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Datum: 22.11.2021 Uhrzeit: 10:07

Elektrisch und schnell von München nach Lindau


Mit den Zügen Go-Ahead kommt man ab dem 12. Dezember in gut einer Stunde von Memmingen nach München. Foto: Go-Ahead/Leon Prochaska

Am 12. Dezember ist es soweit: Mit dem Fahrplanwechsel übernimmt Go-Ahead Bayern den Zugbetrieb auf der Strecke von München über Memmingen nach Lindau.

Auf der seit einem Jahr elektrifizierten Strecke werden die Fahrgäste dann erstmals mit modernen elektrischen Regionaltriebzügen mit Klimaanlage, mindestens 20 Fahrradstellplätzen pro Zug und viel Stauraum für das Gepäck unterwegs sein. Dazu kommt, dass viele Stationen von DB Station&Service inzwischen so ausgebaut wurden, dass ein stufenloser Einstig in die neuen Züge möglich ist und man auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl sehr gut ein- und aussteigen kann. Wichtig für die Fahrgäste ist auch: Alle bisher üblichen Fahrkarten wie zum Beispiel das Bayern-Ticket, Fahrscheine mit Bahncard-Rabatt oder Pendler-Abos der Verkehrsverbünde MVV und bodo sind auch weiterhin gültig.

Die Züge im sogenannten E-Netz Allgäu fährt Go-Ahead Bayern im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr plant, finanziert und kontrolliert, und des Baden-Württembergischen Verkehrsministeriums. „Wir wurden beauftragt, ein völlig neues Konzept auf dieser Strecke zu fahren“, so Bastian Goßner, Geschäftsleiter von Go-Ahead. „Die Fahrgäste dürfen sich über nagelneue Fahrzeuge mit viel Platz für ihr Gepäck und einem leisen und umweltfreundlichen elektrischen Antrieb freuen. Zudem können unsere Züge schneller fahren und auch besser beschleunigen als die bisher dort eingesetzten Dieselzüge, sodass wir unseren Fahrgästen kürzere Reisezeiten anbieten können.“ Klar ist jedoch auch, dass der Betrieb dieser Strecke auch für Go-Ahead nicht ganz einfach wird. „Wir wollen unseren Fahrgästen und der ganzen Region einen pünktlichen und zuverlässigen Betrieb gewährleisten. Doch ein großes Stück dieser Strecke ist nur eingleisig, und im Zulauf auf München teilen wir uns die nur zweigleisige Strecke mit mehreren anderen Anbietern und der S-Bahn. Eine Störung, egal welcher Ursache, wird daher schnell auch für unsere Fahrgäste spürbar sein.“

Im Folgenden listet Go-Ahead die Änderungen für einige Umsteigebahnhöfe im Detail auf, wobei die Angaben auf dem jeweiligen Streckenabschnitt stets für beide Richtungen gelten.

Buchloe

Für die Fahrgäste in Buchloe ändert sich wenig. Rund um Buchloe teilt sich Go-Ahead mit weiteren Eisenbahnunternehmen den Betrieb der Strecken, sodass es auch sein kann, dass man zum Beispiel für eine Fahrt nach München einen Go-Ahead-Zug und auf der Rückfahrt einen Zug einer anderen Bahngesellschaft nimmt.

Generell bleibt es bei mindestens zwei Direktverbindungen pro Stunde zwischen Buchloe und München. Die Fahrzeit nach München verkürzt sich bei vielen Zügen um einige Minuten, mit den schnellsten Verbindungen wird man planmäßig nach nur 37 Minuten die Landeshauptstadt erreichen – derzeit sind die schnellsten Züge in 44 Minuten da. Ab Buchloe bis Memmingen wird das Angebot erhöht: Innerhalb von zwei Stunden fahren dann künftig drei Regionalzüge statt bisher zwei.

Memmingen

Für die Fahrgäste in Memmingen ändert sich einiges. Sie haben jetzt schon mit wenigen Lücken alle zwei Stunden eine schnelle Verbindung mit dem Eurocity, der sie in wenig mehr als einer Stunde nach München bringt – das ist konkurrenzlos schnell und mit dem Auto kaum zu schaffen. Dazu ergänzend fährt Go-Ahead Bayern in der jeweils anderen Stunde eine ebenso schnelle Verbindung nach München, sodass es zwischen Memmingen und München also künftig grundsätzlich jede Stunde eine sehr schnelle Verbindung mit einer Fahrzeit von gut einer Stunde gibt. Die schnellen Züge der Go-Ahead-Linie RE 96 halten zwischen München-Pasing und Memmingen nur in Buchloe, Türkheim und Mindelheim. „Dazwischen fahren wir in den Stunden, in denen der Eurocity fährt, einen langsameren Zug der Linie RE 72, der auch weitere Unterwegshalte bedient und nach etwa eineinhalb Stunden München erreichen wird“, sagt Bastian Goßner von Go-Ahead.
In Richtung Lindau gibt es bisher fast keine durchgehenden Züge; auch wenn man umsteigt, hat man im Prinzip nur alle zwei Stunden eine Verbindung. Das ändert sich grundlegend, denn Go-Ahead ist beauftragt worden, täglich jede Stunde einen Zug von Memmingen nach Lindau mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen zu fahren.

Leutkirch

Von Leutkirch in Richtung Memmingen fährt bisher unter der Woche jede Stunde ein Zug, am Wochenende in jeder zweiten Stunde. In Richtung Lindau gibt es derzeit generell alle zwei Stunden eine durchgehende Verbindung. Das ändert sich grundlegend; es gibt künftig täglich einen Stundentakt mit durchgehenden Zügen von Lindau nach Memmingen, die in jeder zweiten Stunde über Memmingen hinaus bis nach München fahren.

Lindau

Jeder zweite Go-Ahead-Zug startet von Lindau-Reutin aus und fährt zunächst nach Lindau-Insel und dann weiter über Memmingen bis München. Dazwischen verdichten weitere Züge, die in Lindau-Insel losfahren und dann Memmingen als Endbahnhof haben werden, den Fahrplan zu einem Stundentakt. Damit haben also die Fahrgäste künftig an sieben Tagen pro Woche in jeder Stunde einen Zug von Lindau-Insel nach Memmingen; das ist eine große Verbesserung, denn bisher gibt es kaum durchgehende Züge von Lindau nach Memmingen.


Quelle:/Fotos: Go-Ahead Bayern GmbH