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Datum: 30.09.2019 Uhrzeit: 11:20

SNCF plant die Fusion von Eurostar und Thalys


Das Gesamtnetz von Thalys und Eurostar

Die Unternehmensleitungen von SNCF, SNCB und Patina Rail LLP (einem Konsortium aus Caisse de dépôt et placement du Québec (CDPQ) und Hermes GPE LLP) haben am 27. September 2019 ihren Vorständen das Projekt "Greenspeed" unterbreitet, das die Annäherung von Eurostar, Betreiber des Hochgeschwindigkeitszugs durch den Ärmelkanaltunnel, und Thalys, französisch-belgischer Hochgeschwindigkeitszugsbetreiber, zum Ziel hat, um somit den Grundstein für ein klimafreundliches, europäisches Hochgeschwindigkeitsunternehmen für Bahnfernreisen zu legen. Sobald das Projekt genau definiert ist,wird es dem Vorstand zur Genehmigung, den Arbeitnehmervertretungsinstanzen zur Information und Beratung und der Europäischen Kommission zur kartellrechtlichen Genehmigung vorgelegt. Seit ihrer Gründung verfolgen Eurostar und Thalys ein gemeinsames Ziel: die grenzüberschreitende und umweltfreundliche Bahnvernetzung Europas. In den letzten fünfundzwanzig Jahren haben die beiden Unternehmen die Welt des Verkehrs durch einfache und schnelle Direktverbindungen zwischen europäischen Metropolenrevolutioniert und dadurch eine neue Generation umweltbewusster Reisender geschaffen.

Thalys und Eurostar sind bereits in fünf Ländern - Frankreich, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland - mit einer Bevölkerung von beinahe 245 Millionen Einwohnern aktiv. Mit der Bereitstellung von mehr als 112 Zügen täglich bringen sie jährlich mehr als 18,5 Millionen Reisendean ihr Ziel. Die Herausforderung des Klimawandels und die wachsende Nachfrage nach umweltbewusstem und nachhaltigem Reisen in Europa bieten für beide Unternehmen großartige Entwicklungschancen. Die Vereinigung der einzigartigen Kenntnisse hochqualifizierter MitarbeiterInnen beider Unternehmen würde dem europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr einen positiven Impuls geben und Lösungen zur Bewältigung der neuen Anforderungen entwickeln. Für den Kunden würde dies ein bequemes, nachhaltiges und europäisches Reiseerlebnis bedeuten. Das Projekt Green Speed würde die Kräfte von Thalys und Eurostar vereinen und Großbritannien mit dem Mittelmeer, die Nordsee mit dem Atlantik und die Benelux-Staaten mit den Gipfeln der Alpen verbinden.

Dieser neue Service würde dem Kunden einen weiteren Grund bieten, den Zug und nicht das Auto oder das Flugzeug für Reisen innerhalb von Europa zu wählen. Die Zusammenlegung der Ressourcen - insbesondere von Fahrzeugflotte, Informations- und Distributionssystemen - hätte das letztendliche Ziel, die Anzahl der Direktverbindungen zwischen europäischen Städten weiter zu erhöhen, ökonomische und ökologische Effizienzsteigerungen zu bringen und für den Kunden ein größeres Angebot zu entwickeln.

Entscheidend für das Projekt Green Speed sind aber nicht zuletzt alle MitarbeiterInnen, die Thalys und Eurostar zu ihrem heutigen Erfolg gebracht haben und über einzigartiges Fachwissen und beispielslose Erfahrung im grenzüberschreitenden, europäischen Eisenbahnverkehr verfügen. Sie wären morgen die Gestalter des Green Speed Projekts. Fünf Ziele untermauern das Projekt Green Speed:

1. Eine attraktive Alternative zum Flug- und Straßenverkehr für fast 30 Millionen Reisende pro Jahr bis 2030
Ziel des Projektes wäre es, die Verlagerung von Flug- und Straßenverkehr auf den Schienenverkehr zu beschleunigen, um somit der wachsenden Nachfrage nach klimafreundlichen Verkehrsmöglichkeiten nachzukommen. Das jährliche Reiseaufkommen auf dem derzeitigen und zukünftigen kombinierten Eurostar- und Thalys-Streckennetz soll bis 2030 von derzeit 18,5 Millionen Reisenden auf nahezu 30 Millionen Reisende erhöht werden.

2. Hochgeschwindigkeitszüge mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen und einer ehrgeizigen Umweltpolitik
Das Green-Speed-Projekt würde sich die Schaffung eines kombinierten Unternehmens zum Ziel setzen, das die Nutzung erneuerbarer Energien für seine Fahrzeugflotte bis 2030 weiterhin maximiert, um somit das Kernziel der EU der Verringerung der Treibhausgasemissionen zu unterstützen. Durch die Beschleunigung der bereits eingeleiteten Initiativen würde das kombinierte Unternehmen auch auf eine ehrgeizige Umweltpolitik im Bereich Abfallwirtschaft, die Entfernung von Kunststoffen, umweltfreundliches Fahren von Zügen und nachhaltigen Einkauf abzielen.

3. Vereinfachte internationale Reiserouten
Das ProjektGreen Speed würde dem Kunden vereinfachtes, schnelles und reibungsloses Reisen in alle Städte und Länder des Thalys-Eurostar-Streckennetzes ermöglichen. Einheitliche Tickets, optimierte Fahrpläne für reibungslose Anschlussverbindungen und innovative digitaleTools würden den Kunden auf jedem Schrittseiner Reisebegleiten.

4. Attraktive Preisangebote und ein einheitliches Treueprogramm
Geplant ist auch ein auf dem gesamten Streckennetz gültiges, einheitliches Treueprogramm, das dem Fahrgast attraktive Reise- und Partnerschaftsangebote anderer multimodaler, nachhaltiger Verkehrsträger zugänglich macht. Mitglieder dieses gemeinsamen Treueprogramms würden von zusätzlichen Vorteilen, Ermäßigungen und Bonusreisen mit frühem Zugang zu Partnerangeboten, Lounges und anderen maßgeschneiderten Vorteilen profitieren.

5. Ein qualitativ hochwertiger Service-herzlich, aufmerksam und multikulturell
Die geplante Allianz würdeauf der Qualitäts- und Gastfreundschaftskultur beider Unternehmen basieren und strebt nach höchster Servicequalität für Kunden.

Erklärungen

Guillaume Pepy, Vorstandsvorsitzender der SNCF, erklärt: « Angesichts der Herausforderung des Klimawandels und der Forderung nach umweltfreundlicher Mobilität müssen wir umfassende und ehrgeizige Lösungen finden. Durch die vorgeschlagene Allianz zwischen Eurostar und Thalys können wir eine Antwort auf diese Herausforderung geben. Die Gründung eines kombinierten europäischen Hochgeschwindigkeitsbahnunternehmens würde für unsere 18,5 Millionen Fahrgäste eine überzeugende Alternative zum Flug- und Straßenverkehr darstellen und für den europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr eine neue Ära einleiten. Die Hochgeschwindigkeit ist eine Chance für Europa, und Europa ist eine Chance für die Hochgeschwindigkeit! »

Sophie Dutordoir, Geschäftsführerin der NMBS und Vorstandsvorsitzende von Thalys, erklärt: « Die Allianz von Thalys und Eurostar würde genau zum richtigen Zeitpunkt kommen und könnte sich nur positiv auf alle Reisende auswirken. Sie würde in der Tat eine gelungene Kombination von Bahn-Know-how und stabilen Aktionären darstellen. Diese Annäherung basiert auf der festen Überzeugung, dass die Schiene mehr denn je die dauerhafte, sichere, schnelle und effiziente Lösung für Reisen in Europa ist. Brüssel würde mit diesem Projekt seiner Rolle als Drehscheibe im Zentrum der verschiedenen Verbindungen und Metropolen voll gerecht werden. »

Emmanuel Jaclot, Executive Vice-President und Head of Infrastructure der CDPQ, erklärt im Auftrag von Patina Rail LLP : « Die Schaffung dieser bedeutenden Plattform für Schienenverkehr ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität in Europa. Im Rahmen unseres globalen Infrastrukturportfolios sind wir sehr stolz darauf, unsere langjährige Partnerschaft mit der SNCF fortzusetzen, die Entwicklung unseres Portfoliounternehmens Eurostar zu unterstützen und weiterhin am Wachstum umweltbewusster Verkehrsträger in ganz Europa mitzuwirken. »


Quelle:/Fotos: SNCF