Zum Winterfahrplan 1993/94 war die Unterhaltung der Baureihe vom AW München-Freimann an das AW Opladen abgegeben worden. Im Oktober 1993 befanden sich neben der oben beschriebenen 120 118 (Bedarfsausbesserung E 0.4) nur noch die stark beschädigten 120 125 (seit Juni 1993) und 154 (seit Januar 1990) im AW München Freimann. An beiden Lokomotiven wurde nur fallweise gearbeitet, weshalb die Wiederherstellung nur zögernd voranschritt. Ende 1994 beschloss die Deutsche Bundesbahn die komplette Schließung des AW München-Freimann bis zum Jahresende 1995. Die E-Lok-Unterhaltung sollte bereits im April aufgegeben werden. Da nun immer weniger Lokomotiven in Freimann untersucht wurden, konnte sich das Werk mit Sonderaufgaben wie dem Umbau von 110er in 139er sowie der Wiederherstellung der beiden Schrottloks kümmern. Da im April abzusehen war, dass die beiden Lokomotiven nicht rechtzeitig fertig werden würden, wurde die 120 154 am 13. April 1995 zur Fertigstellung ins AW Opladen überführt. Die 120 125 blieb noch einige Tage in Freimann, ehe sie am 27. April 1995 zusammen mit 140 586 (Bh Frankfurt) und der 111 047 (Überführung nach Opladen) von der ehemaligen Rheingold-Lok 113 312 als letzte Elloks aus dem AW München Freimann abtransportiert wurde. Im Gegensatz zur 120 154 wurde die 120 125 aber ins Bh Nürnberg zur Komplettierung überführt. Ab Sommer 1995 - zwei Jahre nach ihrem schweren Unfall - stand sie dort wieder dem Betriebsdienst zur Verfügung. Dafür fiel 1995 die 120 146 nach einem schweren Brandschaden aus und wurde im AW Opladen hinterstellt.
Zum Sommerfahrplan 1995 stellte die DB die Fahrplände der IR-Linien Saarbrücken - Ulm - Lindau sowie Karlsruhe - München - Salzburg auf Wendezugbetrieb um. Da die Wendezugwagen aber noch nicht vorhanden waren, mussten die Interregios auf den Abschnitten Saarbrücken - Ulm bzw. München - Karlsruhe mit je zwei Loks der Baureihe 120.1 am Zuganfang und -ende bespannt werden. Der erste IR-Steuerwagen wurde schließlich am 14. August 1995 der Öffentlichkeit präsentiert. Erst mit Eintreffen der Steuerwagen im Plandienst konnte diese unwirtschaftliche Lösung der Doppelbespannung wieder aufgegeben werden.
Auch die Probleme mit dem mechanischen Teil der Lok rissen nicht ab. Umfangreiche Rahmenschäden erforderten eine Grundüberholung aller Lokomotiven Mitte der Neunziger Jahre. Da dem zuständige AW Opladen dafür die Kapazitäten fehlten und das AW München-Freimann bereits geschlossen war, beteiligten sich auch die Werke in Dessau und Cottbus an der Wiederinstandsetzung der Lokomotiven. Nach ihrer über schesjährigen Abstellung unternahm die 120 154 Mitte März 1996 erste Gehversuche vom AW Opladen aus. Formell wurde die Lok dann
am 29. März 1996 nach E.2.9 (Untersuchung mit Unfallsausbesserung und kompletten Neuanstrich) wieder in den Betriebsdienst entlassen.
Zum Winterfahrplan 1996 erreichte die 120.1 ca. 1.425 km pro Tag mit Spitzenwerten von 2.318 km. Der 42-tägige Umlaufplan sah erstmals auch die Bespannung der Züge der IC Linie 8 Hamburg-Berlin-München vor. Daneben konnte man die 120.1 nun auf fast jeder elektrifizierten Strecke antreffen. Am Einsatzgebiet änderte sich auch im neuen 42-tägigen Umlaufplan vom Januar 1997 nichts großartiges. Die durchschnittliche Laufleistung pro Tag sank allerdings auf 1.365 km. Immer noch fuhr die Lok am Tag im Fernverkehr und in der Nach hauptsächlich im Güterverkehr.
Die 1995 ausgebrannte 120 146 wurde in Opladen bis Sommer 1998 wieder aufgearbeitet. Als erste Lok ihrer Baureihe bekam sie dabei das neue verkehrsrote Farbschema verpasst. Anfang September 1998 unternahm die Lok mehrere Testfahrten mit IR - und IC-Steuerwagen vom AW Opladen aus ehe sie am 9. September 1995 wieder dem Bh Nürnberg Rbf übergeben wurde. Frei nach dem Motto "eine Lok repariert - die nächste kaputt" erlitt die 120 105 im gleichen Jahr (27. Februar 1999) nahe Nürnberg einen Trafoschaden und musste daraufhin mit schweren Brandschäden abgestellt werden.
Am 02. Juni 1996 eröffnete die 120 109 den elektrischen Betrieb auf der Strecke Hamburg - Flensburg - Padborg.
Im Rahmen der Trennung der Geschäftsbereiche Fernverkehr und Nahverkehr werden seit 1998 Hauptuntersuchungen bei der Baureihe 120.1 vorzugsweise im Fernverkehrswerk Nürnberg durchgeführt, dass auch die ICE-Züge unterhält. Im Zuge dieser Entflechtung wurde auch die Umbeheimatung der Baureihe aus dem Nahverkehrs-Bh Nürnberg West in den Fernverkehr-Bh München West angeordnet. Die ersten zwanzig Lokomotiven (120 141-160) zogen zum Winterfahrplan 1998/99 (27. September 1998) in ihre neue Heimatdienstelle. Die verbleibenden 40 Lokomotiven folgten dann zum Sommerfahrplanwechsel am 30. Mai 1999. Im Gegenzug erhielt Nürnberg Lokomotiven der Baureihe 111 aus München.
Gleich zwei Lokomotiven fielen im April nach Trafobränden aus. Neben der 120 150 erwischte es die erst 1999 untersuchte, verkehrsrote 120 106, die am 18. April 2000 in Duisburg Hbf vor IC 625 Dortmund - München teilweise ausbrannte. Auch die Micky-Mouse Lok 120 119 fiel nach einem Schaden mehrere Monate aus.
Die Umstellung der IC-Linie Hamburg-Berlin-München auf neue ICE-Züge zum Sommerfahrplan 2000 drängte die 120.1 weiter aus dem hochwertigen IC-Dienst in den IR-Dienst. Aber auch Güterzüge wurden weiterhin bespannt. Die freigewordenen 120er ersetzten wieder Loks der Baureihe 103, die ausgemustert wurden.
Ende 2000 zeigten sich erneut umfangreiche Schäden - vor allem Rahmenrisse - an der leidgeprüften Baureihe. Die anschließend angeordnete Untersuchung aller Lokomotiven führte zur sofortigen Abstellung von einem Viertel der Lokomotiven, die ihrerseits nun wieder durch Maschinen der Baureihe 103 und 113 ersetzt wurden. Die Lokomotiven wurden im AW Nürnberg wieder aufgearbeitet. Zuvor hatte die Firma Siemens einen umfangreichen Sanierungsplan aufgestellt. Anfang 2001 konnten die 102 109, 103, 104, 124 und 151 das Werk wieder verlassen. Die sanierten Loks lassen sich an den frischen Farbstreifen über den Drehgestellen, wo die drei Sekundärfedern den Wagenkasten abstützen, leicht erkennen.
Nach ihrer Instandsetzung wurde die nun verkehrsrote 120 105 am 12. Juni 2001 im Werk Nürnberg abgenommen. Die Lok war seit 1999 abgestellt und als Ersatzteilspender mißbraucht worden. Auch 120 106 war mittlerweile in verkehrsrot wieder auf den Gleisen anzutreffen.
Im November 2002 kehrte die längere Zeit im AW Opladen wegen Unfallschäden hinterstellte 120 156 in den Betrieb zurück. Gleichzeitig wurden pläne bekannt, die 120.1 ab Fahrplanwechsel zum 15. Dezember 2002 aus dem Wendezugdienst abzuziehen, da die Loks nicht mehr mit dem ZWS-Zugbus-System und seitenselektiver Türsteuerung ausgerüstet werden sollen.
Zum Jahreswechsel 2002/2003 übernahm die Baureihe 120.1 die Aufgaben der Knotenpunktreserve von der 103. Insgesamt zehn Lokomotiven werden zu diesem Zweck seitdem von Frankfurt/Main disponiert, bleiben aber weiter beim Bw München beheimatet. Im einzelnen handelt es sich um die 120 126, 136, 137, 139, 145, 148, 151, 152, 154 sowie 157 (alle rw bis auf 120 151 ZDF-Werbung!) . In München selber besteht ein Plan M! mit 883km/Tag für insgesamt 38 Lokomotiven sowie ein 3-Tage-Wochenendplan.
Am 19. Dezember 2004 hatte die 120 152 Fristablauf. Da die DB mit der Hauptuntersuchungen der 120 149, 151 und 155 im Dezember die Voll-Unterhaltung der 120.1 - zumindest voresrt - aussetzte, wurde die 120 152 als erste Lok ihrer Baureihe z-gestellt.
Am 31. Dezember 2004 wurden die 120 153 und 160 von München West an die Systemtechnik in Minden verkauft. Hintergrund waren angeblich mangelnde fnanzielle Mittel, um an allen 120ern Hauptuntersuchungen durchführen zu können. Die beiden Lokomotiven wurden am 19. Februar ins AW Nürnberg zur Hauptuntersuchung überführt und am 21. Februar in 120 501 und 502 umnummeriert.
Den nächsten Abgang gab es zum 14. April 2005. Die 120 143 hatte am 26. März 05 Fristablauf gehabt und wurde deshalb zu dem genannten Termin abgestellt. Weitere Abstellungen folgten im Juni (120 159) und Juli 2005 (120 158).
Dennoch war man weiter auf der Suche, die noch junge Baureihe zu retten. Ein erster Schritt zeichnete sich durch die Übernahme einiger Loks durch die DB AG-Tochter DB Autozug ab. Dies hatte einen Rückgang der Fernverkehrsleistungen - insbesondere im Norden und Nord-Ostern der Republik zur Folge. Zum Fahrplanwechsel Winter 2005/2006 im Dezember 20095 übernahm DB Autozug 15 Lokomotiven. Um die Loks deutlich von den Fernverkehrsmaschinen zu unterscheiden wurden diese Lokomotiven in die Baureihe 121 umgezeichnet. Damit ergab sich folgende Verteilung:
DB Fernverkehr (40 Stk + 3 z-Loks):
120 102, 106, 107, 109, 110, 112, 115-122, 124-128, 130, 131, 134-142, 144, 145, 147-149, 151, 152z, 154-157, 158z, 159z
Systemtechnik Minden: 2 Stk:
120 501, 502
DB Autozug (14 Loks + 1 z-Lok):
121 101, 103, 104, 105, 108, 111, 113, 114, 123, 129, 132, 133, 143z, 146, 150
Auch Gerüchte über die Übernahme einiger Losk durch Railion sind nicht totzubekommen. Die weitere Umstellung der Fernverkehrszüge auf ICE-Triebwagen werden aber weitere Losk beim fernverkehr entberlich machen.
Fortsetzung: Geschichte bis 1993
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