Die Eisenbahn im Dritten Reich war eine Eisenbahn der Gegensätze: Sie profilierte sich mit neuen Lokomotiven und Technologien, doch die Nationalsozialisten sahen sie vor allem als Handlanger. Für die Verbrechen des NS-Regimes musste die Bahn herhalten, im Krieg wurde sie zu einem unverzichtbaren Transportmittel. Mit umfangreichem Bildmaterial und spannenden Texten zeichnet der Band ein eindrucksvolles Bild von der besonderen Rolle der Eisenbahn im dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte - von den weltweit bewunderten "Fliegenden Zügen" bis zur völligen Zerstörung.
Inhalt:
Zeichen der Zeit
Im Griff des Regimes
Der Mann an der Spitze
Der schnelle Einzelgänger
Überall eingespannt
Der aufgezwungene Kontrahent
Fortschritt und Stagnation
Werbung vor aller Welt
Größenwahn und kleine Schritte
Entlassen und deportieren
Einladung zum Manöver
Kurzfristig übernommen
Für Personen und Güter
Imperium auf tönernen Füßen
Für Heer und Luftwaffe
Helfer und Opfer
Sturm und Zwang der Bahn
Für Truppen und Waffen
Fremde Helfer mit großen Aufgaben
Das dunkelste Kapitel
Im Osten
Ziel "ehem. russisches Gebiet"
Bedrohung von oben
Normandie, Brenner, Leipzig
Das Erbe des Dritten Reiches
elektrolok.de-Bewertung
Das Buch beginnt zunächst mit einigen Fotos aus der Reichsbahnepoche, wobei auch ein Farbbild darunter zu finden ist. Das erste Kapitel beschäftigt sich als Einleitung mit allen Facetten der Reichsbahn unter dem NS-Regime und behandelt u.a. die Reichsbahn als Propagandamittel und die Auswirkungen des Krieges auf die Reichsbahn. Danach werden einzelne Punkte herausgegriffen und näher betrachtet. Vom Generaldirektor Julius Dorpmüller über den Henschel-Wegmann-Zug, der allgegenwärtigen Propaganda, den Reichsautobahnen und den Fahrzeugen wird die Epoche von 1933 bis 1945 in Wort und Bild dargestellt. Auch die Bahn während der Olympischen Spiele 1936, die unrealisierten Projekte der geplanten Breitspurbahn oder Judenverfolgung und diverse Themen in Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg finden Erwähnung. Auch die Verstaatlichung zahlreicher Privatbahnen und fremder Staatsbahnen hat ihren Platz, so dass ein facettenreiches Bild der Reichsbahn zwischen 1933 und 1945 aufgezeigt wird. Dabei finden sich auch weniger bekannte Details wie den "Schienenwolf", der beim Rückzug der Wehrmacht vorhandene Strecken zerstören sollte, um so den Gegner im Vorrücken aufzuhalten, den Kriegsoberbau N oder Bilder vom Vormarsch der Alliierten.
Alle Kapitel werden durch zahlreiche Fotos bebildert, die die Reichsbahn in verschiedensten Szenen zeigen. Auch wenn die meisten Themen ohne großen Tiefgang aufgeführt sind, entstand doch ein guter Überblick über die Eisenbahn der Epoche von 1933 bis 1945 mit allen Licht- und Schattenseiten sowie ausgezeichnetem Preis-Leistungs-Verhältnis.
