Fast 100 Jahre währte die Geschichte der „Speichertriebwagen“ in Deutschland. Als sich bei den „Akkus“ die blau/beige Lackierung verstärkt durchsetzte und die Deutsche Bundesbahn Ende der 70er Jahre die ersten Akku-Triebwagen auf das Abstellgleis schob, rückten die liebevoll als „Akkublitz, Säurekübel oder Rasende Taschenlampe“, bzw. die 517er als „Limburger Zigarren oder U-Boote“ titulierten Triebwagen zunehmend in den Fokus der Eisenbahnfans. Im September 1995 endete mit Abstellung des 515 548-6 beim Bahnbetriebswerk Wanne-Eickel die Geschichte der Akkutriebwagen in Deutschland. Blicken Sie auf die letzten 20 Einsatzjahre zurück und bereisen Sie Strecken, die es schon lange nicht mehr gibt.
Inhalt:
Vorwort
Akkutriebfahrzeuge - eine fast vergessene Traktionsart
ETA 176/Baureihe 517
ETA 150/Baureihe 515
Ladung "aus"
Museumsfahrzeuge der Baureihe 515/815
Umbauten
elektrolok.de-Bewertung
Obwohl der Bildband nur die letzten 20 Betriebsjahre abbildet, beginnt die einführende kurze Geschichte der Akkutriebfahrzeuge bei den Anfängen dieser Technik und den ersten Akkutriebwagen. Getrennt werden dann die Akkutriebwagen ETA 176 und ETA 150 der Bundesbahn behandelt. In beiden Fällen leitet eine kurze Fahrzeuggeschichte mit den wichtigsten Stationen die Kapitel ein. Beim ETA 176 (BR 517) zeigen die Aufnahmen die roten Zigarren ausnahmslos auf den von Limburg ausgehenden Strecken. Insgesamt umfasst dieses Kapitel 10 Seiten.
Deutlich länger ist mit 70 Seiten das Kapitel über die ETA 150, die ab 1968 als Baureihe 515 bezeichnet wurden. Zu sehen sind Aufnahmen aus den verschiedenen Einsatzgebieten, wobei die Aufnahmen zwar nach den Betriebswerken sortiert, aber sonst ohne erkennbare Ordnung aufgeführt werden. Auch einige "Raritäten" sind vorhanden wie eine DB-118 als Vorspann vor rotem 515, eine fahrbare Umformer-Ladestation oder die seltene Lackierungsvariante mit umlaufendem ozeanblauem Band.
Das nur zweiseitige Kapitel "Ladung aus" ist der Verschrottung der Fahrzeuge gewidmet und die letzten Seiten gehören den Museumsfahrzeugen und Umbauten.
Fazit:
Die mittlerweile ausgestorbene Traktionsart der Akkutriebwagen beherrschte jahrzehntelang den Betrieb auf diversen Nebenbahnen. Da die Ausmusterung der letzten Fahrzeuge auch schon wieder über 15 Jahre her ist, ist dieser Bildband umso erfreulicher. Er vereint hervorragende Fotos aus den letzten Jahrzehnten der Akkutriebwagen der Bundesbahn zu einem schönen Ausflug in die Vergangenheit. Da auch einige Raritäten vorhanden sind und die Texte und Bildunterschriften diverse Details und interessante Fakten des Einsatzes verraten, entstand ein schönes Bildportrait der beiden Akkutriebwagen der späten Bundesbahnepoche. Ein kurzer Blick auf Verschrottung, Museumsfahrzeuge und Umbauten sorgen für einen guten Abschluss.
Schade ist die etwas eigenwillige Bildbeschränkung auf den Zeitraum 1975 bis 1995, ein paar Fotos aus den 1950ern und 1960ern hätten das Werk abgerundet und vervollständigt. Doch auch ohne diese Fotos ist das Buch für alle Fans der Akkutriebwagen und der Bundesbahnepoche eine sehenswerte Bereichung des Bücherregals.
