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Datum: 20.10.2010 Uhrzeit: 09:36

ICE-Premiere in London


Nach der erfolgreichen Testfahrt durch den Kanaltunnel am Wochenende hat die Deutsche Bahn am Dienstag erstmals einen ICE in London vorgestellt. An der Präsentation des ICE 3 im Bahnhof St. Pancras International nahmen Theresa Villiers, Staatssekretärin im britischen Verkehrsministerium, Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer, der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Rüdiger Grube sowie die Konzernvorstände Ulrich Homburg und Dr. Richard Lutz teil.
„Mit dieser historischen Zugfahrt rücken Deutschland und Großbritannien künftig näher zusammen. Der erste Meilenstein auf dem Weg zu einer regelmäßigen ICE-Direktverbindung ab 2013 ist vollbracht“, sagte Dr. Grube, DB-Vorstandsvorsitzender. „Durch die konsequente Nutzung der Möglichkeiten des liberalisierten europäischen Schienenverkehrsmarkts bieten wir unseren Kunden echte Alternativen zum Flugverkehr.“
Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer sagte: „Die geplante ICE-Verbindung zwischen Frankfurt, Köln und London wäre ein gewaltiger Fortschritt für den europäischen Zugverkehr. Davon würde die wirtschaftliche Entwicklung der drei Metropolen enorm profitieren. Mit der Einführung könnten Geschäftsleute und Touristen gleichermaßen eine äußerst attraktive und klimafreundliche Verbindung zwischen Main, Rhein und Themse nutzen.“
„Reisende können sich darauf freuen, ab 2013 neue europäische Destinationen einfacher und umweltfreundlicher zu erreichen. Für viele Menschen sind Hochgeschwindigkeitszüge die bequemere Alternative zum Flugzeug oder Auto. So ist es möglich, direkt im Stadtzentrum einzusteigen und während der Fahrt zu arbeiten. Ich bin überzeugt, dass diese neuen kontinentaleuropäischen Verbindungen bei Geschäftsreisenden und Touristen gleichermaßen Anklang finden werden. Sie wären auch eine willkommene Ergänzung zu den Regierungsplänen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr in Großbritannien“, sagte Theresa Villiers, Staatssekretärin im britischen Verkehrsministerium.
Am Wochenende fanden im Kanaltunnel in Zusammenarbeit mit dem Infrastrukturbetreiber Eurotunnel und unter der Aufsicht der Sicherheitsbehörden Evakuierungsübungen mit dem ICE statt. Mit der Klärung dieser Sicherheitsaspekte ist der erste Schritt im Zulassungsprozess bereits drei Jahre vor Aufnahme des Regelbetriebs in Angriff genommen worden. Weitere Zulassungsschritte folgen in den kommenden Monaten. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 sollen dann täglich drei Zugpaare (Hin- und Rückfahrten) zwischen Frankfurt und London über Köln, Brüssel und Lille verkehren. Parallel dazu sind Verbindungen von Amsterdam über Rotterdam und Brüssel nach London vorgesehen. Die Fahrtzeit von Köln nach London soll bei unter vier Stunden liegen, von Frankfurt nach London bei knapp über fünf Stunden. Von Amsterdam aus soll die britische Hauptstadt in unter vier Stunden zu erreichen sein.
„Wir werden auf diesen Verbindungen mit dem ICE 3 der Baureihe 407 den modernsten Hochgeschwindigkeitszug Europas einsetzen, der die höchsten Standards bei Sicherheit, Fahrgastkomfort und Effizienz erfüllt“, sagte Ulrich Homburg, DB-Vorstand für Personenverkehr.
Die Deutsche Bahn hat 15 dieser 320 km/h schnellen Hochgeschwindigkeitszüge für 500 Millionen Euro bei Siemens bestellt. Die ersten Fahrzeuge werden 2011 ausgeliefert, die letzten sollen bis Sommer 2012 bei der DB eintreffen. Bereits heute bietet die Deutsche Bahn in Kooperation mit den europäischen Partnerbahnen ICE-Verbindungen in sechs europäische Länder an: Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien, Niederlande und Dänemark. Insgesamt sind rund 80 europäische Städte direkt von Deutschland aus erreichbar. Die 220 Verbindungen (davon 70 Prozent mit dem ICE und weiteren Hochgeschwindigkeitszügen) nutzen täglich mehr als 40.000 Fahrgäste.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wird das Angebot zwischen Frankfurt und Brüssel um ein weiteres ICE-Zugpaar auf dann vier tägliche Hin- und Rückfahrten erhöht. Für den Dezember 2011 ist in Kooperation mit der SNCF die Aufnahme von Direktverbindungen von Frankfurt nach Marseille über Straßburg, Mühlhausen und Lyon geplant.
(Fotos: DB AG/Bartlomiej Banaszak)

Quelle:/Fotos: DB AG