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Datum: 12.09.2019 Uhrzeit: 09:10

Digitale Signaltechnik für zukunftsfähigen Schienenverkehr


BOMBARDIER EBI Lock 950 Stellwerksystem, Kreinsen

Digitale Signaltechnik von Bombardier für das zukunftsweisende Schienenausbau- und Digitalisierungsprogramm der Deutschen Bahn trägt zum reibungslosen Ablauf des Eisenbahnverkehrs während der Erneuerungsarbeiten auf der Nord-Süd-Achse bei Mobilitätsanbieter Bombardier Transportation arbeitet kontinuierlich daran, mit innovativen Signaltechnikprodukten und -systemen die Bahninfrastruktur zu verbessern und unterstützt damit die Deutsche Bahn AG (DB) bei der Steigerung ihrer Beförderungskapazitäten. Dies erfolgt im Sinne der Verkehrs- und Klimapolitik der deutschen Bundesregierung, die unter anderem eine deutliche Verlagerung des Straßen- und Flugverkehrs auf die Schiene vorsieht.

Ein Beispiel dafür, wie Signal- und Zugsteuerungstechnik zu diesem richtungsweisenden Vorhaben beiträgt, ist das BOMBARDIER EBI Lock 950 Stellwerksystem, das im niedersächsischen Bahnhof Kreiensen installiert ist.

Dieses zukunftsfähige System ist ein Vorreitermodell für die künftigen digitalen Stellwerke der DB.

Es ist die Schnittstelle zwischen der streckenseitigen Ausrüstung und der zentralen Verkehrsüberwachung, die an diesem hochfrequentierten Bahnverkehrsknotenpunkt die sichere und effiziente Durchfahrt der Züge ermöglicht. Die genutzte internetprotokollbasierte (IP)-Architektur ist ein wichtiger Bestandteil moderner digitaler Stellwerke. Das System regelt zuverlässig den Bahnverkehr in einem Bereich von 60 km und steuert bereits im Normalfall über 300 Züge pro Tag, wobei Kapazitätsreserven eingeplant sind.

Diese Kapazitätsreserven kommen nun während der Sperrung der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover-Göttingen zum Einsatz (Dauer Juni - Dezember 2019). Seit Juni unterstützt das EBI Lock Stellwerk erfolgreich den nunmehr vollständig umgeleiteten Bahnverkehr der Nord-Süd-Achse und zeigt so eindrucksvoll, welche Kapazitäten es überwachen und steuern kann.

Unterstützung eines erweiterten Servicebetriebs in der Gegenwart, Vorbereitung auf das Kapazitätswachstum in der Zukunft

Das leistungsstarke EBI Lock Stellwerksystem Kreiensen wurde 2011 von der InoSig GmbH, einem Joint Venture von Bombardier Transportation, für die Deutsche Bahn Netz AG installiert.

Im Vorfeld der Streckensperrung wurde die vorhandene Systemsoftware des EBI Lock Stellwerks durch die InoSig GmbH aktualisiert, um die Funktionalität, Zuverlässigkeit und Cybersicherheit weiter zu verbessern und die Systemleistung zu erhöhen. Die letzte Aktualisierung entspricht zudem den Anforderungen des neuen europäischen Standards für Stellwerke, auch bekannt als EULYNX bzw. NeuPro im deutschen Markt, was zur Verbesserung der Interoperabilität von Stellwerken verschiedener Anbieter bei der Kommunikation zwischen den Systemen beiträgt. Dies ist für die effektive Regelung des Zugverkehrs auf einer Strecke von wesentlicher Bedeutung.

Mit der neuesten Aktualisierung, die nachgewiesenermaßen eine zuverlässige digitale Integration mit drei angrenzenden Stellwerken in Kreiensen ermöglicht, hat das System von Bombardier nun den bis dato höchsten Grad an Interoperabilität im DB-Netz erreicht und ist somit für die künftige Digitalisierung des Schienenverkehrs bestens gerüstet.

Die Deutsche Bahn - ein Vorreiter bei der Digitalisierung

Das Ziel der DB-Strategie „Starke Schiene“ besteht darin, die Netzkapazität durch den Ausbau und die Modernisierung des Schienennetzes sowie durch die Umsetzung des Programms „Digitale Schiene Deutschland“ zu steigern. Dabei kommt erstmals die neueste Signaltechnik zum Einsatz, um die Zuverlässigkeit und Kapazität zu erhöhen. Die DB-Technologie des Digitalen Stellwerks (DSTW) für Deutschland ist eine Weiterentwicklung der im Schienennetz installierten, elektronischen Stellwerke und ein wichtiger Schritt in Richtung der Digitalisierung des Schienensystems und der Nutzung Cloud-basierter Technologie. DSTWs nutzen unter anderem IP-basierte Kommunikation mit Feldelementen über ein Datennetz anstelle einzelner Verbindungen. Zu den Vorteilen gehören beispielsweise erhöhte Effizienz, die Möglichkeit der Steuerung von Objekten über eine größere Entfernung mit reduzierten Kosten und weniger Ausrüstung, höhere Zuverlässigkeit, Sicherstellung der Pünktlichkeit von Zügen und bessere Skalierbarkeit, die für künftiges Kapazitätswachstum des deutschen Schienensystems ausgelegt ist.


Quelle:/Fotos: Bombardier Transport