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Datum: 24.06.2020 Uhrzeit: 09:02

Mit Strom durch das Allgäu – die Oberleitungen stehen unter Spannung


Foto: DB AG

Achtung Hochspannung! Diese Warnung zieht sich vom 1. Juli an auf über 150 Kilometern von Geltendorf bis Lindau durch das Allgäu. Denn die Arbeiten für die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen München und dem Bodensee (ABS 48) steuern auf das Baufinale zu. Erkennbar wird dies an einem großen Meilenstein: Im Juli schalten die DB Netze bereits abschnittsweise für Test- und Abnahmezwecke den Strom an.

Die Deutsche Bahn und die Bundespolizei weisen aus diesem Anlass auf die Gefahren bei unbefugtem Betreten von Bahnanlagen hin. Bereits eine Annäherung zur Oberleitungsanlage und ihrer Aufhängung kann zu einem tödlichen Stromschlag führen. 15 000 Volt fließen durch die Oberleitungen. Ein Schutzabstand von 1,50 m ist einzuhalten.

Im April 2018 errichtete die DB in Marstetten-Aitrach den ersten Oberleitungsmast. Seitdem wurden rund 3500 Masten für die über 150 Kilometer lange Strecke Geltendorf – Lindau gesetzt. Alle Arbeiten an den Oberleitungen sind noch nicht abgeschlossen. Stellenweise, vor allem im westlichen Bereich, Richtung Bodensee sind noch Masten zu errichten und Oberleitungen zu montieren. „Das Bahnprojekt befindet sich auf der Zielgeraden. Der Endspurt findet bis Anfang August statt. In wenigen Tagen werden wir dem letzten Mast setzen und den letzten Fahrdraht ziehen können“, freut sich DB-Projektleiter Matthias Neumaier.

Ab Dezember schnell und umweltfreundlich durchs Allgäu

Sobald der Strom schließlich durch die letzten Meter Oberleitungen fließt, beginnen im späten Sommer und Herbst die Testfahrten bevor im Dezember 2020 der reguläre Zugbetrieb Fahrt aufnimmt. Ab dann profitiert das Allgäu von einem sauberen und leisen Zugverkehr mit einem verbesserten Angebot zwischen München und Lindau.
Die Verbesserung des Verkehrs im Fernverkehr München – Zürich und auf den Nahverkehrslinien erfolgt in zwei Stufen: Ab Dezember 2020 reduziert sich die Reisezeit München – Zürich auf rund 4 Stunden und ein Jahr später dann auf 3 Stunden und 30 Minuten. Die Schweizer Neigetechnikzüge „Astoro“ ermöglichen eine höhere Geschwindigkeit in den Kurven und erreichen künftig auf weiten Abschnitten Tempo 160.

Mit der vom Freistaat Bayern beschlossenen Übernahme der Nahverkehrslinien München – Memmingen – Lindau durch GoAhead im Dezember 2021 werden diese dann ebenfalls elektrisch gefahren.


Quelle:/Fotos: Deutsche Bahn