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Datum: 01.03.2019 Uhrzeit: 10:00

BEG-Qualitätsranking 2018: Bayerischer Regionalverkehr nach wie vor auf hohem Niveau


Bayerische Eisenbahngesellschaft veröffentlicht Jahres-Qualitätsranking / Bayerische Regionalzüge punkten gut, verpassen aber die Bestmarke vom Vorjahr / Netz Agilis-Nord bleibt Tabellenführer / Pünktlichkeitswerte werden mit separatem Messsystem erfasst und gesondert veröffentlicht

Die bayerischen Regionalzüge konnten auch 2018 in Sachen Qualität gut punkten, landen im Schnitt aber etwas unterhalb des Spitzenwerts aus dem Jahr 2017. Das zeigt das jährliche Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert: www.beg-qualitaetsranking.de.

Im Berichtsjahr wurden 29 bayerische Netze im Qualitätsranking erfasst. Sie erzielten auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten im bayernweiten Durchschnitt 28,68 Punkte. Zwar wurde damit die Rekordmarke vom Vorjahr verfehlt (Jahresranking 2017: 34,14 Punkte), der Wert entspricht allerdings der zweitbesten Durchschnitts-punktzahl seit Einführung des Qualitätsmesssystems im Jahr 2008. 24 von 29 Netzen übertrafen im Jahresranking 2018 die Mindestanforderungen der BEG in Sachen Qualität. Spitzenreiter bleibt das Netz Agilis-Nord, das auf sehr hohem Niveau punktet. Im Rahmen ihres Qualitätsmesssystems beurteilt die BEG unter anderem Qualitätskriterien wie die Sauberkeit der Züge, die Fahrgastinformation und die Serviceorientierung der Eisenbahnverkehrsunternehmen, die in ihrem Auftrag die Netze in Bayern betreiben. Die Pünktlichkeitswerte fließen nicht in die Ergebnisse des Qualitätsrankings ein. Sie werden in einem gesonderten Messsystem erfasst und später im Jahr veröffentlicht.

„Mehr als drei Viertel der bewerteten Netze erreichen annehmbare Resultate, die unsere Mindestanforderungen übererfüllen. Das ist zunächst ein positives Signal an die Fahrgäste, die zu Recht ein hochwertiges Angebot auf Bayerns Schienen erwarten. Es gibt aber auch noch Luft nach oben. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen jede Stellschraube nutzen, um noch besser zu werden und das Qualitätsniveau im bayerischen Regionalverkehr nicht nur zu halten, sondern kontinuierlich weiter anzuheben. Das liegt im ureigenen Interesse der Unternehmen, nicht zuletzt weil unser Anreizsystem überdurchschnittliche Leistungen mit Bonuszahlungen belohnt und Strafzahlungen fordert, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden“, sagt BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl.

Netz Agilis-Nord zum siebten Mal in Folge auf Platz 1

24 von 29 Netzen haben 2018 die Mindesterwartungen der BEG erfüllt und landen im Bonus-Bereich der Tabelle (2017: 25 von 28). Die Top 8 Netze tauschen im Vergleich zum Vorjahr teilweise die Plätze, jedes einzelne Netz erreicht aber erneut sehr gute Werte von mehr als 50 von 100 möglichen Punkten. An der Spitze steht – bereits zum siebten Mal in Folge – das Netz Agilis-Nord. Mit 94,66 Punkten (2017: 96,04 Punkte) landet das Netz knapp vor dem Netz Oberpfalzbahn/Waldbahn, das rund vier Punkte gegenüber dem Vorjahr gut machen und sich mit 91,55 Punkten Platz 2 sichern konnte (2017: 87,47 Punkte, Platz 4). 86,49 Punkte bringen das Netz Kissinger Stern auf Platz 3 (2017: 94,36 Punkte, Platz 2).

Den größten Sprung nach vorne machte das Netz Main-Spessart-Express: Es verbesserte sich um 28,25 auf +24,40 Punkte. Das Netz belegt jetzt Platz 12 und stieg damit 15 Plätze im Jahresranking auf. Im Vorjahr hatte der Main-Spessart-Express mit -3,85 Punkten noch knapp die Mindestanforderungen der BEG verfehlt und musste sich auf Platz 27 der Tabelle einreihen. Auf Platz 11 hat es das Netz Franken-Thüringen-Express geschafft, das mit 27,11 Punkten bewertet wurde. Im Vorjahr belegte das Netz mit 11,45 Punkten noch Platz 21. Beide Netze erhielten u. a. bei den Qualitätskriterien „Fahrgastinformation im Regelfall“ und „Sauberkeit“ deutlich bessere Bewertungen als im Vorjahr.

Qualitätspotenzial nicht abgerufen

Der Mittelfrankenbahn machte insbesondere das Thema „Fahrgastinformation“ zu schaffen. Im Ergebnis musste das Netz 21,74 Punkte abgeben und landete mit 11,39 erreichten Punkten nur noch auf Platz 21 (2017: 33,13 Punkte, Platz 11). Im Netz Regio Allgäu-Schwaben fiel der Punkteverlust noch deutlicher aus: Es wurde um 27,02 Punkte schlechter bewertet als im Vorjahr. Mit -16,15 Punkten musste das Netz den Bonus-Bereich verlassen; es besetzt jetzt Platz 28 (2017: 10,87 Punkte, Platz 23). Häufig bemängelt wurden die Kriterien „Fahrgastinformation im Zug“, „Funktionsfähigkeit der Ausstattung“ und „Sauberkeit“. Das Netz Regio Franken konnte die positive Entwicklung im Vorjahr nicht nachhalten. Nachdem es 2017 noch mehr als 20 Punkte gegenüber 2016 zulegen konnte, musste es im Berichtsjahr wieder 17,39 Punkte abgeben. Es belegt mit -35,44 erzielten Punkten weiterhin den letzten Platz in der Tabelle (2017: -18,05 Punkte, Platz 28).

Zwei Netze wurden 2018 im Qualitätsranking erstmals erfasst: Das Dieselnetz Allgäu Los 1 konnte die Mindestanforderungen der BEG in Sachen Qualität erfüllen; mit 10,37 Punkten reiht sich das Netz auf Platz 23 ein. Das Dieselnetz Allgäu Los 2 hat mit -9,39 Punkten den Bonusbereich verfehlt, es landet auf Platz 26. Mit -7,51 Punkten und auf Platz 25 bleibt auch das Netz Alex Nord und Süd unter den Erwartungen der BEG. Die bisher getrennt geführten Netze Alex-Nord und Alex-Süd wurden 2018 unter dieser neuen Bezeichnung im Zuge einer neuen vertraglichen Vereinbarung mit der Länderbahn zusammengefasst, so dass hier kein direkter Vergleich zum Vorjahr möglich ist.

Qualitätsmesssystem als Grundlage

Die bayerischen Regionalzüge werden nach einheitlichen Kriterien im BEG-Qualitätsmesssystem erfasst. Es bildet die Grundlage für das Qualitätsranking. Berücksichtigt werden die Sauberkeit der Fahrzeuge, die Fahrgastinformation, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Serviceorientierung der Zugbegleiter und die Kundenorientierung bei Beschwerden. Die Pünktlichkeit fließt nicht in die Ergebnisse ein, sondern wird in einem separaten Messsystem erfasst. Die BEG bewertet die einzelnen Netze mit Hilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen. Die Ergebnisse des Qualitätsrankings haben unmittelbare finanzielle Auswirkungen auf die Betreiber der jeweiligen Netze. Erreicht ein Unternehmen den Wert Null, sind die Erwartungen der BEG gerade erfüllt. Wer darüber liegt, erhält eine Bonuszahlung, wer Minuspunkte verzeichnet, zahlt Strafe (+100 Punkte = maximaler Bonus, -100 Punkte = maximaler Malus).

Das Qualitätsranking (Jahreswerte 2018) sowie alle Jahreswerte seit 2010 sind unter www.beg-qualitaetsranking.de zu finden. Dort sind auch die jeweiligen Betreiber der Netze aufgeführt.




Quelle:/Fotos: Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)