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Datum: 25.01.2024 Uhrzeit: 09:41 | |
Produktionsanpassungen bei der RhB
Bereits anlässlich der Jahresendmedienkonferenz Mitte Dezember hatten RhB-Direktor Renato Fasciati und Verwaltungsratspräsident Mario Cavigelli den Lokpersonalmangel thematisiert und Massnahmen in Aussicht gestellt. Die angespannte Situation beim Lokpersonal besteht schon länger und hat sich in den letzten Monaten weiter verschärft. Dies trotz verschiedener eingeleiteter Massnahmen einer bereits im Frühling letzten Jahres eingesetzten Taskforce, wie z.B. einem verstärkten Personalmarketing, einem starken Ausbau der Ausbildungsplätze, der Einmietung von externem Lokpersonal und der Übernahme von Arbeiten durch andere Berufsgruppen. Aktuell hat die RhB auch nach Umsetzung der Massnahmen bei einem Bestand von rund 280 Lokführenden einen Unterbestand von rund 15 Lokführerinnen und Lokführern. Dieser ist unter anderem einem höheren Kapazitätsbedarf aufgrund von Angebotsausbauten und gestiegenem Bauvolumen, einem Mangel an ausgebildetem Lokpersonal, einer angestiegenen Personalfluktuation sowie erhöhten Krankheitsabsenzen und Langzeitausfällen zuzuschreiben. Der Lokpersonalmangel wird sich dank der eingeleiteten Massnahmen wieder verbessern. Allerdings brauchen diese Massnahmen, insbesondere aufgrund der langen Ausbildungsdauer und der beschränkten Ausbildungskapazitäten, Zeit, bis sie ihre volle Wirkung erzielen. Aktuell befinden sich bei der RhB 24 Lokführerinnen und Lokführer in Ausbildung. Ab 1. Februar 2024 werden es 38 und ab 1. März 2024 47 Lokführer sein. Im Juli 2024 sind 59 Anwärter vorgesehen. Ein sehr schwieriger, aber notwendiger Entscheid Zum Schutz der Mitarbeitenden sowie um kurzfristige, ungeplante Zugsausfälle möglichst zu vermeiden und den Fahrgästen eine erhöhte Planungssicherheit zu bieten, hat sich die RhB-Führung dazu entschieden, den Bedarf an Lokführerstunden über punktuelle Produktionsanpassungen weiter zu reduzieren. Diese Vorkehrungen wurden in Rücksprache mit den Bestellern und in Berücksichtigung der Anzahl betroffener Fahrgäste, der betrieblichen Machbarkeit und vertretbarer alternativer Produktionsmöglichkeiten mit Bahnersatzbussen festgelegt. Nun liegt der RhB die Zustimmung des Bundesamtes für Verkehr (BAV) für punktuelle Produktionsanpassungen ab dem 11. März bis zum Fahrplanwechsel 2025 im kommenden Dezember vor. Dazu RhB-Direktor Renato Fasciati: «Die Produktionsanpassungen waren ein sehr schwieriger, aber notwendiger Entscheid. Die RhB bedauert diese ausserordentliche Situation sehr und setzt mit diversen Massnahmen alles daran, diese möglichst rasch zu verbessern». Falls es die Personalsituation zulässt, können diese Massnahmen auch früher wieder aufgehoben werden. Bus statt Bahn, geänderte Haltepolitik sowie Verzicht auf einzelne Erlebniszüge Netzweit werden rund 3% der vorgesehenen Zugleistungen durch Bahnersatzbusse ersetzt. Zu Randzeiten werden auf den Strecken Chur – Arosa und Chur – Disentis/Mustér Züge durch Busse ersetzt: Zwischen Chur und Arosa werden morgens je ein Zug je Richtung und abends drei Verbindungen je Richtung mit Bussen geführt. Zudem werden die vier saisonalen Halbstundentakt-Zusatzzüge Chur – Arosa am Wochenende von Mai bis Oktober mit einem Bahnersatzbus geführt. Auf der Surselvalinie wird abends auf dem Abschnitt Ilanz – Disentis/Mustér ein Zug je Richtung durch einen Bus ersetzt. Ferner hat die RhB entschieden, im Jahr 2024 den Erlebniszug Ruinaulta nicht zu führen. Auch das Flügelzugkonzept wird leicht angepasst: So verkehren die RE 4-Züge Landquart – Scuol-Tarasp nur bis Sagliains. Reisende steigen in Sagliains auf die R15-Züge Pontresina – Sagliains – Scuol-Tarasp um. Zwischen Landquart und Scuol-Tarasp verbleiben einige Direktverbindungen (Landquart ab 19:50, Scuol-Tarasp ab 05:41, 07:41 und 21:41 Uhr). Auch im S-Bahn-Angebot kommt es zu Änderungen in der Produktion: Die S1/S2 (Thusis) – Rhäzüns – Schiers verkehrt nur zwischen Thusis und Landquart. Die Halte Malans, Seewis-Pardisla und Grüsch auf dem Abschnitt Landquart – Schiers werden mit den Flügelzügen Landquart – Klosters – Davos Platz/St. Moritz/Scuol-Tarasp resp. Sagliains bedient. Im Unterschnitt zwischen Davos und Filisur werden in der Zwischensaison (11.03.-10.05. und 28.10.-14.12.) alle Verbindungen durch Ersatzbusse geführt. In der Sommersaison verkehren dann wieder mehrheitlich Züge. Verbindungen zu Randzeiten werden während der gesamten Dauer der Produktionsanpassung als Bahnersatzbus geführt (Davos Platz ab 06:05, 07:31, 18:31, 19:31 und 20:31 / Filisur ab 06:34, 08:04 19:04, 20:04 und 21:04). Der sehr beliebte Nostalgiezug ist nicht betroffen und wird unverändert ab Beginn der Sommersaison am 11. Mai bis zum 27. Oktober zweimal je Tag pro Richtung zwischen Davos Platz und Filisur verkehren (Davos Platz ab um 10:18 und 15:18 Uhr, Filisur ab um 11:06 und um 16:06 Uhr). Sämtliche Produktionsanpassungen sind im Online-Fahrplan abgebildet. Übersicht der Produktionsanpassungen ab 11. März 2024 Linie / Angebot / Massnahme RE4: Landquart – Scuol-Tarasp: Die Züge RE4 von Landquart nach Scuol-Tarasp werden nur bis Sagliains geführt. Reisende von Landquart nach Scuol steigen in Sagliains auf den R15 (Pontresina – Scuol) um (und umgekehrt). RE16: Randzeitenzüge Chur – Arosa: Randzeitenzüge morgens bis 6 Uhr und abends ab 20 Uhr werden mit Bahnersatzbussen geführt. RE6: Zusatzzüge Chur – Arosa in der Sommersaison: Am Wochenende in der Sommersaison (Zusatzzüge) fährt je ein Zug Chur – Arosa (und umgekehrt) mit Bahnersatzbussen. RE7: Randzeitenzüge Ilanz – Disentis/Mustér: Ein Zugpaar am Abend wird mit Bahnersatz geführt. R11: Davos – Filisur: Die Züge R11 werden grundsätzlich durch Ersatzbusse geführt. In der Sommersaison zwischen Mai und Oktober verkehren täglich sechs, in der Hochsaison im Juli und August täglich zehn Zugpaare. Der historische Zug verkehrt weiterhin zwei Mal täglich zwischen Mai und Oktober. R27: Erlebniszug Ruinaulta: Der Erlebniszug Ruinaulta wird ersatzlos gestrichen. S1/S2: (Thusis –) Rhäzüns – Schiers: Die S-Bahnen zwischen Thusis, resp. Rhäzüns und Schiers werden nur von und bis Landquart geführt. Reisende von/nach Malans, Seewis-Pardisla, Grüsch und Schiers steigen in Landquart auf die RE13 / RE24 Landquart – Davos / – Sagliains / – St. Moritz um (und umgekehrt). Ein Ausstieg zwischen Landquart und Schiers ist aufgrund der kurzen Perronlängen nur in den Zugteilen nach Sagliains resp. St. Moritz möglich. Übersicht der bereits kommunizierten Massnahmen: Angebot: Massnahme Vollmondfahrten: Die Vollmondfahrten werden ersatzlos gestrichen. Dampffahrten: Die Dampffahrten werden bis mindestens Ende März 2024 gestrichen. Landwassershuttle: Der neue Landwassershuttle wird erst im Sommer 2025 lanciert. Schlittelzüge: Vom 8. bis 26. Januar 2024 fallen die Schlittelzüge zwischen Bergün und Preda jeweils von Montag bis Freitag aus. Reduzierter Betrieb der Schlittelzüge im Februar. Quelle:/Fotos: RhB |