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Datum: 05.07.2018 Uhrzeit: 08:40

Stadler: Spatenstich für das neue Produktionswerk in St. Margrethen


Stadler hat heute zusammen mit dem St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth und Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St. Margrethen, sowie weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft den Spatenstich für das neue Werk in St. Margrethen gefeiert. Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller verlagert sein Kompetenzzentrum für Doppelstocktriebzüge von Altenrhein nach St. Margrethen. Ziel des neuen Produktionsstandorts ist die Optimierung der Produktionsbedingungen und damit verbunden die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Stadler. Das geplante Investment von 86 Millionen Schweizer Franken ist ein klares Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz und zum Standort im Dreiländereck. Die Aluminiumkastendetailfertigung bleibt in Altenrhein.

Nachdem die letzte Einsprache bereinigt werden konnte, kann Stadler die Bauarbeiten für das neue Produktionswerk in St. Margrethen starten. Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler und Markus Sauerbruch, Leiter der Division Schweiz und CEO der Stadler Altenrhein AG, haben heute zusammen mit Benedikt Würth, Regierungsrat St. Gallen, Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St. Margrethen, sowie weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft den Spatenstich gefeiert und mit vereinten Kräften den Grundstein für das neue Werk gelegt. Die Investition in das neue Doppelstockkompetenzzentrum beträgt etwa 86 Millionen Schweizer Franken, der Neubau wird durch die HRS Real Estate AG als Totalunternehmerin ausgeführt. Die Bauarbeiten dauern bis Anfang 2020. Die ersten Hallen werden bereits Ende 2019 bezogen

Bekenntnis zum Standort im Dreiländereck

Stadler steht wegen der Währungssituation und des Lohnkostenniveaus in der Schweiz bei gleichzeitig hohem Exportanteil nach wie vor unter hohem Margendruck. Das Werk in Altenrhein wurde vor knapp 100 Jahren von Claude Dornier für den Flugzeugbau erstellt. Es ist deshalb nicht optimal auf die Anforderungen an ein Kompetenzzentrum für Doppelstocktriebzüge ausgerichtet. Um am Standort in der Schweiz festhalten zu können, ist eine Effizienzsteigerung nötig, welche mit dem Neubau des Stadler Werks in St. Margrethen erzielt werden soll. Dank der grossen Unterstützung durch den Kanton St. Gallen, die Gemeinde St. Margrethen sowie die Landeigentümerin HIAG hat der Schienenfahrzeughersteller in St. Margrethen im rund 65‘000 Quadratmeter grossen Altfeldareal Bauland gefunden, welches auch wegen des bereits vorhandenen Gleisanschlusses optimale Bedingungen bietet.

Geplant ist eine Produktions- und Lagerfläche von 35‘000 Quadratmetern sowie klimatisierte Büro- und Sitzungszimmer auf 5000 Quadratmetern. Der Neubau gewährleistet eine Prozessoptimierung und optimale Produktionsmöglichkeiten zur Effizienzsteigerung. Eine moderne Kantine für die Mitarbeiter wie auch die optimale Anbindung an den öffentlichen und privaten Verkehr sind weitere Vorzüge der Verlagerung.

Das Investment ist ein klares Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz und zum Standort im Dreiländereck. „Das zeigt, dass wir an den Werkplatz Schweiz glauben und ihn auch in schwierigen Zeiten verteidigen“, sagt Peter Spuhler. Die Verlagerung betrifft nur den Produktionsstandort in Altenrhein. Nicht betroffen sind der Hauptsitz in Bussnang, das Kompetenzzentrum für Drehgestelle in Winterthur oder das Inbetriebsetzungszentrum in Erlen.

„Wirtschaftliche Impulse für die Region“

Der St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth bekräftigt anlässlich des Spatenstichs in St. Margrethen, dass die Erfolgsgeschichte von Stadler im Kanton St. Gallen einen weiteren Meilenstein erreicht: „Das rasante Wachstum des Unternehmens hat zuerst im Industriegebiet Altenrhein neues Leben entfacht, nun wird in St. Margrethen das nächste Kapitel geschrieben. Das wird zu weiteren wichtigen wirtschaftlichen Impulsen und Chancen für die ganze Region führen. Das Projekt zeigt aber auch einmal mehr, wie wichtig ein gutes Zusammenwirken zwischen Behörden und Unternehmen ist.“
„Der Umzug von Stadler nach St. Margrethen führt zu einer hochwertigen und zukunftsgerichteten Neunutzung des bahnhofnahen Altfeldareals. Wir erwarten uns davon grosse Impulse für die Gemeindeentwicklung“, sagt Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St. Margrethen.

Kompetenzzentrum für Doppelstocktriebzüge

Am Standort von Stadler in Altenrhein befindet sich heute das Kompetenzzentrum für KISS-Doppelstocktriebzüge. Das Werk wurde ursprünglich 1924 von Claude Dornier als Dornier-Werke Altenrhein AG gegründet. Damit die dort entstandenen Flugzeuge direkt vom Werk aus abheben konnten, entstand in Altenrhein der Flugplatz, der 1927 den Betrieb aufnahm. In Altenrhein wurde auch das weltweit grösste, jemals gebaute Wasserflugzeug Do X montiert und in der Schweiz erprobt. Ab 1949 wurde aus Dornier die Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein AG (FFA) und das Unternehmen begann, Waggons zu bauen. Der Waggonbau wurde zu einem wichtigen Pfeiler der FFA, so wurden u.a. alle Fahrzeuge der Rhätischen Bahn in Altenrhein gebaut – bis heute. 1987 wurde die FFA an die Schindler Holding verkauft. Der Waggonbau wurde am Standort behalten und Schindler formierte eine zweite Waggonbau-Tochtergesellschaft, die Schindler Waggon Altenrhein (SWA). Im Jahr 1997 hat Stadler das Werk vor der Schliessung gerettet und von der SWA übernommen – inklusive der Belegschaft von 67 Mitarbeitern. Zwei Jahre nach der Lancierung des Gelenktriebwagen (GTW) entsprach das einer Verdoppelung der Stadler-Mitarbeiterzahl.

Heute entwickeln, fertigen und montieren am Standort in Altenrhein rund 1000 Mitarbeitende auf über 49‘000 Quadratmetern Produktions- und Lagerflächen neben KISS-Zügen auch Strassenbahnen, meterspurige Schienenfahrzeuge und Reisezugwagen für den Schweizer und den internationalen Markt. Die Engineering-Abteilung mit 250 hochqualifizierten Mitarbeitern erbringt neben der Entwicklungsarbeit für die am Standort produzierten Fahrzeuge auch Dienstleistungen für die ganze Stadler Gruppe, unter anderem als Kompetenzzentrum für alle Berechnungen und Zulassungen. Die Kastendetailfertigung mit circa 50 bis 70 Mitarbeitern bleibt in Altenrhein.

Quelle:/Fotos: Stadler Rail