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Datum: 16.09.2010 Uhrzeit: 00:00

Stuttgart: S-Bahnen sollen bis Anfang 2011 wieder nach Plan fahren

Weiterhin Einschränkungen auf der S1 und S5
Vertreter der Deutschen Bahn haben heute im Verkehrsausschuss ein Konzept präsentiert, das wieder einen planmäßigen S-Bahn-Betrieb ermöglicht. Im Zuge der Bauarbeiten für Stuttgart 21 war Ende Juni die Signalisierung im Gleisvorfeld der Station Hauptbahnhof (tief) so verändert worden, dass nur noch 20 statt der sonst 24 Züge pro Stunde und Richtung die Tunnelstrecke befahren können. Dieser Engpass soll nun behoben werden, allerdings erst bis Anfang2011. Bis dahin gelte weiterhin der Ersatzfahrplan, wonach auf der 15-Minuten-Takt auf der S 5 (Schwabstraße - Bietigheim) entfällt. Die Zwischentaktzüge der S 1 von Plochingen nach Herrenberg werden über die Gäubahn geleitet.
Zähneknirschend nahmen die Regionalräte dies zur Kenntnis. Auch Regionaldirektorin Jeannette Wopperer sprach von einem „absoluten Ärgernis“ für die Fahrgäste und den Verband Region Stuttgart. Sie forderte die Bahn auf, dafür Sorge zu tragen, dass „im weiteren Bauablauf keine derart ungeplanten Beeinträchtigungen mehr entstehen.“ Ebenfalls solle diese sich um einen Ausgleich für die Fahrgäste kümmern.
Die Lösung sei nach aufwändigen Simulationen erarbeitet worden, führte Christian Becker, Vertriebsleiter Südwest der DB Netz AG, aus. Geplant sei, ein Signal im Vorfeld der S-Bahn-Rampe zu versetzen, damit die S-Bahnen möglichst dicht hintereinander fahren können. Dazu ist es notwendig, den Gleisbereich vor der Rampe, mit mehreren Geschwindigkeitsprüfabschnitten auszustatten. Die Detailplanung dafür sei im Gang, so Becker. Wegen der Genehmigungsfähigkeit sei die DB Netz AG mit dem Eisenbahnbundesamt (Eba) in Kontakt. Die vollständigen Unterlagen sollten beim EBA in einer Woche eingereicht werden. Christian Becker zeigte sich zuversichtlich, dass die Lösung genehmigt werde. Die Bauarbeiten mit Sperrung einer Rampe seien für das Wochenende 6., bis 8. November geplant. Das notwendige Material sei bereits bestellt.
Ersatzfahrplan ist momentan „beste Lösung“
Der kaufmännische Leiter und Sprecher der S-Bahn, HansAlbrecht Krause, entschuldigte sich für die Einschränkungen: „Wir mussten aus den misslichen Gegebenheiten das Beste machen“. Das ganze Desaster der S-Bahn ist darauf zurückzuführen, dass 24 Sekunden im Fahrplan fehlen.“ Beim Schienenverkehr, das sich S-Bahnen sowie Personen- und Güterzüge teilen, handele es sich um ein sensibles Gesamtsystem. Der Ersatzfahrplan sei das Ergebnis eines komplexen Abwägungsverfahrens. „In diesem schlechten Zustand ist dies immer noch die beste Lösung“, so Krause. Für die S 5 seien Notlösungen, wie Halte von Regionalzügen oder Pendelverkehre geprüft worden. Diese seien allerdings nicht realisierbar gewesen.
S 60: Region gibt Vorfinanzierungszusage
Um den Zeitplan für die S 60 zu sichern, gibt der Verband Region Stuttgart eine Vorfinanzierungszusage über rund 24 Millionen Euro gegenüber der Deutschen Bahn AG. Das hat der Verkehrsausschuss heute einstimmig beschlossen.

Quelle:/Fotos: VRS