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Datum: 13.09.2024 Uhrzeit: 10:25

ÖBB: Erste Röhre des Semmering-Basistunnels komplett fertig gegraben


Semmering-Basistunnel: Durchschlag 1. Tunnelröhre geschafft (ÖBB, Ebner)

Mit dem Durchschlag der ersten Röhre - im Abschnitt Gloggnitz - konnte heute ein weiterer großer Meilenstein gefeiert werden. Der historische Abschluss aller Vortriebe im Semmering-Basistunnel steht kurz bevor.

Zwei Röhren mit je 27,3 km sind für den Semmering-Basistunnel zu graben. Die ersten Tunnelbauarbeiten haben 2014 begonnen. Heute ist in der Streckenröhre 1 im Bauabschnitt Gloggnitz der letzte Durchschlag gelungen, somit ist Gloggnitz mit Mürzzuschlag unterirdisch fertig verbunden. In der zweiten Röhre ist mit einem Abschluss der Arbeiten im ersten Quartal 2025 zu rechnen, dann sind die Vortriebe komplett beendet. Trotz der schwierigen Geologie im Abschnitt Gloggnitz haben die Mineure in den letzten Monaten unter gewaltigem Einsatz große Fortschritte verzeichnen können und jetzt diesen Meilenstein erreicht.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Der Semmering-Basistunnel ist ein lang erwarteter Meilenstein im Schienenausbau. Wir werden damit die Fahrzeit zwischen Wien und dem Süden Österreichs spürbar verkürzen und schaffen für Personen und Güter noch attraktivere Bahnverbindungen im Herzen Europas. Mit dem Durchschlag und der dahinterstehenden bergmännischen Meisterleistung kommen wir der Fertigstellung einen wesentlichen Schritt näher. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten und wünsche ein herzliches Glück Auf!“

Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender ÖBB Holding AG: „Bauprojekte dieser Größe sind kein Sprint, sondern ein Marathon – das gilt besonders im Tunnelbau. Wer die Arbeit der Mineure im Berg schon selbst erlebt hat, kann ihnen nur unglaublichen Respekt und Dank aussprechen, für die Leistungen, die hier für zukünftige Generationen erbracht werden. Unter schwierigen geologischen Rahmenbedingungen haben alle Beteiligten, von der Projektleitung zu den Fachbereichen und externen Partnern bis natürlich den Mineuren, Großartiges geleistet. Das Endergebnis wird im Jahr 2030 ein Tunnel sein, der den Bahnverkehr in Österreich und in Europa einen großen Schritt nach vorne bringt, und das Bahnfahren noch attraktiver macht. Unsere Fahrgäste können dann ab 2030 um 50 Minuten schneller von Wien nach Graz fahren als heute.“

Über 99 % des Tunnels sind gegraben

Mehr als 27 Kilometer der insgesamt 27,3 Kilometer des zweiröhrigen Tunnels sind bereits gegraben. Der Tunnel wurde von fünf Stellen und insgesamt 14 Vortrieben aus gleichzeitig gebaut, zwölf der 14 Vortriebe (vier im Fröschnitzgraben, 4 in Grautschenhof, 3 in Göstritz und 1 von Gloggnitz aus) sind bereits abgeschlossen. 2020 begann auch der „Innenausbau“ der Tunnelröhren. Dabei wird der Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet, mehr als 40 km (von insgesamt 55 km in zwei Röhren) sind bislang schon geschafft. Nach Fertigstellung der Innenschale erfolgt als letzter Schritt noch die bahntechnische Tunnelausrüstung (Gleise, Leitungen, technische Anlagen), bevor letztendlich die Züge durch den Tunnel fahren können. Baubeginn für die Tunnelausrüstung ist im Sommer 2025.

Die Südstrecke: Vom Reisen und Befördern der Zukunft

An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet. Über 5.000 Menschen arbeiten daran. Nach Fertigstellung der Projekte eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr.


Quelle:/Fotos: ÖBB