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Datum: 18.03.2015 Uhrzeit: 09:10

Neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) für den Frankfurter S-Bahn-Tunnel

Deutsche Bahn investiert über 95 Millionen Euro bis 2018
Modernste Signal- und Sicherungstechnik für eine der meistbefahrenen Strecken Deutschlands

Die Deutsche Bahn baut in Frankfurt als Ersatz für das noch aus dem Jahr 1978 stammende Relaisstellwerk für die Tunnelstammstrecke der S-Bahn Rhein-Main ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW). Mit der dazu notwendigen Erneuerung der gesamten Leit- und Sicherungstechnik im Tunnel wurde bereits begonnen. Bis 2018 investiert die Bahn hier über 95 Millionen Euro in komplett neue Signaltechnik.

Die über 6 Kilometer lange Tunnelstrecke zwischen Frankfurt Hauptbahnhof und Frankfurt-Lokalbahnhof beziehungsweise Frankfurt-Mühlberg mit ihren sieben Stationen wird von 8 S-Bahnlinien durchfahren. Stündlich verkehren in jeder Richtung 24 S-Bahnen mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 Kilometer pro Stunde.

Die hohe Zugdichte bringt das vorhandene Stellwerk an die Kapazitätsgrenze. Es wird daher zur Beibehaltung der aktuellen Betriebsqualität durch ein neues, elektronisches Stellwerk ersetzt. Dies bedeutet den Austausch der kompletten Sicherungstechnik im Tunnel. Dazu müssen 160 Kilometer Kabel neu verlegt, 154 Signal erneuert und hunderte von Achszählern und Prüfeinrichtungen zur Geschwindigkeitsüberwachung der Züge ausgetauscht werden. Aufgrund der Platzverhältnisse im Tunnel werden bauliche Sonderlösungen für die Signalbe-festigungen und Zugsicherungsanlagen erforderlich.

Wegen der beengten Verhältnisse stehen direkt am jeweiligen Baufeld keine Abstellflächen zur Verfügung. Dies bedeutet, dass die erforderliche Bedienung der Baustelle ausschließlich in den Nachtstunden über die S-Bahn-Gleise erfolgen kann. Hierdurch entsteht Nacht für Nacht ein hoher Aufwand für die notwendigen Sperrungen der Gleise für den Personenverkehr und die tägliche Wiederherstellung der Verkehrssicherheit vor der morgendlichen Betriebsaufnahme.

Die Baustelle im S-Bahn-Tunnel ist eine logistische Herausforderung, die technisch professionell vorbereitet und umgesetzt wird. Dazu gehört auch die bautechnisch erforderliche Totalsperrung der Tunnelstrecke in den hessischen Sommerferien ab dem 25. Juli 2015. Die Zeit der Sommerferien wurde hierzu bewusst gewählt, da in dieser Zeit der Schülerverkehr nicht betroffen und darüber hinaus wegen der allgemeinen Urlaubszeit mit bis zu 20 Prozent weniger Fahrgästen zu rechnen ist.

Quelle:/Fotos: DB AG