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Datum: 03.01.2024 Uhrzeit: 10:10

BW: Seit Jahreswechsel fahren Regionalzüge zu 100 Prozent mit Ökostrom


Ein Talent 3 - hier 3442 213/713 mit MEX 19 (17516) am 10.10.2023 in Waiblingen - im Landesdesign von Baden-Württemberg. (Thomas Artmann)

Gute Nachrichten für den Klimaschutz. Seit Anfang des Jahres 2024 sind alle Regionalzüge in Baden-Württemberg auf den elektrifizierten Strecken mit Ökostrom unterwegs.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Dienstag: „Bahnfahren ist in Baden-Württemberg in diesem Jahr noch umweltfreundlicher. Unsere elektrischen Züge werden nun zu 100 Prozent mit Ökostrom angetrieben. Das heißt, der Strom kommt nur noch aus Wind-, Sonne- oder Wasserquellen. Das vermeidet viele Tonnen klimaschädlichen Kohlendioxids.“

4,5 Millionen Euro für Ökostrom in 2024

Seit dem Jahreswechsel fahren auch die Züge der S-Bahn Rhein-Neckar, des Südwest-Express („Süwex“) und der Main-Neckar-Bahn (in Richtung Rheinland-Pfalz und Hessen) auf dem baden-württembergischen Teil mit Ökostrom. Für die Nutzung von grünem Strom hat das Land für 2024 rund 4,5 Millionen Euro investiert.

Pro Kilowattstunde werden nach dem Strommix im DB-Bahnnetz etwa 300 Gramm des Klimagases freigesetzt. Ein moderner Triebzug verbraucht ungefähr 10 Kilowattstunden Strom pro Kilometer Fahrleistung abzüglich der wieder ins Netz eingespeisten rückgewonnenen Bremsenergie (je nach Strecke 30 bis 40 Prozent). Der endgültige Verbrauchswert unterscheidet sich jedoch je nach Topografie, Fahrzeugbauart und weiterer Faktoren wie zum Beispiel Leistung und Auslastung.

Auch auf Dieselstrecken immer mehr erneuerbar unterwegs

Auch bei den Dieselstrecken setzt Baden-Württemberg bis zur Elektrifizierung zunehmend auf alternative Kraftstoffe. Seit Sommer 2022 werden in der Eisenbahn-Tankstelle in Aulendorf Dieselzüge mit Biosprit („Hydrotreated Vegetable Oil“ – HVO 100) betankt. Der Biokraftstoff HVO besteht aus biologischen Rest- und Abfallstoffen und ist frei von Palmöl. Es besteht damit keine Konkurrenz zur Nahrungsmittel- und Futtermittelherstellung.

Der Verkehrsminister erläuterte: „Im Vergleich zu Diesel können wir mit Biosprit 90 Prozent der CO2-Emissionen einsparen. Pro Jahr betrifft dies rund eine Million Liter Kraftstoff. Hier verringern wir unseren ökologischen Fußabdruck merklich. Da HVO teurer als Diesel ist, haben wir 2022 und 2023 die Mehrkosten durch den Biosprit mit 400.000 Euro ausgeglichen. 2024 setzen wir unser Engagement fort.“

Er fügte hinzu: „Nicht nur Autos, auch Züge müssen dieselfrei unterwegs sein. Die Umstellung auf Biokraftstoff ist ein wichtiger Zwischenschritt. Klar ist aber auch, dass wir die Elektrifizierung der Bahnstrecken vorantreiben müssen, damit wir hier konsequent mit Ökostrom und somit klimaneutral fahren.“ Der Anteil der elektrifizierten Bahnstrecken im Land liegt mit 71 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt (56 Prozent). „Wir sind in Sachen Elektrifizierung so aktiv wie kein anderes Bundesland“, betonte Minister Hermann.


Quelle:/Fotos: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg