreichen Fahrgastinformationssystemen, wie Monitoren mit Echtzeitinformationen ausgestattet sein, über Platz für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen verfügen und den Fahrgästen während der Fahrt kostenfreies WLAN bieten.

Umfangreiche Fahrplanänderungen erst nach S5-Ausbau umsetzbar

Derzeit plant der zuständige Verkehrsverband Hochtaunus die Elektrifizierung der Strecke zwischen Friedrichsdorf und Usingen, so dass diese von der S5 befahren werden kann. Bis zur Inbetriebnahme der S5 bleiben die Fahrpläne der vier Taunus-Linien weitgehend unverändert. Nach Inbetriebnahme der Verlängerung der S5 soll die Taunusbahn zwischen Usingen und Brandoberndorf fahren. In der Hauptverkehrszeit gibt es auch dann weiterhin umsteigefreie Verbindungen von und nach Frankfurt. Der Fahrplan der RB16 wird sich dann zu einem einheitlichen Taktverkehr ändern und die Linie nach Bad Homburg verlängert werden. Auch auf der RB12 sind in der Hauptverkehrszeit zusätzliche Fahrten geplant.

Übergang des Personals

Das im Teilnetz Taunus eingesetzte Zugpersonal der bisherigen Betreiberin Hessische Landesbahn, wie Lokführerinnen und Lokführer und Zugbegleitpersonal, kann unter Wahrung der bisherigen Beschäftigungsstandards zu start wechseln. Start wird entsprechend der RMV-Vorgaben die Beschäftigten auf Grundlage des Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes entlohnen.

Über den RMV

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) ist einer der größten deutschen Verkehrsverbünde. Er koordiniert und organisiert den regionalen Bus- und Bahnverkehr auf rund 14.000 Quadratkilometern. Das sind rund zwei Drittel der Fläche des Bundeslandes Hessen. Im Verbundgebiet wohnen zirka 5 Millionen Menschen, zählt man die Einwohner in den Übergangstarifgebieten dazu, sind es sogar 6,7 Millionen Menschen. Seit seiner Gründung 1995 trägt der RMV maßgeblich zur Entwicklung des Rhein-Main-Gebiets als pulsierende Metropolregion bei.

Über die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH

Die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH wurde 2016 als hundertprozentige Tochter der DB Regio AG gegründet und hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. In Start-up-Atmosphäre entwickelt das Expert:innen-Team für die gesamte Wertschöpfungskette im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) innovative Lösungsansätze für Aufgabenträger. Das Ziel: gemeinsam mit Ressourcen der Muttergesellschaft Verkehre im SPNV erfolgreich gewinnen und für die Kunden optimal betreiben. Dabei setzt start auf regionale, individuell auf den jeweiligen Verkehrsvertrag abgestimmte Betriebsmodelle und flexible Konzepte für den SPNV der Zukunft.


Quelle:/Fotos: RMV