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Datum: 12.06.2024 Uhrzeit: 10:20 | |
DB und DLR verlängern ihre Kooperation für mehr Komfort und kluge Klimatisierung im Zug
Im Winter wohlig warm, im Sommer angenehm kühl, stets geruchsneutral und immer frisch – so wünschen sich Bahnreisende die Luft im Zug. Wie die Klimatisierung komfortabel, wirkungsvoll und energieeffizient gelingt, erforschen die Deutsche Bahn (DB) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam bereits seit 2020. Heute haben sie die erfolgreiche Forschungszusammenarbeit für weitere drei Jahre verlängert. Für die Forschung an Technologien, die das Wohlbefinden der Reisenden steigern und den Energiebedarf der Klimatisierung reduzieren, ist ein regulärer ICE-Wagen mit aufwändiger Sensortechnik umgebaut worden zu einem „Demonstratorfahrzeug für Innovationen im Reisendenkomfort und Klimatisierung“, kurz DIRK. Der Waggon steht auf dem Gelände der DB Systemtechnik im westfälischen Minden. Dort unterzeichneten Prof. Andreas Dillmann, Direktor des DLR-Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik, und Christoph Kirschinger, Geschäftsführer der DB Systemtechnik, des Ingenieurbüros der DB, heute die neue Kooperationsvereinbarung. In den kommenden Jahren wollen die Fachleute im DIRK unter anderem untersuchen, wie Aerosole in der Raumluft sicher und wirkungsvoll bekämpft werden können. Neue Filter-, Lüftungs- und Klimatisierungskonzepte wollen sie in einem gemeinsamen, von der EU geförderten Forschungsprojekt unter den realen Bedingungen eines ICE-Wagens auf ihre Wirksamkeit überprüfen. In die Bewertungen fließen Erkenntnisse aus den bisherigen praktischen Studien im DIRK ebenso ein wie die theoretischen Arbeiten des DLR-Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik. Prof. Meike Jipp, Bereichsvorständin Energie und Verkehr des DLR: „Die Bahn ist ein zentraler Verkehrsträger für eine klimafreundliche Mobilität, die auch den Ansprüchen der Gesellschaft genügt. Die gemeinsame Forschung von DLR und Deutscher Bahn trägt dazu bei, die Schiene als komfortable Alternative zu Auto und Flugzeug zu stärken. Damit sich noch mehr Reisende für diesen Umstieg aufs Gleis entscheiden, spielen Komfort, Klimatisierung und – besonders nach der Corona-Pandemie – auch Sicherheit eine wichtige Rolle. Diese Faktoren wollen wir weiterhin gemeinsam erforschen und in entsprechende technologische Innovationen umsetzen.“ Christoph Kirschinger, Geschäftsführer der DB Systemtechnik: „Die Sensibilität für Luftqualität und ein komfortables Raumklima ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wir haben mit dem DIRK viele wertvolle Hinweise zu einer wirksamen Luftbehandlung und -verteilung in Eisenbahnwagen geben können. Damit konnten Eisenbahnunternehmen nicht nur für noch mehr Wohlbefinden bei den Reisenden sorgen, sondern auch die Energie fürs Heizen und Kühlen noch effizienter einsetzen. Diese Forschung wollen wir fortsetzen, um auch in Zukunft qualifiziert bewerten zu können, welche Neuerungen und Innovationen Komfort und Wohlbefinden der Bahnreisenden weiter steigern. Schließlich wollen wir als Teil unserer ‚Starke Schiene‘-Strategie die Zahl der Reisenden in unseren Fernverkehrszügen in den kommenden Jahren verdoppeln.“ Für die Untersuchungen zu Komfort und Klima werden im DIRK nicht nur die Temperaturen von Raumluft und Oberflächen erfasst, sondern auch Luftbewegungen und Luftfeuchtigkeit an unterschiedlichen Stellen sowie die Luftqualität etwa anhand des CO?-Gehalts gemessen. Auch Befragungen mit Proband:innen zum individuellen Temperaturempfinden bei unterschiedlichen Einstellungen der Klimaanlage wurden im DIRK schon durchgeführt. Mit seinen umfangreich dokumentierten Messungen steht der DIRK dem gesamten Bahnsektor für Studien und als Referenzmodell für Komfort und Klimatisierung zur Verfügung. Die Forschungsergebnisse aus dem DIRK nützen Reisenden ebenso wie den Eisenbahnunternehmen: Sie unterstützen den Komfort an Bord ebenso wie den effizienten Einsatz von Heiz- bzw. Kühlenergie. Schließlich ist die Klimatisierung nach dem Antrieb der zweitgrößte Energieverbraucher bei Schienenfahrzeugen. Quelle:/Fotos: DB AG |