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Datum: 24.03.2011 Uhrzeit: 09:19

DB Regio Rheinland erhält Zuschlag für das Kölner Dieselnetz (Update)

Nach einer europaweiten Ausschreibung hat DB Regio Rheinland den Zuschlag für die Betriebsleistungen des sogenannten „Kölner Dieselnetzes" erhalten. Die Bahntochter übernimmt damit ab Dezember 2013 für die nächsten 20 Jahre den Betrieb des Dieselnetzes. Die Entscheidung über die Vergabe trafen der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR), der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinlandpfalz-Nord (SPNV-Nord) sowie der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). Zum „Kölner Dieselnetz" gehören folgende Linien:
o RE 12 Köln Messe/Deutz – Euskirchen – Gerolstein – Trier Hbf
o RE 22 Köln Messe/Deutz – Euskirchen – Gerolstein
o RB 24 Köln Messe/Deutz – Euskirchen – Kall/Gerolstein
o RB 83 Jünkerath – Gerolstein – Trier Hbf
o RB 23 Bonn Hbf – Euskirchen – Bad Münstereifel
o RB 25 Köln-Hansaring – Gummersbach – Marienheide – Meinerzhagen
o RB 30 Bonn Hbf – Ahrbrück

Insgesamt umfassen die Leistungen rund 7,2 Mio. Zugkm pro Jahr.

Das Verfahren musste im Sommer letzten Jahres aus wirtschaftlichen Gründen aufgehoben werden. In einem zweiten Anlauf gelang es den Aufgabenträgern nun, in einem Verhandlungsverfahren wirtschaftlich befriedigende Ergebnisse zu erzielen.

Ausschlaggebend für die Vergabe der Betriebsleistung an DB Regio Rheinland war die Wirtschaftlichkeit des Angebotes. Dazu Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag, Geschäftsführer der NVR GmbH: „Alle Bieter haben attraktive Angebote mit neuen Fahrzeugen abgegeben, doch die Offerte der DB Regio Rheinland hat den Zuschlag bekommen. Wir können zukünftig mit einem vertretbaren finanziellen Aufwand deutlich mehr Qualität und Leistung für unsere Kunden anbieten."

Unternehmerisches Handeln fördern

Der Betrieb der Linie soll vertraglich in Form eines Nettovertrages erfolgen. Hierbei liegt die Einnahmen- und Kostenverantwortung in den Händen des künftigen Betreibers. Auf diese Weise fördern die Zweckverbände das unternehmerische Handeln. Um den aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen, haben die Zweckverbände im Rahmen des Verkehrsvertrages außerdem die Möglichkeit, Betriebsleistungsbestellungen zu ändern. NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober: „Angesichts der wachsenden Herausforderung an uns, ein qualitativ hochwertiges Angebot bei ständig steigenden Preisen und gleichzeitig sinkenden Zuschüssen realisieren zu müssen, trägt das Angebot dazu bei, die zukünftige Gestaltung des Nahverkehrs in unserer Region zu sichern. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis."

Dem schließt sich Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Regio NRW GmbH an: „Wir haben uns mit einem hochwertigen Angebot in einem hartumkämpften Markt durchgesetzt. Die Vertragslaufzeit von 20 Jahren gibt uns nun die nötige Planungssicherheit, um dauerhaft die bestmögliche Leistung zu bieten."

Mehr Qualität für die Fahrgäste

DB Regio Rheinland hat nun bis zum Dezember 2013 Zeit, um sich auf die neue Aufgabe vorzubereiten. Dazu Hans-Joachim Sistenich, Geschäftsführer der NVR GmbH: „Für die Bahnkunden werden sich deutliche Verbesserungen in der Angebots- und Servicequalität ergeben. Unter anderem ist der Einsatz von neuen leistungsstarken und komfortablen Triebwagen der Firma Alstom vorgesehen. Die funktionalen und geräumigen Abteile verfügen über eine behindertengerechte Ausstattung und sind klimatisiert." Besonderen Wert legten die Zweckverbände im Rahmen der Ausschreibung auch auf die Sicherheit der Fahrgäste: Die Fahrzeuge sind mit Videoüberwachung ausgestattet und mit einer Sprechanlage zum Fahrzeugführer versehen. In den Abend- und Nachtstunden ist zudem ein erweiterter Einsatz von Zugbegleitern und Sicherheitspersonal vorgesehen. „Diese Verbesserungen sind wegweisend und bedeuten einen echten Qualitätssprung – ganz im Sinne unserer Kunden", so Hans-Joachim Sistenich.

Dirk Helfert, Geschäftsführer der DB Regio Rheinland GmbH, sieht noch einen anderen wichtigen Aspekt: „Nicht nur unsere Fahrgäste werden von einer Ausweitung des Zugangebots profitieren. Der Ausschreibungsgewinn des Kölner Dieselnetzes sichert auch langfristig die Arbeitsplätze von rund 250 Kolleginnen und Kollegen im Rheinland."

Zusammenstellung der künftigen Angebotsverbesserungen anlässlich der Neuvergabe des Dieselnetzes ab Dezember 2013

Für alle Linien gilt:
- Spurtstarke Neufahrzeuge der Firma Alstom (Lint 54 = 180 Sitzplätze/Lint 81=300 Sitzplätze)
- Zugbildungen mit 180, 300, 360 oder 480 Sitzplätzen möglich
- Vis-a-vis und Reihenbestuhlung
- Klimatisierung
- barrierefreie WC-Anlagen
- Eigene Stellplätze für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder
- Moderne Fahrgastinformationssysteme
- Steckdosen für den Laptopanschluss
- Videoüberwachung der Innenräume + Notsprecheinrichtung zum Fahrzeugführer
- Erweiterter Einsatz von Zugbegleitern und Sicherheitspersonal in den Abend-/Wochenendstunden

Voreifelbahn (RB 23)
- Inbetriebnahme von vier neuen Stationen (Bonn, Auf dem Hügel; Bonn, Helmholtzstr.; Alfter-Impekoven; Rheinbach, Am Römerkanal)
- Erweiterte Betriebszeiten an allen Tagen, insbesondere im Abendverkehr, und früherer Betriebsbeginn an Sonn- und Feiertagen:
? Montags-Freitags:
neue Fahrtenpaare Euskirchen ab 23:01 nach Bonn an 23:39, ab Bonn um 0:34, Euskirchen an 1:16
sowie Euskirchen ab 20:30 nach Bad Münstereifel an 20:54 und ab Bad Münstereifel um 21:30 nach Euskirchen an 21:51 Uhr.
? Samstags:
neue Fahrtenpaare Euskirchen ab 23:01 nach Bonn an 23:39, ab Bonn um 1:34, Euskirchen an 2:16
sowie Euskirchen ab 19:03 nach Bad Münstereifel an 19:24 und ab Bad Münstereifel um 19:30 nach Euskirchen an 19:51 Uhr.
? Sonn- und Feiertags:
neue Fahrtenpaare Euskirchen ab 23:01 nach Bonn an 23:39, ab Bonn um 1:34 nach Euskirchen an 2:16
sowie Euskirchen ab 19:03 nach Bad Münstereifel an 19:24 und ab Bad Münstereifel um 19:30 nach Euskirchen an 19:51 Uhr.
Neue Züge ab Bonn um 8:14 über Euskirchen (8:56) nach Bad Münstereifel an 9:24 und um 9:30 ab Bad Münstereifel nach Euskirchen (9:51)
- Erhöhung der Sitzplatzkapazitäten in den HVZ von bisher 320 auf bis zu 480 Sitzplätze (+50%)

Eifelstrecke (Linien 12/ 22/ 24):
- Erweiterte Betriebszeiten, insbesondere im Abend- und Spätverkehr, mit zusätzlichen Fahrten zwischen Köln und Euskirchen (1:05 ab Köln Sa+So) sowie täglich zwischen (Köln-) Euskirchen (ab 22:00 und 0:00) und Gerolstein (an 23:07 und 1:07); samstags und sonn- und feiertags zusätzlich um 1:00 Uhr ab(Köln -) Euskirchen nach Gerolstein (an 2:07)
- Drei neue SPRINTER-Zugpaare zwischen Köln und Trier mit 20 Minuten kürzerer Fahrzeit
- Verdichtung der RE 22 zwischen Köln und Trier zum Stundentakt; damit erhalten die bisher nur alle 2-Stunden bedienten Stationen im südlichen Kreis Euskirchen erstmals den Stundentakt.
- Neuer HVZ-Zug um 6:50 Uhr ab Euskirchen nach Köln mit 300 zusätzlichen Sitzplätzen. Im Zeitraum zwischen 6:30 und 7:00 verkehren jetzt 4 Züge ab Euskirchen nach Köln
- Ab 12/2014 bessere stündliche Anschlüsse zu den Regionalexpresslinien nach Luxemburg, Koblenz und Saarbrücken/Mannheim

Oberbergische Bahn (RB 25):
- Streckenverlängerung (Reaktivierung) über Marienheide hinaus nach Meinerzhagen
- Zweigleisiger Streckenausbau im Bereich Dieringhausen-Gummersbach
- Geschwindigkeitserhöhende Maßnahmen im Abschnitt Köln-Porz bis Rösrath
- Ausweitung des Fahrtenangebotes im Abschnitt Overath – Engelskirchen durch Verlängerung der Zwischenzüge Köln – Overath (13 Fahrten Mo-Fr),
- Ausweitung des Fahrtenangebotes im Abschnitt Overath – Gummersbach um 14 Fahrten Mo-Fr.
- Zusätzlicher HVZ-Verstärker in der Frühspitze von Overath (7:11 ) nach Köln (7:48)
- Einrichtung eines Halbstundentaktes zwischen Marienheide und Gummersbach zwischen 7:00 und 8:00 Uhr für den Schüler- und Ausbildungsverkehr

AhrtalBahn (RB 30)
- Ausweitung des sog. „Dernauer Taktes" auf das Wochenende
- Veränderte Fahrlagen des Dernauer Taktes zur Herstellung des Anschlusses in Remagen auf die Regionalexpresslinie 5 von und nach Koblenz
- Zusätzliche Fahrten (Ahrbrück-) Remagen - Bonn an 6:08 und ab Bonn um 22:49 nach Remagen (-Ahrbrück)

Quelle:/Fotos: DB AG