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Datum: 05.11.2024 Uhrzeit: 10:33

Emmerich-Oberhausen: Bauarbeiten sind gestartet


Generalsanierung (DB AG / Oliver Lang)

Projektteam setzt bis Mai 2026 riesiges Bauvolumen um • Fokus der Arbeiten rund um die Erneuerung der Eisenbahnbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal • Strecke ist 70 Prozent der Bauzeit eingleisig befahrbar • Alle Informationen zum Schienenersatzverkehr online unter zuginfo.nrw abrufbar

Die Deutsche Bahn (DB) hat am vergangenen Freitagabend den geplanten Baumarathon auf der Ausbaustrecke zwischen Emmerich und Oberhausen eingeläutet. Bis Mai 2026 bündelt das Projektteam zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet ein riesiges Bauvolumen: Der Fokus der Arbeiten liegt dabei auf dem rund 3,5 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen Voerde-Friedrichsfeld und Wesel. Dreh- und Angelpunkt der Bauphase wird der Neubau der Brücken über den Wesel-Datteln-Kanal und die damit verbundene Anpassung der angrenzenden Infrastruktur sein. Um die Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, hat die DB den Bauablauf so optimiert, dass die Strecke zu mehr als 70 Prozent der Bauzeit eingleisig befahren werden kann.

Mit dem Infrastrukturprojekt sorgt die DB gleichermaßen für eine moderne Infrastruktur und einen Stabilisierungseffekt für das Schienennetz. Die Baumaßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zu den Zielen des Sanierungsprogramms „S3“, mit dem die DB auf den Wachstumspfad ihrer Konzernstrategie Starke Schiene zurückkehren will.

Der Projektbeirat hat sich heute vor Ort ein Bild von den Bauarbeiten gemacht
Nächste wichtige Meilensteine: Inbetriebnahme des provisorischen Haltepunkts Voerde-Friedrichsfeld und Ausbau des ersten Brückenteils über den Wesel-Datteln-Kanal
Im Mittelpunkt der Arbeiten zwischen Voerde-Friedrichsfeld und Wesel steht der Neubau der Eisenbahnbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal. Die Baufachleute der DB stehen dabei vor einer besonderen Herausforderung: Die Brücke, die eine Bundeswasserstraße kreuzt, muss nicht nur für das dritte Gleis erweitert werden, sondern auch für den Schiffsverkehr auf dem Kanal angepasst und 1,5 Meter höher als bisher gebaut werden. Hierfür müssen die beiden jeweils über 200 Tonnen schweren Brückenteile abgerissen werden. Die Brückenteile werden dabei mithilfe eines Schwimmkrans und über Schwimmplattformen – so genannten Pontons – „ausgeschwommen“. Der Ausbau des ersten Brückenteils ist aktuell für Anfang 2025 geplant.
Im Rahmen der anspruchsvollen Arbeiten rund um den Kanal, stehen auch der Neubau der Eisenbahnbrücke an der Poststraße sowie der Umbau des Haltepunkts in Voerde-Friedrichsfeld auf dem Programm. Damit Fahrgäste während der Bauzeit weiterhin Züge von und nach Friedrichsfeld nutzen können, baut die DB im Bereich des Industrieparks einen provisorischen Bahnhof, inklusive eines P+R-Parkplatzes. Den provisorischen Halt können Fahrgäste ab Ende November nutzen.
Zusätzlich zu diesen Arbeiten erweitert das Projektteam im Bauabschnitt zudem vier weitere Brücken – darunter auch die Eisenbahnüberführung über die Lippe – und setzt umfangreiche Ausbauarbeiten im Bahnhof Wesel um.

Weitere Ausbauarbeiten und Generalsanierung entlang der Strecke

Um die vorhandenen Sperrzeiten bestmöglich zu nutzen und das Ausbauprojekt weiter voranzutreiben, ist die DB auch in allen anderen Bauabschnitten entlang der rund 73 Kilometer langen Strecke zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet aktiv. So verlegen sie beispielsweise circa 16 Kilometer des neuen dritten Gleises in Oberhausen, Dinslaken, Voerde und Haldern. Zudem bauen Fachleute allein in Dinslaken und Voerde sieben Kilometer neue Schallschutzwände. Damit sorgt die DB dafür, dass es für Anwohner entlang der Strecke deutlich leiser wird.

Zusätzlich zu den Ausbauarbeiten setzt die DB während der Bauzeit umfangreiche Instandhaltungsarbeiten in Form einer Generalsanierung um. Für mehr Qualität, Pünktlichkeit und deutlich weniger Störungen an der Infrastruktur bündelt die DB in den kommenden Jahren bundesweit im hochbelasteten Streckennetz das Baugeschehen und führt Instandhaltungs- und Investitionsmaßnahmen im Rahmen von mehrmonatigen Generalsanierungen durch. Zwischen Emmerich und Oberhausen arbeitet das Team dabei an der Modernisierung von etwa 30 Kilometern Gleis, der Modernisierung von mehreren Weichen sowie der Erneuerung der Eisenbahnüberführung an der Brinkstraße in Dinslaken. Im Zusammenspiel mit den Ausbauarbeiten entsteht so eine leistungsfähige, moderne und robuste Strecke zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet.

Auswirkungen auf den Zugverkehr

Für die umfangreichen Ausbauarbeiten ist eine Sperrung der Strecke unvermeidlich. Die DB hat den Bauablauf jedoch so optimiert, dass der Abschnitt zwischen Emmerich und Oberhausen 70 Prozent der Bauzeit eingleisig von Zügen befahren werden kann. Detaillierte Informationen zum Schienenersatzverkehr finden Fahrgäste auf zuginfo.nrw. Die Konzepte für die Linien RE 5, RE 19, RE 44 und RE 49 sind hier abrufbar. Die Auswirkungen und Alternativen für die auf der Umleitungsstrecke betroffenen Linien RE 8 und RE 13 sind hier aufgelistet.

Die Fahrplanänderungen sind zudem in den Online-Auskunftssystemen der DB enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben.

Allgemeines zur Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen

Die rund 73 Kilometer lange Strecke Emmerich–Oberhausen ist ein Teilstück des wichtigen europäischen Güterverkehrskorridors von Rotterdam nach Genua. Durch den stetig wachsenden Güter- und Personenverkehr hat die zweigleisige Strecke ihre Leistungsgrenze erreicht. Ziel des durchgehenden dreigleisigen Ausbaus ist es, die Streckenkapazität zu erweitern und die betrieblichen Abläufe zu optimieren. Damit wird die Qualität des gesamten Schienenverkehrs der Region, auch des Nahverkehrs, langfristig gesteigert und die wirtschaftliche Bedeutung des Ruhrgebiets gestärkt. Zeitgleich profitieren Anwohner von Schallschutzmaßnahmen entlang der Strecke. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag für das erklärte Ziel der DB-Strategie Starke Schiene: Mit attraktiven Verbindungen und Fahrtzeiten noch mehr Menschen und Güterverkehrskunden für die klimafreundliche Bahn zu gewinnen.


Quelle:/Fotos: Deutsche Bahn