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Datum: 28.06.2013 Uhrzeit: 10:04

Skoda 109E nach Tschechiens Olympialegende Emil Zátopek benannt

Die neue Lokomotive 109E des tschechischen Herstellers Skoda Transportation wurde am 27. 6. 2013 feierlich auf dem Hauptbahnhof in Prag getauft. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und Leistung wurde die Lokomotive nach dem berühmtesten tschechischen Langstreckenläufer und dreifachen Olympiasieger Emil Zátopek benannt. Der Rolle der Taufpatin der modernesten tschechischen Lokomotive übernahm die Frau des berühmten Sportlers Dana Zátopková. Die Lokomotive erhielt ebenfalls die Typenzulassung des Eisenbahnamtes für den Betrieb in der Tschechischen Republik.

Emil Zátopek ist einer der edeutendsten tschechischen Sportler. Vor mehr als sechzig Jahren gewann er bei den Olympischen Spielen in Helsinki dreimal Gold in Langstreckendisziplinen (5 km, 10 km und Marathon). Diese einzigartige Sportleistung und diesen Rekord hat in der Geschichte des Weltsportes bisher noch niemand gebrochen. „Es ist für uns eine Ehre, dass wir unsere neue Lokomotive gerade nach dieser Legende des tschechischen und internationalen Sports benennen können. Emil Zátopek erhielt in der Welt den Spitznamen "die tschechische Lokomotive" und wir sind fest davon überzeugt, dass auch unsere Lokomotive das internationale Image der Tschechischen Republik ähnlich wie damals Emil Zátopek fördern wird,“ sagt Josef Bernard, Generaldirektor der Firma Skoda Transportation.

Die Lokomotive Emil Zátopek ist die neueste Dreisystem-Hochgeschwindigkeitsmaschine, die für einen Betrieb von bis zu 200 Kilometer pro Stunde bestimmt ist. Es handelt sich um eine der leistungsstärksten Lokomotiven auf der Welt in der Kategorie der Vierachs-Lokomotiven. Ihre maximale Leistung beträgt ungefähr 7.200 kW in allen Speisesystemen, sofern es das Speisungsnetz erlaubt. Weitere Vorteile der Lokomotive sind ihre Zuverlässigkeit, ein niedriger Energieverbrauch und Umweltfreundlichkeit. Die Lokomotive erfüllt auch die neuesten Anforderungen und Vorschriften der Europäischen Union, insbesondere im Hinblick auf die Betriebssicherheit.

„Nicht lange, nachdem unsere Lokomotive als die zweite weltweit das Zertifikat TSI High Speed RST erhielt, erwarb sie auch die Typenzulassung des tschechischen Eisenbahnamtes, der eine gründliche Überprüfung im Probebetrieb auf den Strecken der Tschechischen Republik vorausging. Emil Zátopek ist somit eine der ersten Lokomotiven, welche die neusten Anforderungen und Vorschriften der Europäischen Union, insbesondere im Hinblick auf die Betriebssicherheit, erfüllen. Gleichzeitig ist die Lokomotive in der Lage, Gebiete mit unterschiedlichen Speisesystemen zu durchfahren,“ ergänzt Josef Bernard.

Die Lokomotive ist für den Betrieb auf den Strecken der Eisenbahnkorridore in allen Nachbarländern der Tschechischen Republik sowie in Ungarn bestimmt. Die technische Ausführung der Lokomotiven entspricht den spezifischen Streckenbedingungen und den Speisesystemen mit der Wechselspannung von 25 kV/50 Hz oder 15 kV/16,7 Hz sowie mit der Gleichstromspannung von 3 kV. „Eine vollständige Zulassung in sterreich und in Polen erwarten wir während des Sommers 2013. In Ungarn sollte sie im Herbst 2013 verlaufen und bis zum Ende dieses Jahres wird die Zulassung auch in Deutschland erwartet,“ ergänzt Josef Bernard.

Die komplette Entwicklung sowie die Herstellung der neuen Lokomotive fanden in der Pilsner Firma Skoda Transportation statt. Das Unternehmen investierte in die Produktion bisher fast eine Milliarde Kronen. Von den hohen Anforderungen der Produktion zeugt auch die Tatsache, dass die Lokomotive über mehr als zehntausend elektrische Ankopplungen und Verbindungen verfügt und es führen in ihr ungefähr dreißig Kilometer lange Kabel. Bei der Herstellung verwendete die Skoda Transportation die modernsten Materialien – beispielsweise Faden-Verbundstoffe die denjenigen ähnlich sind, die bei Formel-1-Wagen verwendet werden.

Die Tschechische Bahn (?eské dráhy) bestellte bisher zwanzig dieser Lokomotiven und einige wurden auch von der Slowakischen Bahn (Slovenské dráhy) geordert. „Interesse an unseren Lokomotiven herrscht aber auch im Ausland, hoffnungsvoll scheint sogar ein Eintritt auf die westeuropäischen Märkte zu sein. Gegenwärtig werden Lieferungen von ungefähr vierzig Lokomotiven für drei verschiede Kunden verhandelt,“ fügt Josef Bernard bei. Die Lokomotive Emil Zátopek knüpft an die langjährige Tradition der Herstellung von Elektrolokomotiven an, von denen die Pilsner Firma Skoda Transportation schon mehr als 5.500 auf den Markt lieferte.

Quelle:/Fotos: Skoda Transportation