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Datum: 19.04.2013 Uhrzeit: 12:50

TSI High Speed RST Zertifikat macht Lokomotive 109E startklar für den deutschen Markt

Die neue Lokomotive 109E des tschechischen Herstellers Skoda Transportation erwarb als zweites Unternehmen auf der Welt das Zertifikat TSI High Speed RST. Dieses Zertifikat ist ein Schlüsseldokument, das für den Erwerb der Betriebszulassung in sechs Ländern Europas erforderlich ist. Die Skoda Transportation bestätigt hiermit ihre Rolle als einer der führenden europäischen Spieler im Maschinenbau und möchte damit ihre Position auch in Deutschland ausbauen.

Die Lokomotive 109E ist die neueste Dreisystem-Hochgeschwindigkeitsmaschine, die für den kommerziellen Betrieb mit einer Geschwindigkeit bis zu 200 Kilometer pro Stunde bestimmt ist. Die gesamte Produktion und die komplette Entwicklung erfolgte in der Pilsner Gesellschaft Skoda Transportation. Zu den Vorteilen der Lokomotive gehören insbesondere ihre hohe Leistung, die Zuverlässigkeit, ein niedriger Energieverbrauch und die Umweltfreundlichkeit. „Das Zertifikat TSI ist eine Bestätigung, dass unsere Lokomotive eine der ersten Maschinen ist, die die neuesten Anforderungen und Vorschriften der Europäischen Union insbesondere bezüglich der Verkehrssicherheit erfüllen,“ sagt Josef Bernard, der Generaldirektor der Gesellschaft Skoda Transportation.

Die Bescheinigung über die Konformität mit der technischen Spezifikation für die Interoperabilität des europäischen Hochgeschwindigkeitseisenbahnsystems für das Teilsystem der Schienenfahrzeuge (TSI High Speed RST) ist für die Typenzulassung der Lokomotive für die einzelnen europäischen Staaten erforderlich. „Die Lokomotive legte die Zulassungsprüfungen erfolgreich schon in der Tschechischen Republik, Österreich und Polen ab. In Deutschland, der Slowakei und Ungarn verlaufen entweder noch Endbeurteilungen oder die letzten Typenprüfungen,“ ergänzt Bernard.

Die neue Dreisystem-Lokomotive ist für den Betrieb auf den Strecken der Eisenbahnkorridore aller Nachbarländer der Tschechischen Republik und in Ungarn bestimmt. In diesen Ländern kann sie kontinuierlich Gebiete mit unterschiedlichen Speisesystemen überfahren. Die Maschine entspricht somit den spezifischen Bedingungen der Strecken und den Speisesystemen mit einer Wechselspannung von 25 kV/50 Hz, oder 15 kV/16,7 Hz, beziehungsweise auch mit einer Gleichspannung von 3 kV.

Die Tatsache, dass die Lokomotive 109E das TSI-Zertifikat nun erhalten hat, ist sehr wichtig für die weiteren Pläne von Skoda Transportation am deutschen Markt. „Wir sehen eine steigende Nachfrage bei unseren potentiellen Kunden in Deutschland für Wendezüge sowohl im regionalen als auch überregionalen Transportverkehr mit Geschwindigkeiten bis 189 km/h“, erklärt Zdenek Majer, Vizepräsident für Vertrieb bei Skoda Transportation.

In die alleinige Entwicklung der schnellsten und leistungsstärksten Lokomotive investierte die Skoda Transportation über 950 Millionen Kronen. Vom großen Aufwand der Herstellung der neuen Maschine zeugt auch die Tatsache, dass in der Lokomotive ungefähr dreißig Kilometer Kabel führen und dass sie über mehr als zehntausend elektrische Verbindungen und Anschlüsse verfügt. Bei der Herstellung der Lokomotive verwendete die Skoda Transportation die modernsten Materialien. Beispielsweise das Fadenkompositmaterial, das mit jenen, die bei den Formel-1-Wagen verwendet werden, vergleichbar ist und das erheblich die Fahreigenschaften des Fahrzeuges und die Streckenbeanspruchung verbessert.

Die Skoda Transportation widmete eine große Aufmerksamkeit der maximalen Gewährleistung der Sicherheit. Die neue Lokomotive erfüllt daher auch die strengsten Sicherheitsgrenzwerte. Dem entspricht auch ihre Konstruktion – zum Beispiel im Bereich der Führerkabine befinden sich Knautschzonen, die bei einer eventuellen Kollision eine große Menge an Energie aufnehmen sollen. Ähnlich wurde auch die Befestigung des Pfluges vor der Lokomotive entworfen. Bei einem extremen Zusammenstoß bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h mit einem Güterwagen mit einer Zisterne mit einem Gewicht von 15 Tonnen bleibt ringsherum des Führers ein unbeschädigter und nicht deformierter Raum. Darüber hinaus ist es möglich, die Lokomotive dank der Beständigkeit relativ einfach zu reparieren. Im Rahmen der Prüfungen absolvierte sie auch erfolgreich die Brandschutztests. An der Maschine wurden Feuermelder und wirksame aktive Feuerlöscher installiert. Die Wand zwischen der Kabine und dem Maschinenraum widerstand einem Brand über fünfzehn Minuten.

Mit der Lokomotive 109E knüpft das Pilsner Unternehmen an eine langjährige Herstellungstradition der Elektrolokomotiven an, mit denen sie den Markt mit mehr als 5,5 Tausend Stück belieferte. Der Beginn der Herstellung von Elektrolokomotiven reicht bis in das Jahr 1928 zurück, als das Unternehmen Skoda die Lokomotive 1Elo entwickelte, die schließlich die Tschechoslowakische Bahn kaufte.

Quelle:/Fotos: Skoda Transportation