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Datum: 03.12.2015 Uhrzeit: 09:05

Abellio Rail NRW baut Bahnbetriebswerk in Duisburg

- Neuer Betriebsstandort für das Niederrhein-Netz
- Abrissarbeiten starten Mitte Dezember

Die Abellio Rail NRW GmbH hat Ende Juli 2015 das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks Duisburg 1 im Bereich des Duisburger Hauptbahnhofs von der DB Netz AG erworben. Dort plant das Eisenbahnverkehrsunternehmen im Frühjahr 2016 für die Betriebsaufnahme des Niederrhein-Netzes, auf dem 5.000 Quadratmeter großen Gelände ein Betriebswerk zu bauen. „Die Wahl fiel auf Duisburg, weil die Stadt und der Hauptbahnhof ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sind und besonders mit Blick auf das neue Netz strategisch günstig liegen“, erklärt Ronald R. F. Lünser, Geschäftsführer Abellio Rail NRW. „Auch die Möglichkeiten zur Erweiterbarkeit des Standorts haben uns überzeugt.“ Für das gesamte Projekt bringt das Unternehmen eine Investition von etwa 15 Millionen Euro auf, anteilig gefördert vom Aufgabenträger des neuen Netzes, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Auch der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Sören Link, blickt positiv auf die Planungen des Unternehmens: „Wir freuen uns sehr, dass sich Abellio für den Standort in Duisburg entschieden hat. Duisburg hat sich zum Ziel gesetzt, die Mobilität nachhaltig zu gestalten und den ÖPNV zu stärken. Gemeinsam können wir somit auch die Ziele des Landes unterstützen, mehr Personen von der Straße auf die Schiene zu bringen.“

Vorarbeiten im Gang

Im September wurde mit den Rückbaumaßnahmen der Infrastruktur der Deutschen Bahn auf dem Gelände gestartet. Dabei wurden Oberleitungen und Gleise zurückgebaut sowie neue Masten für die Stromversorgung aufgestellt. An der Zufahrt zum Gelände werden auf der Karl-Lehr-Straße neue Stromleitungen verlegt. Mitte Dezember sollen die noch vorhandenen Gebäude abgerissen werden. Im Anschluss erfolgt dann die endgültige Baufeldfreimachung.
Erst wenn diese Vorarbeiten abgeschlossen wurden, kann mit dem Neubau begonnen werden. „Wenn alles nach Plan verläuft, können wir im Frühjahr, nach dem symbolischen ersten Spatenstich, mit den Bauarbeiten für die Werkstatthalle und die restliche Infrastruktur beginnen“, erklärt Christian Tellkamp, verantwortlicher Projektleiter.

Der neue Betriebsstandort

Am neuen Abellio-Standort entsteht eine zweigleisige Betriebswerkstatt mit einer Außenreinigungsanlage und einem Sozialgebäude mit Lager- und Verwaltungsräumen. Mit der Betriebsaufnahme der neuen Linien werden rund 30 neue Mitarbeiter am Standort Duisburg beschäftigt, unter ihnen Kundenbetreuer, Mechatroniker und Triebfahrzeugführer. Der Abschluss der Bauarbeiten auf dem Gelände ist für Dezember 2016 geplant. „Sollte es zu Verzögerungen im Bauablauf kommen, können die neuen Züge auch vorübergehend in der Betriebswerkstatt in Hagen, an der Eckeseyer Straße, instandgehalten werden“, so Tellkamp.

Das neue Niederrheinnetz

Die Abellio Rail NRW wird zum Fahrplanwechsel 2016/2017 zwischen dem niederländischen Arnheim und Düsseldorf bzw. Mönchengladbach 2,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr auf den Linien RE 19 und RB 33 erbringen und im Jahr 7 Millionen Menschen bewegen. Für den länderübergreifenden Bahnbetrieb sind 21 neue Elektrotriebfahrzeuge vom Typ Stadler FLIRT³ nötig, die aktuell noch in der Montage und Inbetriebsetzung sind. Zusätzlich wird die Linie RB 32 von Wesel nach Bocholt in das Netz aufgenommen, die ab Dezember 2016 dann ebenfalls von Abellio mit Fahrzeugen vom Typ ALSTOM CORADIA Lint gefahren wird. Spätestens ab 2019 soll auch diese Strecke mit Elektrotriebzügen betrieben und in die Linie RE 19 per Flügelkonzept eingebunden werden. Insgesamt wird Abellio dann eine Leistung von 2,7 Millionen Zugkilometern pro Jahr erbringen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir in gut einem Jahr erstmals länderübergreifenden Verkehr in die Niederlande anbieten können und damit das Verkehrsangebot für Fahrgäste aus beiden Ländern erheblich verbessern. Das zukünftige Streckennetz hat zusätzlich auch noch eine wichtige Zubringerfunktion für die Linien des Rhein-Ruhr-Express (RRX), der ab 2018 im Vorlaufbetrieb fahren wird. So gelangen auch die Fahrgäste aus den Niederlanden auf schnellem Weg in die Ballungsgebiete an Rhein und Ruhr“, resümiert Ronald R. F. Lünser. „Und dass wir dabei auch noch viele Arbeitsplätze in der Region schaffen, rundet für uns dieses erfolgversprechende Projekt ab.“

Quelle:/Fotos: Abellio Rail NRW GmbH