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Datum: 09.08.2010 Uhrzeit: 00:00

Auslieferung von Bombardier-Zügen an DB Regio stockt

Aufgrund von Verzögerungen bei der Zulassung von Bombardier-Zügen der Baureihe 442 („Talent 2“) ist der termingerechte Einsatz der neuen Züge in Nürnberg fraglich. Entgegen der ursprünglichen Planungen sind die Fahrzeuge nach wie vor nicht zugelassen. Die Schulungen und Probefahrten können deshalb nur verzögert stattfinden. DB Regio Bayern rechnet damit, dass der Einsatz bei der S-Bahn Nürnberg zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 nicht mehr zu schaffen ist und plant daher einen Ersatzverkehr.
„Wir arbeiten sehr intensiv an der Zulassung der Fahrzeuge. Gleichzeitig fahren wir ein Programm, mit dem wir die Stabilität der Fahrzeugsysteme erhöhen. Die Fertigung der Fahrzeuge liegt zwar im Plan, dennoch können wir die Entscheidung für den Ersatzverkehr nachvollziehen. Unser Kunde braucht für den Fahrgastbetrieb einen Vorlauf, und die Zeit dafür ist sehr knapp“, sagte Dr. Klaus Baur, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bombardier Transportation Deutschland. Und weiter: „Wir entschuldigen uns bei der DB Regio und ihren Fahrgästen für die Verzögerungen und arbeiten mit Hochdruck an Zulassung und Fahrzeugoptimierung.“
Die Planungen von Bombardier sehen vor, dass die Flotte bis zum Dezember die Zulassung für den Fahrgastbetrieb erhält und anschließend für den Fahrgastbetrieb zur Verfügung steht.
„Weil wir bei unseren Bestellern und den Fahrgästen im Wort stehen, und weil wir die neuen S-Bahnverkehre auf die Schiene bringen wollen, haben wir rechtzeitig Vorkehrungen getroffen. Mit herkömmlichen Lokomotiven und Reisezugwagen, die wir aus anderen Regionen beschaffen konnten, gelang es uns ein Ersatzkonzept aufzustellen“, sagte Norbert Klimt, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern. „Die Ausweitung der S-Bahnverkehre im Dezember ist gewährleistet.“
32 Lokomotiven und 82 Reisezugwagen hat DB Regio Bayern ausgeliehen. Damit kann der neue Fahrplan der S-Bahn wie vorgesehen und von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft beauftragt, gefahren werden. Diese Fahrzeuge werden übergangsweise eingesetzt, bis die 42 neuen Bombardier-Züge zur Verfügung stehen.
Die Zulassung und der stabile Betrieb der neuen Fahrzeuge sind die wesentliche Voraussetzung für die noch ausstehende Vorbereitung und Schulung von DB-Lokführern und Werkstattmitarbeitern. Für das Ersatzkonzept benötigt DB Regio Bayern zusätzlich 35 Mitarbeiter im Zugbegleitdienst und 25 Mitarbeiter in den Werkstätten.
Im Vergleich zum heutigen Regionalzugverkehr wird das Angebot auf der künftigen Linie S 1 Bamberg-Hartmannshof um rund 20 Prozent aufgestockt. 50 bis 70 Prozent mehr Züge verkehren auf den neuen S-Bahn-Strecken S 3 Nürnberg–Neumarkt und S 4 Nürnberg–Ansbach. Diese zusätzlichen Züge fahren vor allem in der Nebenverkehrszeit und am Wochenende und belaufen sich auf insgesamt 1,4 Mio. Zugkilometer im Jahr. Das Nürnberger S-Bahnnetz wächst mit dem Ausbau von Strecken und Stationen auf das Dreifache: Künftig verbindet die S-Bahn auf 224 Kilometern 80 Stationen in der Metropolregion.

Quelle:/Fotos: DB AG