Baureihe 111 DB/DBAG elektrolok.de
Schnellzuglokomotive 1974 bis

1974-1980 1981-1985 1986-1990 1991-1995 1996-2000 2001-
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Nur vier Loks bekamen vom Bh Frankfurt eine orientrote
Bauchbinde verpasst. Die 111 175, die am 28. Juni 2000
noch den RE 31004 von Salzburg nach München bespannte,
ist mittlerweile bereits in verkehrsrot unterwegs.
(HS, 28.06.2002 bei Rosenheim)



Geschichte: 1996-2000

Am 27. März 1996 verließ 111 180 als erste S-Bahn 111 das AW Dessau in orientroter Lackierung. Aufgrund einer Lokknappheit bei der 111 waren in München zu jener Zeit zwei 110er als Dispositionsreserve vorhanden.

Mitte 1996 testete der Regionalbereich Stuttgart den Einsatz festverbundener Wendezugeinheiten. Zu diesem Zweck war die Lok fest mit dem Zug als Einheit gekuppelt und durfte nur zu AW-Aufenthalten oder größeren Schäden getrennt werden. Betroffen waren die Nahverkehsrzüge auf der Strecke Stuttgart - Tübingen (KBS 760), die entweder mit Münchner 111 (2-8-Wagen-Züge) oder Mannheimer 143 (Doppelstockgarnituren) gekuppelt wurden. Über das genaue Ergebnis des Tests ist mir bislang nichts bekannt, es ist aber sehr wahrscheinlich, dass sich dieses Vorgehen als unwirtschaftlich herausstellte.

Im Juni 1996 drehte sich wieder einmal das Beheimatungskarussell. Betroffen waren am 1. Juni 1996 die 111 164 und 165, die von Düsseldorf nach Dortmund kamen, und am 2. Juni die Münchner 111 211 und 213, die nach Frankfurt umstationiert wurden. Ebenfalls am 2. Juni wurde die 111 226 von der Isar nach Dortmund geschickt.

Weitere in Düsseldorf freigewordene Maschinen führten am 20. August 1996 zur Umstationierung der 111 166-168 nach Dortmund, das dafür die 111 226 einen Tag später nach München zurückgab. Im September 1996 gab Düsseldorf die 111 130 und 169 nach Dortmund, die 111 170 nach Frankfurt und die 111 171 und 172 nach München ab, womit nur noch die 111 112, 173-176 in Düsseldorf vorhanden waren.

Zum 31. Dezember 1996 ergab sich folgende Verteilung:
Bh München125001-056, 059, 061-080, 162, 163, 171, 172, 177-209, 214, 217, 219-227
Bh Düsseldorf5111 112, 173-176
Bh Dortmund43111 111, 113-148, 164-169
Bh Frankfurt/M53111 057, 058, 060, 081-108, 110, 149-161, 170, 210-213, 215, 216, 218


Durch die Inbetriebnahme der neuen Doppelstockzüge auf der RE-Linie von Frankfurt nach Kassel wurden weitere 111er benötigt. So kam am 11. Januar 1997 die 111 171 aus München zur Verstärkung an den Main. Gleichzeitig machte sich aber das jahrelange Fahren an der Leistungsgrenze (z.B. mit dem IR im Schwarzwald) bei den Frankfurter 111er bemerkbar, die zunehmend schadanfällig wurden. Zeitweise waren im Sommer bis zu fünf Loks gleichzeitig abgestellt. Ersatzweise kamen S-Bahn 111er zum Einsatz, die wiederum durch 110, 140 und 141 in ihren Plänen ersetzt wurden.

Ende April gab Düsseldorf die 111 112 nach Dortmund ab. Im Frühjahr 1997 gab es auch eine neue Lackierungsvariante. Das Bh Frankfurt hatte kurzerhand in Eigenregie die orange Farbe an der 111 156 durch das orientrot ersetzt, die grauen Flächen aber beibehalten. Kurze Zeit später folgte noch die 111 158 sowie die am 30. Mai 1997 aus Düsseldorf übernommenen 111 175 und 176.

Ab 1997 führte das Bh München an einigen Loks Hauptuntersuchungen in Eigenregie durch. Betroffen waren u.a. die 111 202 die am 13.8.97 eine HU erhielt oder die 111 030. Beide Loks behielten dabei ihren blau-beigen Anstrich. Die Münchner Loks kamen zu dieser Zeit mit dem RE-Zugpaar 3172/3177 wieder planmäßig in die Mainmetropole.

Im Juni 1997 verabschiedeten sich die letzten beiden 111 aus dem Bw Düsseldorf. Damit endete auch gleichzeitig der Einsatz der 111 vor den S-Bahnzügen im Ruhrgebiet. Als letzte Loks wurden die 111 173 am 6. Juni nach München und die 111 174 am 10. Juni 1997 nach Dortmund abgegeben.

Aufgrund der weiter angespannten Situation in Frankfurt, entschloss sich die DB weitere Loks der BR 111 mit ZWS-Steuerung auszurüsten. Diese Loks sollten anschließend zusammen mit den S-Bahn-111ern vor den Doppelstockzügen zum Einsatz kommen. Neben den bis dato ZWS-fähigen ehemaligen Düsseldorfer 111 111 bis 188 war zunähst der Umbau der 111 094-108 und 111 110 auf ZWS-Steuerung vorgesehen.
Zusätzlich verschob sich der Einsatzschwerpunkt der Loks immer weiter von den hochwertigen Zügen auf Leistungen im Regionalverkehr. Im ersten Halbjahr 1998 wurden ca. 80 Lokführer des Regionalbereichs Rhein/Main auf die 111er geschult, um die Loks noch stärker in die Nahverkehrsleistungen einzubinden.

Die Ausweitung des Wendezugbetriebs in München mit dem ZWS-erfordernden Doppelstockwaen führte zum Fahrplanwechsel am 28. September 1997 zu einem Loktausch zwischen München und Dortmund. Während aus München die 111 013-024 umstationiert wurden, kamen die ZWS-tauglichen 111 142, 145-148, 164-169, 174 an die Isar kamen. Damit waren in allen drei Betriebshöfen (München, Frankfurt und Dortmund) alle drei Farbvarianten (orientrot, orange-grau und blau-beige) planmäßig im Einsatz. Der Loktausch war möglich geworden, da ab Winter in Dortmund getrennte Umläufe für ZWS-pflichtige und andere 111er geschaffen wurden.

Zum 31. Dezember 1997 ergab sich folgende Verteilung:
Bh München125001-012, 025-056, 059, 061-080, 142, 145-148, 162-169, 172-174, 177-209, 214, 217, 219-227
Bh Dortmund45111 013-024, 111-141, 143, 144
Bh Frankfurt/M56111 057, 058, 060, 081-108, 110, 149-161, 170, 171, 175, 176, 210-213, 215, 216, 218


Durch die Umstellung der Doppelstocktriebzüge in Nürnberg auf Steuerwagenbetrieb, konnten die bisherigen Münchner 111er nicht mehr eingesetzt werden und mussten auch dort durch ZWS-taugliche Loks getauscht werden. Im Gegenzug verloren die Münchner 111er einen Großteil der Leistungen im RE-Verkehr zwischen München und Nürnberg an Stuttgarter 110er. Ab dem 1. Februar 1998 gingen dann die IR-Züge der Relation Nürnberg - Stuttgart auf Münchner 111er über. Trotzdem musste die 111 zum Planwechsel einen Großteil der bisherigen Fernverkehrsleistungen abgeben, vor allem an die BR 101 wie z.B. die Bespannung der IR-Linie 20 (Hamm - Erfurt).

Im ersten Quartal 1998 gab es die ersten verkehrsroten Exemplare zu vermelden. In Opladen war im Februar die 111 096 und in Dessau die 111 129 auf das neue Farbschema umlackiert worden. Um weitere ZWS-taugliche Lokomotiven zu bekommen entschloss sich die DB Anfang 1998 auch die 111 094-108 und 111 110 dementsprechend umzubauen.

Der Sommerfahrplan 1998 brachte erneut einige Umstationierungen zwischen den drei 111er-Bws mit sich, da Frankfurt 111er mit LZB-Ausrüstung und Dortmund weitere konventionelle 111er benötigte. Zudem waren zu diesem Zeitpunkt alle Doppelstockzüge des RB Nordbayern (Nürnberg) auf Wendezüge umgestellt worden, wodurch ebenfalls ein erhöhter Bedarf an S-Bahn 111ern entstand. So gab München am 27. Mai 1998 die 111 007-010 und am 28. Mai 1998 die 111 011 und 012 nach Dortmund ab. Am 29. Mai 1998 gingen dann die ehemals bayerischen 111 049-056, 059, 061-066, 068 nach Frankfurt. Dafür bekam München aus Frankfurt am 29. Mai die 111 081-088, 090-092, 106, 107, 210-213, 216 und 218. Aus Dortmund kamen am gleichen Tag die ZWS-tauglichen 111 133 und 141 an die Isar. Am 30. Mai wechselten noch die Münchner 111 048 und die Frankfurter 111 089 und 215 die Bws. Nach den Umbeheimatungen ergab sich folgende Verteilung:
München:111 001-006, 025-047, 067, 069-092, 106, 107, 133, 141, 142, 145-148, 162-169, 172-174, 177-227
Frankfurt: 111 048-057, 058-066, 068, 093-105, 108, 110, 149-161, 170, 171, 175, 176
Dortmund: 111 007-024, 111-132, 134-140, 143, 144


Durch den Abgang nach München waren in Frankfurt nicht mehr alle für ZWS-Einbau vorgesehenen Loks vorhanden. Bis Herbst 1998 waren mindestens die 111 098, 101-104 und 110 umgebaut. Die Loks kamen u.a. auf der neu mit Doppelstockwagen auf der Main-Neckar-Bahn zum Einsatz. Die ebenfalls in Frankfurt beheimatete 111 059 hatte zu jener Zeit einen Scheren- und einen Einholmstromabnehmer.

Ab Winterfahrplan 1998/99 beherbergte das Bh Nürnberg West ebenfalls Loks der Baureihe 111, die aus München umbeheimatet worden waren. Am Einsatzgebiet änderte sich dabei nichts. Die Loks waren zuvor oft wochenlang vom Bh Nürnberg aus eingesetzt gewesen und kamen nur zu nötigen Fristarbeiten ins Heimat-Bw zurück. Um sich diese Fahrten nun zu sparen, wurden die 111 081-087, 200 und 210-219 am 28. September 1998 nach Nürnberg umgesetzt. Im Gegenzug wechselte die erste Tranche der 120.1 nach München. Damit begann gleichzeitig die geplante Entflechtung der Bhs nach den Geschäftsbereichen Reise&Touristik sowie Nahverkehr. Interessant ist dabei die Tatsache, dass fast alle Loks erst kürzlich aus Frankfurt nach München gekommen waren. Damit ergab sich zum 31. Dezember 1998 folgende Verteilung:
Bh München107111 001-006, 025-047, 067, 069-080, 088-092, 106, 107, 133, 141, 142, 145-148, 162-169, 172-174, 177-199, 201-209, 220-227
Bh Nürnberg18111 081-087, 200, 210-219
Bh Dortmund49111 007-024, 111-132, 134-140, 143, 144
Bh Frankfurt/M52111 048-066, 068, 093-105, 108, 110, 149-161, 170, 171, 175, 176


Bis Frühjahr 1999 war die Zahl der umgebauten 111er auf mindestens 12 Maschinen (111 093-096, 098-105, 108, 110) angewachsen. Darunter auch die 111 093, die bei den ersten Planungen noch nicht enthalten war.

Zum 30. Mai 1999 gab München den gesamten Bestand an ehemaligen Düsseldorfer Loks nach Nürnberg ab. Zusätzlich wechselten auch die 111 106, 107, 197-209, 220-222, 224, 226 - wahrscheinlich auch die 111 192, 194-196 (Datum konnte noch nicht genau geklärt werden) - nach Franken. Aus Frankfurt verstärkten noch die 111 170, 171, 175 und 176 den neuen Nürnberger Bestand. Im Gegenzug gab Nürnberg die 111 081-087 wieder nach München zurück. Da die meisten Nürnberger ZWS-111er weiter in München für Doppelstockzüge benötigt wurden, war mit RB-Zügen zwischen der Frankenmetropole via Regensburg und Treuchtlingen eine Anbindung geschaffen worden, mit der die Loks bequem ausgetauscht werden konnten. Damit kamen nun auch wieder 110 planmäßig mit RE-Zügen auf Strecke München-Rosenheim-Salzburg, wo die Loks schon länger fast nur noch mit Saisonzügen angetroffen werden konnten. Nach Frankfurt wurden nun auch einige Nürnberger Loks mit ZWS-Steuerung nachgerüstet. Bis zum Herbst 1999 war dies u.a. bei der 111 197, 199, 201-203, 208, 210, 212, 220 und 224 erfolgt.

Der Sommerfahrplan 1999 sah für Dortmund den Einsatz von 42 Loks der Baureihe 111 vor. In insgesamt sieben Plänen wurden 27 ZWS-111er und 15 normale 111er eingesetzt. Die ZWS-Loks kamen in drei Plänen mit 21 Loks, 3 Loks und 3 Loks auf den RE-Linien Bielefeld - Aachen, Essen - Münster sowie den RB-Linien Verden - Bremen-Vegesack und Dortmund - Münster zum Einsatz. Die mit konventioneller Wendezugsteuerung ausgerüsteten Loks bedienten die RE Münster - Wuppertal - Düren (7 Loks), die S12 Köln - Au/Sieg (5 Loks) und die RB Essen - Münster (3 Loks).

Ein erneut gestiegener Bedarf an ZWS-tauglichen Loks auf der RE 7 (Münster - Düren) in Nordrhein-Westfalen erforderte weitere Lokomotiven, so dass Nürnberg zunächst die 111 133, 141, 142, 145-147 am 26. September 1999 nach Dortmund schickte. Da dies die Lage in Nordrhein-Westfalen immer noch nicht vollständig löste, kam es am 5. Dezember 1999 erneut zu einem Ringtausch zwischen den Bws. So wechselten an diesem Tag die 111 023 und 024 von Dortmund nach München, das dafür die 111 191 und 193 nach Nürnberg abgab, das wiederum die 111 148 und 162 nach Dortmund abgab.

War bislang der Bh München immer das Bw mit der höchsten Stückzahl, so kündigte sich langsam ein Ende dieser Situation an. Zwar waren mit 61 Lokomotiven immer noch die meisten in München beheimatet, jedoch hatten die drei anderen Bws deutlich zugelegt. Zum 31. Dezember 1999 ergab sich folgende Bestandsverteilung:
Bh München61111 001-006, 023-047, 067, 069-092, 189, 190, 223, 225, 227
Bh Nürnberg58111 106, 107, 163-169, 172-174, 177-188, 191-222, 224, 226
Bh Dortmund55111 007-022, 111-148, 162
Bh Frankfurt/M52111 048-066, 068, 093-105, 108, 110, 149-161, 170, 171, 175, 176


Ab Winterfahrplan 1999/2000 hatte auch das Bh Braunschweig Elloks zugeteilt bekommen - zunächst allerdings nur Loks der BR 110 und 141. Trotzdem setzte das Bw bereits zwei Dortmunder 111er in einem zweitägigem Umlauf ein. Die beiden Maschinen bespannten ausschließlich Leistungen auf der RE-Linie 70 "Weser-Leine-Express" zwischen Braunschweig, Hannover und Bielefeld. Mit Werktags 1197 km und Sonn- bzw. Feiertags 1026 km lagen die Leistungen dabei gar nicht so niedrig.

Zwischen dem 7. und dem 10. März 2000 fanden zwischen Bamberg und Lichtenfels Oberleitungsmessfahrten mit der 111 200 statt. Dabei wurden verschiedene Messfahrten mit Geschwindigkeiten zwischen 110 km/h und 160 km/h durchgeführt.

Ende Mai 2000 gab es einen Loktausch zwischen München und Frankfurt. Während die 111 065, 066 und 068 nach Bayern kamen, wechselten die 111 189 und 190 nach Hessen. Knapp einen Monat später musste Frankfurt auch auf die 111 110 verzichten, die am 11. Juni nach Dortmund umstationiert wurde. Gleichzeitig ging allerdings 111 162 aus Dortmund nach Frankfurt.

Mit dem Fahrplanwechsel am 5. November 2000 endete der Planeinsatz im hohen Norden zwischen Hamburg und Kiel, den bisher Münchner Loks bestritten hatten. Trotzdem kam die 111 auch weiterhin bei Sondereinsätzen hier zum Einsatz. So u.a. am 11. bis 15. September als 111 160 mit einem Doppelstockzug zu Demonstrationszwecken eine RegionalExpress-Züge bespannte.

Ebenfalls zum Fahrplanwechsel am 5. November 2000 gab es wieder einige Umstationierungen zwischen den Bws. Aus Dortmund kamen die 111 017-022 nach München, aus Frankfurt wurden die 111 048-050 nach München geschickt. Dafür gab München die 111 081, 083-087, 089-092 nach Frankfurt ab. Dortmund verabschiedete gleichzeitig wieder die 111 110 nach Frankfurt. Aus Frankfurt wurden die ZWS-tauglichen 111 149-160 nach Dortmund und die 111 161-162 nach Nürnberg West abgegeben.

Zum echten Jahrtausendwechsel am 31.12.2000 war der Bestand damit folgendermaßen aufgeteilt:
Bh München61111 001-006, 017-050, 065-080, 082, 088, 223, 225, 227
Bh Nürnberg60111 106, 107, 161-169, 172-174, 177-188, 191-222, 224, 226
Bh Dortmund61111 007-016, 111-160
Bh Frankfurt/M44111 051-064, 081, 083-087, 089-105, 108, 110, 170, 171, 175, 176, 189, 190


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