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Datum: 08.07.2011 Uhrzeit: 07:41

Bayern fordert Erhalt direkter Zugverbindungen nach Slowenien, Kroatien und Serbien

Zeil: „Direktverbindungen nach Ljubljana, Zagreb und Belgrad müssen bleiben“

Die EU öffnet die Türen für Kroatien, auf der Schiene droht die Schließung der direkten Zufahrten für Bayern. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen zum Fahrplanwechsel im nächsten Dezember die Direktverbindungen von Bayern nach Slowenien, Kroatien und Serbien einstellen. Für Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil, der erst vor Kurzem Kroatien besucht hat, ist das nicht akzeptabel. „Seit Jahrzehnten kann man mit dem Zug umsteigefrei von Bayern nach Ljubljana, Zagreb und Belgrad fahren. Das ist für viele Urlauber und Menschen mit Wurzeln in diesen Ländern eine attraktive Reisemöglichkeit. Es ist ein fatales Signal für die europäische Integration, wenn jetzt Österreich hier neue Umsteigezwänge einführt“, so Zeil. Er habe deshalb die österreichische Verkehrsministerin Doris Bures aufgefordert, bei den ÖBB zu intervenieren und die Abschaffung der Direktzüge zu verhindern.

„Meine Gesprächspartner in Kroatien waren sich einig, dass wir angesichts unserer immer engeren politischen, wirtschaftlichen und touristischen Beziehungen leistungsfähige Verkehrsverbindungen brauchen. Das Verkehrsaufkommen wird sich durch den gerade beschlossenen EU-Beitritt Kroatiens und die fortschreitende EU-Annäherung Serbiens noch weiter erhöhen“, betont Zeil. Er habe daher seiner österreichischen Kollegin deutlich gemacht, dass die Entscheidung der ÖBB auch in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens nicht nachvollziehbar sei. Der Minister weist darauf hin, dass die ÖBB mit ihrer Haltung international isoliert seien. „Die beteiligten Bahnen aus Deutschland, Slowenien, Kroatien und Serbien wollen alle Verbindungen in der heutigen Form erhalten“, bekräftigt Zeil.

Aktuell fährt täglich ein Euro-City (EC) von München über Ljubljana und Zagreb nach Belgrad und zurück. Ein weiterer EC verbindet Siegen mit Frankfurt, München, Ljubljana und Zagreb, ebenfalls in beiden Richtungen. Neben der bayerischen Landeshauptstadt werden im Freistaat weitere Städte wie Günzburg, Augsburg, Rosenheim, Prien, Traunstein und Freilassing bedient. Auch in Slowenien, Kroatien und Serbien werden zahlreiche Orte direkt angefahren. Die Verbindungen werden von den beteiligten Bahnen eigenwirtschaftlich erbracht.

Quelle:/Fotos: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie