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Datum: 20.05.2019 Uhrzeit: 09:15

Eindrücke vom S-Bahnfest in Erkner


Ein aufgearbeiteter S-Bahnzug der Baureihe Olympia (ET166, DR-Baureihe 276) aus der Lieferzeit 1934 bis 1936. Die Züge der Bauart Olympia konnte nur bis 80 km/h in der Spitze beschleunigen.

Die S-Bahn hat in Erkner mal wieder eingeladen und es ergaben sich ein paar interessante Fotomotive:



Der Letzte noch verbliebene S-Bahntriebwagen der Bauart Oranienburg (Baureihenbezeichnung DR: 278, Baujahr 1925), welcher zum Gepäcktriebwagen umgebaut wurde. Die Reichsbahn bot bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts die Gespäckaufgabe vom nächstgelegenen S-Bahnbahnhof an. Das Gepäck wurde dazu in Berlin (West) von allen S-Bahnhöfen eingesammelt und zum Bf. Berlin-Zoologischer Garten gebracht. Dort wurde es in die Transitzüge in die Bundesrepublik verladen.



Mit Triebwagen der Bauart Bernau (ET 169, Reichsbahnbaureihe 278 007-0) und Zwischenwagen der Bauart Bernau (EB 169) hat die Reichsbahn sich einen Hilfsgerätezug zusammengebaut. Gegen Ende der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts hat die DDR-Reichsbahn die Triebwagenköpfe der baureihe Stadtbahn angeglichen bzw. zu Hilfsgerätezüge umgebaut.



Bei dem abgebildeten Zug handelt es sich um einen Peenemünder Zug. Diese Züge sind 1941 für die Werksverkehr zwischen Zinnowitz und dem Raketenversuchszentrum Peenemünde der deutschen Reichsluftwaffe gebaut worden. Die Zügen wurden für einen 1200 Volt Gleichstrom mit Oberleitungsbetrieb hergestellt. Nach dem Krieg gingen die Züge u.a. als Reparationsleistung in die damalige Sowjetunion. In den späten fünfziger Jahren kamen die Züge zurück zur DDR-Reichsbahn. Diese ließ die Züge 1960 umbauen auf 750 Volt Gleichstrom und seitlicher Stromschiene. Die Führerstände wurde der Bauform Olympia und Bankier angepasst. Eingesetzt wurde die Züge im Westnetz zwischen den Bahnhöfen Beusselstraße -Gartenfeld (Siemensbahn) und Jungfernheide - Spandau-West. Im Ostnetz wurde die Strecke nach Spindlersfeld befahren. Der Verein historische S-Bahn Berlin e.V. hat ein Viertelzug 1991 käuflich von der DDR-Reichsbahn übernommen. Auch die Deutsche Bundesbahn setzte in den fünfziger Jahren drei Viertelzüge der Peenemünder Züge bzw. der Stadtbahnbauart auf der gleichstrombetriebenen Isartalbahn München Isartalbahnhof-Höllriegelskreuth-Grünwald ein. Bei der DB erhielten die Züge die Baureihenbezeichnung ET/ES 26, später 426/826. 1957 wurden die Fahrzeuge erneut umgebaut und für den Wechselstromeinsatz hergerichtet. Ebenfalls erhielten die Züge neue Führerstände, womit diese den Berliner Touch verloren haben.



Der Beiwagen zu dem ET 166 Bauart Olympia wird ebenfalls orginalgetreu wiederhergestellt.



IMG 5265: 1999 erhielt die S-Bahn Berlin GmbH von der Deutschen Bahn AG ein Triebzug der BR 488 als Geschenk zum 75-jährigen S-Bahnjubiläum. Der Zug wurde bekannt als Panorama-S-Bahn. Vorlage für den Zug war er ET 491, auch bekannt als Gläserner Zug. Analog dazu wollte die Deutsche Bahn den Tourismusverkehr mit einem gesonderten Zug ankurbeln und spezielle Stadtrundfahrten dem Publikum in Berlin anbieten. Innerhalb des Geschäftsbereiches S-Bahn Berlin war der Zug jedoch ein Sonderling, der nun irgendwie zwischen die Fahrpläne getaktet werden musste. Bei Touristen und Hochzeitsgesellschaften war der Zug jedoch beliebt. Der Zug wurde mit Beginn der Umbauarbeiten am S-Bf. Berlin-Ostkreuz 2006 dem S-Bw Erkner zugeteilt. Da die S3 (Berlin-Ostbahnhof - Erkner) völlig vom übrigen S-Bahnnetz abgekoppelt war, fanden keine weiteren Fahrten mehr mit der BR 488 statt. Mittlerweile sind die Untersuchungsfristen für den Zug abgelaufen und der Zug bräuchte eine komplette Untersuchung, bevor dieser wieder auf die Strecke darf. Ob DB Regio dieses Geld nochmal aufwenden wird, ist fraglich. Insofern dürfte Photos von diesem Zug lediglich in dem S-Bw Erkner gemacht werden können, da der Zug so schnell nicht wieder auf die Strecke kommt.


Quelle:/Fotos: Jens Schlüter