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Datum: 18.12.2024 Uhrzeit: 09:59 | |
Verkehrsverbund Oberelbe stellt Weichen für 2025
Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hat auf seiner heutigen Verbandsversammlung in Pirna Bilanz für 2024 gezogen und wichtige Entscheidungen für die Zukunft getroffen. Die Entwicklungen in diesem Jahr wurden neben einem deutlichen Fahrgastwachstum, getrieben durch das Deutschlandticket und das Bildungsticket, im ersten Halbjahr durch zahlreiche Streiks im Eisenbahnund Busverkehr geprägt. In den Sommermonaten verzeichneten die Unternehmen eine starke Nachfrage auf den Freizeitlinien im Verbund. Im Eisenbahnverkehr blickt der Verbund auf eine Rekord-Nachfrage zurück. Insbesondere im S-Bahn-Netz und auf den Regionalexpress-Linien stieg die Zahl der Ein- und Aussteiger stark an. Bis zum Jahresende erwarten die zwölf Unternehmen knapp 200 Millionen Fahrgäste, rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die Summe der Einnahmen und Ausgleichszahlungen liegt voraussichtlich bei 237,2 Millionen Euro. „Im Namen der gesamten Verbandsversammlung danke ich den über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei den Unternehmen für ihren täglichen Dienst“, betonte der Vorsitzende des Zweckverbandes, Landrat Michael Geisler. „Sie halten auch in turbulenten Zeiten Stadt und Land in Bewegung.“ Haushalt 2025 mit hohen Risiken behaftet Die Verbandsversammlung, die aus Vertretern der Landkreise Meißen, Bautzen und Sächsische Schweiz – Osterzgebirge sowie der Landeshauptstadt Dresden besteht, hat heute den Haushalt für das kommende Jahr mit einem Volumen von rund 182,7 Millionen Euro beschlossen. Davon fließen 148,2 Millionen in den Eisenbahnverkehr, 5,3 Millionen an die Schmalspurbahnen und 4,9 Millionen in den Bus- sowie Nachtverkehr. „Damit sichern wir das bestehende umfangreiche Angebot in der Region“, erläutert Landrat Michael Geisler. „Zudem wollen wir im Rahmen der Infrastrukturförderung 6,6 Millionen Euro in einen modernen Nahverkehr investieren.“ Der Haushalt des Zweckverbandes kann, wie bereits im Vorjahr, auch 2025 nur ausgeglichen werden, da wegen der reduzierten Leistung der DB Regio aufgrund des noch bestehenden Personalmangels, mit Rückflüssen in Höhe von rund 5,8 Millionen Euro gerechnet wird. „Vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Kosten benötigen wir diese Gelder, um den Status Quo zu sichern“, so Michael Geisler weiter. VVO investiert weiterhin stark in den Nahverkehr Trotz der angespannten Haushaltslage wird der Zweckverband auch im kommenden Jahr Mittel für die Modernisierung des Nahverkehrs zur Verfügung stellen. Neben dem bereits angelaufenen Umbau des Bahnhofs in Hoyerswerda beteiligt sich der VVO an der Modernisierung des Haltepunktes in Bischheim-Gersdorf. „Zudem stellen wir 1,8 Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau von Haltestellen im gesamten Verbundraum zur Verfügung“, betont Burkhard Ehlen. „Damit unterstützen wir Städte und Gemeinden, unter anderem Tharandt, Lauta und Nünchritz, die Wege zum Bus so zu gestalten, dass jeder problemlos einsteigen kann.“ Auch in die historischen Verkehrsmittel investiert der Verbund im kommenden Jahr weitere Mittel: Für die neue Werkstatt in Radebeul Ost stellt der VVO 3,3 Millionen Euro bereit, für den Austausch von Holzschwellen auf der Weißeritztalbahn und der Lößnitzgrundbahn stehen 400.000 Euro zur Verfügung. VVO-Tarif wird zum 1. April 2025 angepasst Neue Tarifabschlüsse für die Beschäftigten sowie die weiterhin hohen Kosten für Energie und Material machen eine Tarifanpassung zum 1. April 2025 notwendig. Die Preise im VVO steigen dann um durchschnittlich 6,88 Prozent. Der Preis für eine Einzelfahrt in Dresden steigt um 20 Cent auf 3,40 Euro, in allen anderen Tarifzonen steigt der Preis auf 3,20 Euro. Für längere Fahrten durch mehrere Tarifzonen steigt der Preis der Einzelfahrt um 40 bis 80 Cent. Die 4er-Karte bleibt trotz einer Anhebung um 80 Cent auf 12,20 Euro eine Alternative für Gelegenheitsfahrer. Tageskarten für eine Tarifzone erhöhen sich um 40 Cent. Für längere Strecken sowie für Familien und kleine Gruppen steigen die Preise zwischen 50 Cent und 2,50 Euro an. Wochen- und Monatskarten werden durchschnittlich rund sieben Prozent teurer. So kostet die Abo-Monatskarte für Dresden dann 71,80 Euro. „Im Preis stabil bleibt das vom Freistaat geförderte Bildungsticket; Das Deutschlandticket wird aufgrund des Beschlusses der Verkehrsministerkonferenz bereits zum 1. Januar teurer“, erläutert Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO. „Insgesamt ist die Gestaltungsmöglichkeit für den VVO deutlich gesunken, nur noch 40 Prozent der Einnahmen der hiesigen Unternehmen kann die Verbandsversammlung selbst gestalten. Daher ist es wichtig, dass die entsprechenden Ausgleichszahlungen von Bund und Freistaat stabil sind und dauerhaft fließen, um die Leistung der Verkehrsunternehmen zu finanzieren.“ In Folge der hohen Nachfrage für das Bildungsticket und das Deutschlandticket ist der Vertrieb von Zeitkarten im VVO fast vollständig digital. Inzwischen werden 98 Prozent aller Wochen- und Monatskarten als Chipkarte oder über das Smartphone erworben. Nur zwei Prozent werden noch in Papierform an Automaten oder in Servicestellen gekauft. Vergabe der Leistungen auf S-Bahn Dresden Die Verbandsversammlung hat heute die Vergabe der Leistungen der S-Bahn Dresden für den Zeitraum Dezember 2027 bis Dezember 2042 beschlossen. Das durchgeführte Verhandlungsverfahren führte zwar gegenüber ersten Angeboten zu reduzierten Kosten, allerdings musste die ursprünglich geplante Option einer neuen Linie S 5 zwischen Riesa und Dresden aufgegeben werden. Über eine ganztägige Verdichtung des Angebotes zwischen Meißen und Pirna soll abhängig von der Haushaltslage im Sommer 2026 entschieden werden.. Dennoch konnten zahlreiche Kapazitätserweiterungen erreicht werden. Die Linien S 2, S 3 und die Verstärkerfahrten der S 1 zwischen Pirna und Meißen werden zukünftig mit drei Wagen verkehren. Dies bedeutet über 60 Prozent mehr Sitzplätze und 24 zusätzliche Fahrradstellplätze auf fast der Hälfte aller im Netz gefahrenen Zugkilometer. Für einen stabileren Betrieb wird die Reserve auf der S-Bahn-Linie S 1 erhöht: Hier steht zukünftig ein kompletter zweiter Ersatzzug zur Verfügung. Zudem werden die älteren Lokomotiven der Baureihe 143 komplett durch leistungsstärkere Fahrzeuge abgelöst. Der Wagenpark erhält ein umfassendes Re-Design, so werden die 81 Doppelstockwagen unter anderem mit WLAN ausgestattet. Das Leistungsvolumen inklusive der geplanten zusätzlichen Fahrten in der Ausflugssaison beträgt rund 3,92 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Über die Vertragslaufzeit wird der Verbund für das Netz voraussichtlich rund 1,2 Milliarden Euro zahlen. Das Gebiet des VVO umfasst neben der Landeshauptstadt Dresden die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und den westlichen Teil des Landkreises Bautzen mit insgesamt 1,2 Millionen Einwohnern. Der kommunale Zweckverband ist für den Schienenpersonennahverkehr verantwortlich. Darüber hinaus kooperiert er mit den kommunalen Verkehrsbetrieben und gestaltet Quelle:/Fotos: Verkehrsverbund Oberelbe GmbH (VVO) |