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Datum: 05.06.2025 Uhrzeit: 10:05 | ![]() |
SCI: Krise im Schienengüterverkehr: Branche ringt um Wachstum und Marktanteile
Der europäische Schienengüterverkehr (SGV) steckt in einer tiefgreifenden Krise. Disruptionen der US-Außenpolitik und Verschiebungen im Welthandel treffen auf eine Branche mit strukturellen Schwächen. Zu den zentralen Ursachen zählen die rückläufige Nachfrage nach klassischen Bahngütern (Kohle, Stahl, Chemie), eine unzureichend digitalisierte Infrastruktur sowie der zunehmende Transformationsdruck durch die EU-Wettbewerbspolitik. Profitable Unternehmen bleiben die Ausnahme, die Schiene verliert weiterhin Marktanteile an die Straße. Die aktuelle MultiClient-Studie „Europäischer Schienengüterverkehr“ von SCI Verkehr analysiert, wie sich diese Faktoren auf Marktanteile, Gütergruppen und Unternehmensstrategien auswirken – und wo sich dennoch Chancen abzeichnen. Marktanteilsverluste trotz wachsender Gesamtverkehre Trotz steigender Verkehrsleistungen hat der SGV in den vergangenen Jahren fast 2,5 Prozentpunkte Marktanteil eingebüßt. Der Modal Split lag 2023 bei nur noch 16,4?%. Selbst unter günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – etwa einer erfolgreichen Stabilisierung der Weltwirtschaft – prognostiziert SCI Verkehr lediglich ein durchschnittliches Wachstum von 1,3?% pro Jahr bis 2030. Unter Druck stehen auch die Güterverkehrssparten der ehemaligen europäischen Staatsbahnen: Sie fahren auf chronisch unterfinanzierten Schienen und müssen dabei höchst anspruchsvolle Anforderungen der EU-Wettbewerbshüter erfüllen. Auch die angekündigten und notwendigen Ausbau- und Erneuerungsmaßnahmen der Infrastruktur belasten zunächst einmal den Güterverkehr insbesondere in Deutschland. Baustellen und damit einhergehende kostentreibende Umleitungen schwächen die Schiene im Wettbewerb mit der flexibleren Straße. Intermodaler Verkehr als stabilisierender Faktor Ein differenziertes Bild zeigt sich im kombinierten Verkehr. Für 2024 erwartet SCI Verkehr eine Erholung um 4,7?% – nach einem Rückgang von 7,3?% im Vorjahr. Getragen wird diese Entwicklung vor allem durch Containerverkehre aus Osteuropa sowie eine steigende Zahl militärischer Transporte. Diese Impulse stabilisieren den Gesamtmarkt, erreichen jedoch nicht die Wachstumsraten von rund 2?% p.a., wie sie in den Jahren vor 2023 üblich waren. Veränderte Nachfrage und neue Akteure Industriezweige wie Stahl, Chemie und Automobil stehen unter erheblichem Transformations- und Energiekostendruck. Parallel dazu verändert sich die Betreiberlandschaft: Mit der Erholung des intermodalen Verkehrs organisieren Reedereien und Handelskonzerne Schienentransporte zunehmend eigenständig, um ihre Lieferketten resilienter zu gestalten. Digitalisierung mit kurzfristigem Potenzial Während langfristige Großprojekte wie die Digitale Automatische Kupplung (DAK) oder ERTMS/ETCS derzeit vor allem Investitionen erfordern, bieten kurzfristig verfügbare digitale Lösungen – etwa zur Terminalautomatisierung oder Personaldisposition – konkrete Effizienzgewinne. Diese Technologien können Kapazitäten erhöhen, Ressourcen schonen und die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene verbessern. Strategische Orientierung durch aktuelle Marktdaten Angesichts volatiler Rahmenbedingungen und sich rasch verändernder Nachfrage ist der Zugang zu aktuellen, differenzierten Marktdaten entscheidend. Die MultiClient-Studie von SCI Verkehr liefert hierfür eine fundierte Grundlage – mit detaillierten Analysen zu Gütergruppen, Unternehmensstrategien, Marktanteilen, politischen Rahmenbedingungen sowie Prognosen nach Segmenten und Kernmärkten. Die Studie „THE EUROPEAN RAIL FREIGHT TRANSPORT MARKET 2025“ ist in englischer Sprache bei der SCI Verkehr ab Juli erhältlich. Quelle:/Fotos: SCI Verkehr GmbH |