Für die Steilstrecken der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen, vor allem für den Betrieb über die Geislinger Steige, benötigte man um 1914 eine kräftige Güterzuglokomotive, deren Achslast 16 Mp nicht überschreiten durfte. Ermutigt durch die guten Erfahrungen in Österreich mit der Reihe 100, wandte man sich in Württemberg dem Bau einer sechsfach gekuppelten Güterzuglokomotive zu, die alle Forderungen von niedriger Achslast bei hoher Zugkraft in sich vereinigen konnte. Bis zum Jahr 1924 baute die Maschinenfabrik Esslingen von der Klasse K insgesamt 44 Lokomotiven. Diese erfüllten alle in sie gesetzten Erwartungen, sie waren überaus sparsam und galten bei ihrem Erscheinen als leistungsstärkste Güterzuglokomotiven Europas. Nach der Elektrifizierung der Geislinger Steige hatten die Lokomotiven einen der wichtigsten Einsatzbereiche verloren. Zu Beginn des Krieges fanden alle 44 Lokomotiven an den Alpenübergängen des Semmerings und der Karawanken neue Betätigungsfelder, bei denen sie bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gefordert wurden. Nach 1945 führte für einige Maschinen der Weg nach Jugoslawien, Ungarn und in die Sowjetunion. Die letzte K wurde 1957 in Österreich ausgemustert. Eine Rückschau auf die Entwicklung der Güterzuglokomotiven in Württemberg rundet das Buch ab.
Inhalt:
Inhalt (Hauptgliederungspunkte)
Einleitung: Württembergische Eisenbahngeschichte
Die Entwicklung der Güterzuglokomotiven im Königreich Württemberg
Die Vorgänger der Klasse K in Württemberg
Die Entstehungsgeschichte der Klasse K
Die Beschreibung der Klasse K (Reihe 59.0)
Die Leistung der K-Lokomotiven
Probefahrten mit 1802 und 1804 in Württemberg
Betriebserfahrungen mit der Klasse K
Der Betrieb der Klasse K (Reihe 59.0)
Schlussbetrachtung
elektrolok.de-Bewertung
Das Buch beginnt mit einem Rückblick auf die Geschichte der Eisenbahn in Württemberg, wobei auch alle Vorgänger der Klasse K - von der Klasse IV über die Klassen E, F, F2, Fc, G, F1c, F1, Fb, H sowie Hh - kurz porträtiert werden. Die Klasse K wird anschließend detailliert nach Entstehungsgeschichte, Beschaffungsperioden sowie Technik beschrieben. Ein eigenes Kapitel behandelt Messfahrten der Lok in Württemberg und zu DRB-Zeiten sowie Betriebserfahrungen. Die wechselhafte Geschichte der Lokomotiven - von der in Seddin 1924 ausgestellten 59 040 über die Einsätze in Württemberg bis hin zur Umbeheimatung nach Österreich und dem Einsatz am Semmering - wird in Wort und Bild dargestellt. Abschließend werden die Einsätze als Baureihe 659 im Nachkriegs-Österreich sowie das Schicksal der in Deutschland, Ungarn und Jugoslawien verbliebenen bzw. von der Sowjetunion beschlagnahmten 59er behandelt. Einige Betriebsbuchauszüge runden das Werk ab.
Obwohl die württembergische K seit langem ausgemustert ist und kein Exemplar der Nachwelt erhalten blieb, konnte Rudolf Röder erstaunlich viele Details und Informationen über diese Länderbahn-Baureihe zusammentragen. Recht ausführlich (rund 50 Seiten) wurde dabei auf die Vorgänger der K in Württemberg eingegangen. Auch die Bauelemente der Lok werden detailliert ergänzt durch viele Zeichnungen und Fotos beschrieben. Während sogar die Beschilderung der Lok in einem eigenen Absatz erwähnt wird, sucht man genaue Informationen zur Farbgebung der Maschinen aber vergeblich. Viele seltene Fotos zeigen die Lok in den unterschiedlichsten Betriebssituationen und geben so einen guten Überblick über das Lokleben der württem. K. Insgesamt ist das Buch damit ein würdiges Denkmal der Baureihe 59.0 in gewohnter EK-Qualität.