Sie gilt als Königin unter den Dampflokomotiven, die bayerische S 3/6. Im Jahr 1908 verließ die erste Lok das Werk des Münchner Lokherstellers Maffei. Bis in die Reichsbahnzeit wurden 159 Loks beschafft, die letzten kamen 1930/31 sogar von der "preußischen" Lokfabrik Henschel in Kassel. Zunächst ausschließlich in bayerischen Bahnbetriebswerken zuhause, waren die Loks auch in anderen Direktionen zu finden. Zu den berühmtesten Zügen, die mit der bei der Reichsbahn als 18.4-5 eingereihten Lok bespannt wurden, zählte der legendäre Rheingold. In diesem Special stellt der EK die Entwicklungsgeschichte, den Betriebseinsatz und die Technik der Königin vor, die unter der Leitung der Ingenieure Anton Hammel und Heinrich Leppla entstanden war. Die S 3/6 war eine Weiterentwicklung der ersten deutschen Pacific, der Badischen IV f. Wie diese hatte die S 3/6 ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk. Mit Ausnahme der Serien d und e, die einen Kuppelraddurchmesser von 2 m aufwiesen, hatten die S 3/6 einen Kuppelraddurchmesser von 1,87 m, der einen Einsatz sowohl im Hügelland als auch im Flachland zuließ. Bei der Bundesbahn wurden nach dem Krieg 30 Loks modernisiert und als 18.6 bezeichnet.
Inhalt:
Mit der 18.6 durchs Allgäu
Der Weg zur bayerischen S 3/6
Ein Jahrhundert S 3/6: Die große Chronik 1908 - 2008
Als Lokführer auf der S 3/6 im Jahr 2000
Zweimal Compiègne: Die S 3/6 im Ausland
Die S 3/6 als Höhepunkt im deutschen Dampflokbau
DVD: (Laufzeit ca 40 Min.)
Historische Aufnahmen der 18.6 aus dem Bw Lindau
Aufnahmen der 18 478 des bay. Eisenbahnmuseums - Einsätze in unterschiedlichen Lackierungen
Transport der 18 451 durch München
Erinnerung an die 18 316 - die badische IVh
elektrolok.de-Bewertung
Die bayerische S 3/6 zählt wohl zu den bekanntesten und beliebtesten deutschen Dampflok-Baureihen, so dass ein eigenes Sonderheft zum 100.sten Geburtstag schon fast Pflicht war. Wahlweise mit oder ohne DVD wird die S 3/6 von verschiedenen Seiten beleuchtet. Einleitend werden einige farbige Betriebsaufnahmen der 18.6 im Allgäu gezeigt, bevor zunächst die Vorgeschichte der Baureihe anhand verschiedener bayerischer Lokentwicklungen (u.a. S 3/5 und S 2/6) beleuchtet wird. Schwerpunkt des Heftes ist mit rund 60 Seiten die große Chronik 1908 - 2008, in der wichtige Meilensteine der Baureihe - angefangen vom ersten Auftritt im Jahr 1908, über die Einsätze 1909-1911 und die Lieferung der verschiedenen Serien, die beiden Weltkriege und natürlich den verschiedenen Einsätze u.a. in Bayern, am Rhein und in Norddeutschland - aufgeführt werden. Auch die Bundesbahnzeit, der Umbau zur 18.6, das Ende im Betriebsdienst und die verschiedenen Museumsloks finden ihren Platz. Unterbrochen wird die Chronik durch eine weitere - diesmal schwarz-weiße - Bilderstrecke aus dem Allgäu sowie Bildern der S 3/6 aus dem Ausbesserungswerk München-Freimann. Ein Protokoll einer Fahrt auf der Nördlinger Nr. 3673 im November 2000 sowie Ausführungen zu den im Ausland eingesetzten Loks runden das Portrait ab.
Das Heft bietet zahlreiche Facetten des Betriebseinsatzes der bay. S 3/6 und auch die Museumsloks sind natürlich zu finden. Ergänzt wird das Ganze durch viele überwiegend historische Aufnahmen. Besonders hervorzuheben ist dabei die ausführliche Chronik, in der in zeitlicher Abfolge viele interessante Details zu lesen sind und auch Statistiker so manchen Datensatz finden. Dennoch kann das Heft aus Platzgründen nicht alle Bereiche aufführen: technische Details, genaue Angaben zur Farbgebung oder Modellbahninfos sucht man vergeblich und auch eine detailreiche Übersichtszeichnung ist nicht im Heft vorhanden. Dafür gibt es ein Poster mit zwei verschiedenen Motiven im Format DIN A 3 zum Heraustrennen. Insgesamt bietet das Heft einen schönen Rückblick auf 100 Jahre S 3/6 mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
DVD: Die beigelegte DVD bietet vor allem Szenen der Nördlinger 18 478 in diversen Einsätzen und Farbgebungen. Aber auch historische Aufnahmen eines SW-Filmes zum 100-jährigen Bestehen der Eisenbahn 1935 mit Beteiligung der 18 507, die Überführung der 18 451 ins Deutsche Verkehrszentrum in München, farbige Szenen aus den 60ern der Unterbaureihe 18.6 zwischen München und Lindau sowie einige Aufnahmen der badischen IVh (18 316) sind zu sehen.
