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Datum: 10.05.2021 Uhrzeit: 09:25

Verkehrsministerium BW fördert Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken


(HS)

Land bewilligt erste Anträge der Landkreise Waldshut und Lörrach für die Wehratalbahn, Wutachtalbahn und Kandertalbahn

Das Ministerium für Verkehr hat ein neues Förderprogramm zur Erstellung von Machbarkeitsstudien für die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken in Baden-Württemberg aufgesetzt. Nun wurde dem Landkreis Waldshut, als ersten Antragsteller, ein Zuschuss in Höhe von jeweils rund 96.000 Euro für die Untersuchung der 19,7 Kilometer langen Wehratalbahn und eines 17,4 Kilometer langen Streckenabschnitts der Wutachtalbahn bewilligt. Auch der Landkreis Lörrach erhält eine Förderung in Höhe von rund 91.000 Euro für die Erstellung einer Ergänzungsstudie zur Reaktivierung der 12,9 km langen Kandertalbahn. Damit trägt das Land Baden-Württemberg 75 Prozent der Kosten, die für die Erstellung der drei geplanten Machbarkeitsstudien anfallen.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL wertete das rege Interesse der Kommunen an dem Förderangebot des Landes als wichtigen Schritt in Richtung Verkehrswende: „Die Landkreise Waldshut und Lörrach haben nach der Bekanntgabe der neuen Fördermöglichkeiten für Machbarkeitsstudien zügig die Initiative ergriffen. Das treibt die Reaktivierungen der Wehratalbahn zwischen Schopfheim und Bad Säckingen, der Kandertalbahn zwischen Haltingen und Kandern und des Streckenabschnitts zwischen Lauchringen und Stühlingen auf der Wutachtalbahn engagiert voran. Damit wird ein weiterer Beitrag zu der von der Landesregierung angestrebten Verdopplung der Nachfrage im ÖPNV bis 2030 geleistet und der Klimaschutz im Verkehrssektor kommt voran. Zudem kann die Reaktivierung von Bahnstrecken die Anbindung und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Region nachhaltig stärken.“

Im Rahmen einer vom Verkehrsministerium beauftragten landesweiten Potenzial-untersuchung wurde den beiden Bahnstrecken bereits ein mittleres bis hohes Fahrgastpotential bescheinigt. Im Zusammenhang mit der Machbarkeitsstudie sollen jetzt sowohl das Fahrgastpotenzial vertieft untersucht, als auch die zu erwartenden Investitions- und Betriebsaufwendungen ermittelt werden. Auf diese Weise werden fundierte Entscheidungsgrundlagen für die Aufnahme weiterer vertiefter Planungen geschaffen.

„Gerade für einen Flächenlandkreis, wie es der Landkreis Waldshut ist, sind intakte Schienenverbindungen mit einem guten Angebot wichtig. Die Menschen nutzen den öffentlichen Nahverkehr, wenn die Verbindungen von Bus und Bahn gut aufeinander abgestimmt sind. Ohne die finanzielle Unterstützung des Landes Baden-Württemberg könnte der Landkreis mit den Kommunen und Partnern diesen ersten bedeutsamen Schritt nicht gehen. Dass wir die Ersten sind, freut mich und wird dem Projekt weiter Schub geben“, sagte Dr. Martin Kistler, Landrat von Waldshut.

Marion Dammann, Landrätin von Lörrach, ergänzte: „Es freut mich, dass das Land neben der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Wehratalbahn auch die Untersuchung zur Kandertalbahn mit 75 Prozent fördert. Es ist ein zentrales Ziel des Landkreises Lörrach, ein zukunftsorientiertes, bedarfsgerechtes und umweltschonendes Mobilitätsangebot sicherzustellen. Hierfür beteiligen wir uns nicht nur finanziell an den Projekten Ausbau und Elektrifizierung der Hochrheinbahn und Ausbau der Garten- und Wiesentalbahn. Ebenfalls engagieren wir uns bei Überlegungen hinsichtlich möglicher Reaktivierungen der Kandertalbahn und Wehratalbahn. Die vom Land geförderten Machbarkeitsstudien werden uns hier bei der Entscheidungsfindung sicherlich einen großen Schritt weiterbringen.

Förderanträge zur Erstellung von Machbarkeitsstudien für die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken in Baden-Württemberg können noch bis Ende 2021 bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) eingereicht werden.


Quelle:/Fotos: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg