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Datum: 03.08.2012 Uhrzeit: 08:45

ÖBB: Am 6. August wird auf Rechtsfahren umgestellt

Die Umstellung auf Rechtsfahren in der Ostregion geht in den Endspurt.

Konkret bedeutet das, dass bei zweigleisigen Strecken in Ostösterreich, auf denen bisher links gefahren wurde, ab 6.8. die Züge am "anderen Gleis" einfahren. Von heute bis 8.8. sind über 120 Kundenlenker auf den frequenzstärksten Haltestellen und Bahnhöfen der Ostregion im Einsatz. Sie stehen den Kunden für alle Fragen rund um die bevorstehende Umstellung auf Rechtsfahren zur Verfügung und verteilen tausende Informationsfolder. Auch die Durchsagen in Zügen und auf Bahnhöfen werden verstärkt. Bereits seit April wird in den Bahnhöfen und und Haltestellen über Infoplakate, Folder, Monitore, Fahrkartenautomaten und im Internet unter www.oebb.at/de/Neu_fuer_Sie informiert.

Die Umstellung auf Rechtsfahren wird in Etappen bereits seit vielen Jahrzehnten in Österreich umgesetzt. Die Umstellung erfolgt größtenteils im Rahmen von ohnehin notwendigen Modernisierungsarbeiten, bei Umbauten oder Neubauprojekten. Mit Fahrplanwechsel am 9. Dezember geht der neue Hauptbahnhof in Teilbetrieb. Neben dem Lainzer Tunnel gehen auch die Neubaustrecken Wien - St. Pölten und die Unterinntalstrecke in Tirol in Betrieb. Das sind österreichweit 70 km Tunnel und 100 km Streckengleise, die neu in Betrieb gehen.

Was ändert sich ab 6. August?

Der bisher gewohnte Zugangsweg ändert sich - besonders bei Randbahnsteigen ist dann also die geänderte Wegeleitung zu beachten. Bei 80 Bahnhöfen und Haltestellen werden Adaptionen vorge­nommen, etwa das Umhängen der Beschilderung und teilweise eine zusätzliche Wartekoje. In diese Maßnahmen werden 2,7 Mio Euro investiert, weitere 13,2 Mio Euro entfallen auf das Legen neuer Gleise ("Überholgleise") in den Bahnhöfen Brunn-Maria Enzersdorf und Baden. Damit ist, unabhängig vom Rechtsverkehr, eine weitaus größere Flexibilität für den Bahnbetrieb in alle Richtungen gegeben.

Effizienter Bahnverkehr bedingt einheitlichen Rechtsbetrieb

Aus betrieblicher Sicht ist die Umstellung auf Rechtsfahren in Ostösterreich eine Voraussetzung für den reibungslosen, effizienten Bahnbetrieb. Nur dann kann das derzeitige und künftige ÖBB-Schienennetz möglichst effizient genutzt werden und können Trassenkonflikte im Abschnitt Wien Meidling - Wien Hauptbahnhof vermieden werden - hier kommen die rechts geführte West- und Ostbahn und die derzeit noch links geführte Nord- und Südbahn zusammen. Bei Beibehaltung des Linksverkehrs könnte der künftige Zugverkehr ab Inbetriebnahme des Hauptbahnhofs nicht im geplanten Umfang geführt werden, rund 30 % Kapazitätsverlust im Bereich Hauptbahnhof - Meidling wären die Folge.

Kunden profitieren von mehr Komfort...

Kunden profitieren in Folge vom effizienteren Bahnbetrieb - mehr Züge am Netz sind möglich, der Kundenkomfort in den Bahnhöfen Wien Meidling und Hauptbahnhof Wien wird erhöht. Am Hauptbahnhof wird dadurch ab 2014 bahnsteiggleiches Umsteigen (also das Umsteigen am selben Bahnsteig für die Weiterfahrt in die gleiche Richtung) in der Relation München-Budapest und Graz-Prag ermöglicht, in Meidling in der Relation St. Pölten-Wr. Neustadt.

... und kürzeren Fahrzeiten

Es kommt zu erheblichen Reisezeitverkürzungen im Personenverkehr. Auf der Strecke Wien-Salzburg wird ab Fahrplanwechsel die Fahrtzeit 2St 22min betragen - um 23 Minuten weniger als heute. Mit der Verknüpfung von West- und Südbahn wird ab 2014 auch eine Fahrt von St. Pölten nach Wiener Neustadt bedeutend schneller und komfortabler möglich sein (von der dz. schnellsten Verbindung mit rj von 1St 30 min auf unter 1 Stunde).
Welche Strecken werden umgestellt?

Umgestellt werden alle zweigleisigen Strecken in der Ostregion, auf denen derzeit links gefahren wird:

die Nordbahn von Wien Floridsdorf bis Bernhardsthal
S7-Flughafenschnellbahn von Wien Rennweg bis Flughafen Wien Schwechat
Pottendorfer Linie von Wampersdorf bis Wr. Neustadt Civitas Nova
Südbahn von Hauptbahnhof Wien bis Payerbach-Reichenau
Verbindungsbahn von Wien Hütteldorf/Penzing bis Wien Meidling
S-Bahn-Stammstrecke von Wien Meidling bis Wien Floridsdorf
Nordwestbahn von Wien Floridsdorf bis Stockerau
Laaer Ostbahn von Wien Süßenbrunn bis Wolkersdorf

Ausnahmen sind die Strecke Hauptbahnhof - Wien Süßenbrunn (Umstellung folgt 2015) sowie die Franz Josefs Bahn (Umstellung nach 2016, derzeit noch nicht notwendig, da es sich um eine "zweigleisige Insel" handelt). Auf einigen Strecken, wie etwa der West- und Ostbahn sowie der Vorortelinie, wird bereits rechts gefahren.

Quelle:/Fotos: ÖBB-Holding AG