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Datum: 07.12.2010 Uhrzeit: 08:33

NRW: Ersatzkonzept stellt Fahrplan auf dem RE 9 sicher

Der Einsatz von 15 neuen Fahrzeugen des Typs ET 442 („Talent 2“) auf der Regional-Express-Linie 9 (RE 9) gerät durch Lieferverzögerungen des Herstellers Bombardier Transportation ins Stocken. Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 sollten auf der Strecke zwischen Aachen, Köln und Siegen die modernen Elektrotriebzüge in Betrieb gehen. Dem Hersteller ist es nicht gelungen, die komplexen Zulassungsprozesse pünktlich abzuschließen. Dadurch verzögert sich die Auslieferung der Fahrzeuge.
„Wir wollten zusammen mit der DB Regio Rheinland GmbH den Kunden auf dem RE 9 zum Fahrplanwechsel neue Fahrzeuge und damit verbundene Komfortverbesserungen bieten und sind sehr unzufrieden, dass dies nun nur eingeschränkt möglich ist“, so Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland GmbH. „Wir fordern den Hersteller daher auf, alles zu tun, was in seiner Macht steht, um einen optimalen Zustand für die Kunden des Rhein-Sieg-Express zu erreichen. Bombardier muss mit Hochdruck daran arbeiten, dass die Fahrzeuge so schnell wie möglich in Betrieb gehen können.“
Hersteller Bombardier Transportation arbeitet intensiv an Zulassung
„Die Zulassung des ET 442 ist sehr komplex. Wir betreten in dem Verfahren zum Teil Neuland, weil der Zug auf einem neuartigen Plattformkonzept beruht“, sagt Dr. Klaus Baur, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bombardier Transportation Deutschland. „Wir arbeiten intensiv an der Zulassung und entschuldigen uns bei der DB Regio Rheinland und ihren Kunden für die Verzögerung und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten.“
Die Auslieferungsproblematik betrifft nur die Fahrzeuge des Typs ET 442. Die ebenfalls vorgesehenen neuen Doppelstockwagen von Bombardier Transportation gehen wie geplant zum Fahrplanwechsel auf die Strecke. Diese modernen Fahrzeuge werden insbesondere während der Hauptverkehrszeit eingesetzt und sorgen dort für höhere Sitzplatzkapazitäten. Sie verfügen über Klimaanlagen, Videoüberwachungssysteme und sind mit verbesserten Fahrgastinformationsanlagen ausgestattet.
Vertragliche Anforderungen werden in vollem Umfang erbracht
Neuer Betreiber der Linie RE 9 ist die DB Regio Rheinland GmbH, eine hundertprozentige Tochter der DB Regio AG. Besteller der Leistung sind der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (ZV NVR), der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord).
„Weil wir bei unseren Fahrgästen im Wort stehen, setzen wir in Absprache mit unseren Bestellern ab dem 12. Dezember ein Ersatzkonzept um, das den Fahrplan auf dem RE 9 sicherstellt“, erklärt Dirk Helfert, Geschäftsführer der DB Regio Rheinland GmbH. „Damit sorgen wir dafür, dass die im Fahrplankonzept vorgesehenen Anschlüsse eingehalten werden, die geforderten Sitzplatzkapazitäten vorhanden sind sowie der vertraglich vereinbarte Service in vollem Umfang erbracht wird.“
Für das Ersatzkonzept stehen 39 Doppelstockwagen aus dem Bestand der DB Regio NRW GmbH zur Verfügung; zusätzlich kommen acht fabrikneue Doppelstockwagen der DB Regio Rheinland GmbH zum Einsatz. Diese werden mit 14 Lokomotiven der Baureihe 111 sowie drei Loks der Baureihe 120 bespannt.
„Ich bin froh, dass es uns zusammen mit DB Regio Rheinland gelungen ist, ein Ersatzkonzept zu erarbeiten, das den Fahrgästen für eine Übergangszeit ein angemessenes Angebot garantiert. Die Zusammenarbeit zwischen Aufgabenträgern und Betreiber bei diesem komplizierten Ausschreibungsprojekt lief bisher hervorragend, daher bin ich sicher, dass wir gemeinsam auch die durch die Lieferverzögerung auftretenden Schwierigkeiten im Sinne der Kunden lösen werden“, so Dr. Norbert Reinkober.
Betreiberwechsel bringt weitere Neuerungen mit sich
Die DB Rheinland GmbH hat im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag für den Betrieb auf der Rhein-Sieg-Strecke erhalten. Neben dem Einsatz moderner Fahrzeuge bringt der Betreiberwechsel der Regional-Express-Linie 9 weitere Verbesserungen mit sich. So erfolgen am Wochenende zusätzliche Spätfahrten von Köln nach Siegen. Zudem wird in Köln-Porz (Rhein) ein neuer Halt eingerichtet. Abgestimmte Anschlüsse an zentralen Bahnhöfen ermöglichen ab Fahrplanwechsel ein Umsteigen ohne lange Wartezeiten zum weiteren Nah- und Fernverkehr.

Quelle:/Fotos: DB Mobility Logistics AG