elektrolok xyania
Anzeige

Datum: 27.07.2023 Uhrzeit: 09:49

LNVG: 102 neue Akku-Triebzüge für Niedersachsen


LNVG bereitet Ausschreibung noch für 2023 vor

In allen Netzen Antriebe ohne CO2 -Ausstoß: Ab dem Jahr 2037 sollen zwischen Ems und Elbe nur noch Züge fahren, die kein Kohlendioxid ausstoßen. „Wir werden ab dem Jahr 2029 sukzessive 102 neue Triebzüge mit Akku-Technik einsetzen, die abgasfrei unterwegs sind – und damit bisherige Dieselflotten ausmustern“, sagt Niedersachsens Verkehrsminis-ter Olaf Lies: „Das ist eine wichtige Entscheidung für die Mobilitätswende. Die neuen Züge bieten mehr Platz als die aktuell eingesetzten Fahrzeuge. Damit schaffen wir die Vorausset-zung für steigende Fahrgastzahlen.“ Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) bereitet die Vergabe vor, um die Fahrzeuge noch in diesem Jahr auszuschreiben. Lies rechnet für alle Fahrzeuge mit einer Investition im hohen dreistelligen Millionenbereich.

Akku-Fahrzeuge können auf Strecken mit Oberleitung fahren und auf dieser mit einem Stromabnehmer laden. Zusätzlich oder alternativ lassen sie sich an „Ladeinseln“ aufladen. So oder so: Fahrdraht ist nicht auf der gesamten Strecke nötig. Grundlage für den Kauf der neuen Akku-Fahrzeuge ist eine Markterkundung zu alternativen Antrieben, die die LNVG durchgeführt hat. Dabei wurden insbesondere Züge mit Wasserstoff-Antrieb und Akku be-trachtet. Ergebnis: Akku-Züge sind im Betrieb günstiger. Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung, nennt weitere Details zu den neuen Zügen: „Wir werden erstmals Triebwagen einsetzen, die Türen für zwei verschiedene Bahnsteighöhen haben. So können auch mobilitätseingeschränkte Fahrgäste überall selbstständig ein- und aussteigen.“ Außer-dem sei mehr Platz für Fahrräder geplant.

Erste Akku-Züge rollen im Heidekreuz

Das erste Netz, in dem Dieselzüge ersetzt werden, ist ab 2029 das Heidekreuz (siehe Hin-tergrundinformationen). In den anderen Netzen sollen mit dem Ausbau der Infrastruktur bis 2037 die letzten Dieselfahrzeuge von der Strecke gehen. Grundsätzlich gilt: Zunächst rollen alte Züge am Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer aufs Abstellgleis. Fahrzeuge, die die übliche Einsatzdauer von 30 Jahren noch nicht erreicht haben, werden für den Diesel-Be-trieb in Netzen genutzt, die noch nicht elektrifiziert sind. Schwabl betont: „Diese jüngeren Dieselfahrzeuge haben eine bessere Umweltbilanz und erhalten die geplanten Komplett-Modernisierungen. Auch die Übergangslösungen bringen also schon Verbesserungen für Fahrgäste und Umwelt.“

Land will Elektrifizierung im „Teilnetz Weser-Ems“

Eine Besonderheit zeichnet sich für das „Teilnetz Weser-Ems“ zwischen Oldenburg, Osnab-rück und Bremen ab. Hier hat die Markterkundung der LNVG ergeben, dass es besonders wirtschaftlich ist, die Strecke Osnabrück – Oldenburg komplett zu elektrifizieren. Minister Lies betont: „Wir wollen, dass die Deutsche Bahn die Verbindung bis 2034 mit Fahrdraht ausbaut. Das dient nicht nur dem Nahverkehr, sondern erhöht allgemein die Flexibilität des Gesamtsystems Bahn bei Störungen.“ Die LNVG wird auf dieser Verbindung 27 Elekt-rotriebzüge einsetzen. Die Strecke zwischen Osnabrück und Bremen wird mit 19 Akku-Fahrzeugen befahren. Auf dem Abschnitt sollen Ladeinseln entstehen, um die Züge mit Strom zu versorgen.


Quelle:/Fotos: LNVG