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Datum: 12.01.2012 Uhrzeit: 07:59

Haard-Achse soll an DB Regio vergeben werden

Der Vergabeausschuss des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und der Vergabeausschuss des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) beabsichtigen die Betriebsleistungen der sogenannten Haard-Achse, mit den Linien RE2 Münster – Essen – Düsseldorf und der künftigen RE42 Münster – Essen – Mönchengladbach, ab Dezember 2014 durch die DB Regio AG durchführen zu lassen. Diese konnte sich mit dem wirtschaftlichsten Angebot gegen die Konkurrenz durchsetzen. Nach dieser Entscheidung für das auch aktuell auf dieser Strecke beauftragte Eisenbahnverkehrsunternehmen muss nun eine zehntägige Einspruchsfrist bis zur endgültigen Zuschlagserteilung eingehalten werden. Erst nach Ablauf dieser Frist wird mit dem Unternehmen DB Regio AG ein Vertrag über 15 Jahre zur Verkehrsdurchführung abgeschlossen. Grundlage dieses Bruttovertrages ist das vorangegangene Wettbewerbsverfahren.

Dieses europaweite Verfahren wurde bereits im vergangenen Jahr eingeleitet, die Linien wurden gemeinsam von VRR und dem benachbarten Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) ausgeschrieben. Auf der Linie RE42 werden neue Elektrotriebfahrzeuge als Einzelstockwagen zum Einsatz kommen, auf der Linie RE2 – welche bereits seit Einführung des RE-Konzeptes 2010 ein hohes Niveau vorweist – werden gebrauchte Doppelstockwagen fahren. Die wesentlichen Anforderungen an alle Fahrzeuge sind: behindertengerechte Toiletten, Videoüberwachung und Mehrzweckbereiche mit ausreichend Abstellmöglichkeiten für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen sowie Erfüllung aller geltenden gesetzlichen Bestimmungen durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Insgesamt werden auf der RE2 570 Sitzplätze und auf der RE42 450 Sitzplätze angeboten.

Die Ausweitung der Sitzplätze auf der Linie RE 42 gegenüber heute resultiert aus der Linienverlängerung, die zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 stattfindet. Zu diesem Zeitpunkt wird die Linie, die heute als Regionalbahn von Münster nach Essen verkehrt, nach Duisburg, Krefeld, Viersen bis nach Mönchengladbach verlängert und dann als RE-Linie geführt.

VRR-Fahrzeugfinanzierungsmodell begünstigt den Wettbewerb

Erneut kam im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens das Fahrzeugfinanzierungs-modell des VRR als Option für die Finanzierung der Neufahrzeuge zum Einsatz. Die Mehrheit der Bieter machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Die DB Regio AG verzichtete in Ihrem Angebot auf diese Finanzierungsoption. Die aktuell angebotenen Preise je Zugkilometer sind trotz der erhöhten Sitzplatzkapazität mit dem heutigen – seit 2004 gültigen – Angebot vergleichbar. Dies werten die Verantwortlichen als Erfolg, da die Preise einer zweiten Vergabe häufiger über denen der Erstvergabe im Wettbewerb liegen. Dieses erfreuliche Wettbewerbsergebnis ermöglicht es der öffentlichen Hand, langfristig die qualitativ hochwertigen Verkehre auf den Linien RE2 und RE42 zu finanzieren. VRR-Vorstand Martin Husmann zum abgeschlossenen Wettbewerbsverfahren: „Nur durch das Angebot der Fahrzeugfinanzierung wurden mehrere Angebote durch verschiedene Eisenbahnverkehrsunternehmen abgegeben. Somit bin ich überzeugt, dass es auf die Fahrzeugfinanzierung zurückzuführen ist, dass in diesem Verfahren ein funktionierender Wettbewerb stattgefunden hat, auch wenn es letztendlich diesmal nicht zum Einsatz kommt.“

Quelle:/Fotos: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr