Aus dem EK-Shop:
Am 5. September 1974 wurde mit 1044.01 die erste Lokomotive dieser Reihe von den Österreichischen Bundesbahnen übernommen. Ab 1978 begann die Lieferung der Serienmaschinen, von der bis zum Jahr 1995 insgesamt 216 Lokomotiven in Betrieb gestellt wurden. Die Reihe 1044 war nach der aus Schweden stammenden Reihe 1043 ein weiterer Vorstoß der ÖBB in der Thyristortechnik bei elektrischen Lokomotiven, der auch international große Beachtung fand. Auch im grenzüberschreitenden Einsatz nach Deutschland waren diese Lokomotiven bald planmäßig anzutreffen. Das EK-Buch bietet einen genauen Überblick über die Reihe 1044 in allen ihren Varianten. Neben einer detaillierten technischen Beschreibung sämtlicher Untergattungen und Umbauvarianten werden auch die unterschiedlichen Einsatzgebiete im Zeitablauf beschrieben. Dazu war es auch manchmal nötig, den Blick auf das nähere und fernere Umfeld zu lenken. Auch das mehreren Änderungen unterworfene äußere Erscheinungsbild wird beschrieben und schließlich folgt noch eine Aufstellung über Unfälle, in die die Reihe 1044 verwickelt war. Im Statistikteil werden sämtliche Lieferdaten und Stationierungen dokumentiert.
Inhalt:
Die Entwicklungsgeschichte der Reihe 1044
Technik
Äußeres Erscheinungsbild und Farbgebung der Lokomotiven
Einsatzchronik
Unfälle
Statistik
elektrolok.de-Bewertung
Die knapp 20-seitige Entwicklungsgeschichte der 1044 reicht von den ersten Thyristor-Serienloks aus Schweden über die importierte 1043 bis zu den beiden Prototypen 1044.01 und 02. Auch die diversen Versuchsfahrten ausländischer Lokomotiven wie die Rb 1 1001 und Rc2 1049 aus Schweden oder die Re 4/4 161 der BLS finden ihren Platz. Über die ersten Serienloks und die Nachfolgereihe 1044.2 wird der Bogen schließlich zu den Nachfolgern der Reihe 1012 gespannt.
Das erste Hauptkapitel beschäftigt sich mit der Technik der 1044. Die Komponenten der Baureihe werden dabei einzeln beleuchtet und mit Bildern und Planzeichnungen veranschaulicht. Besonders interessant sind die technischen Änderungen, Versuche und Umbauten, die in chronologischer Ordnung zahlreiche Sonderlinge und Bauartänderungen der 1044 auflisten. Die verschiedenen Lüfteranordnungen finden ebenso ihren Platz wie der Umbau der 1044.01 zur Schnellfahrlok 1044.501. Statistiker dürfte eine Aufstellung aller TA-Untersuchungen der ersten Bauserien freuen und auch der Umbau zur 1144 wird mit allen Daten erwähnt.
Besonders erfreulich ist das mit 25 Seiten recht ausführliche Kapitel über Farbgebung und Bauartunterschiede. Neben den diversen Anstrichvarianten findet sich auch eine Aufstellung mit den Umlackierungsdaten auf die neuen Farbschemas "Schachbrett" und "Bauchbinde" sowie eine kurze Übersicht über die zahlreichen Sonderlackierungen der 1044. Ebenfalls recht ausführlich wird das Thema Beschriftung behandelt. Äußerliche Unterschiede wie die bei einigen Lokomotiven zu niedrig sitzenden Bullaugen oder die Lüftergitterform beenden die Ausführungen.
Die Einsatzchronik beginnt mit einem Blick auf den Zustand der ÖBB-Zugförderung zum 1. September 1975. Anschließend wird - beginnend mit den ersten Umlaufplänen der Prototypen und der ersten Einsätze der Serienloks sowie der massiven Probleme Ende der 70er, die teilweise zur weitgehenden Abstellung der 1044 führten - die Einsatzgeschichte der Alpenstaubsauger näher betrachtet. Chronologisch wird das Betriebsgeschehen in den verschiedenen Zugförderungsleitungen von den 70ern bis in die 2000er Jahre betrachtet. Ergänzt durch zahlreiche Fotografien werden alltägliche und herausragende Ereignisse im Leben der 1044 aufgeführt. Auch die im Technikteil eher kurz behandelte 1044.501 wird hier noch mal explizit ausführlicher beleuchtet.
Ein mit acht Seiten eher kurzes Kapitel listet in chronologischer Reihenfolge die gravierendsten Unfälle der Baureihe sowie deren Folgen auf. Ebenso kurz, aber mit allen wichtigen Daten zum Hersteller, Abnahme, eventueller Kassierung und Verbleib sowie den Stationierungsdaten, ist der sich anschließende Statistikteil (Stand 1. März 2008). Drei Umlaufpläne beenden das Werk.
Das neue Baureihenbuch aus dem EK-Verlag weicht etwas von den klassischen Baureihenbüchern aus dem gleichen Haus ab. Zwar finden sich auch hier praktisch alle wichtigen Fakten, die man über die Baureihe wissen muss, eine Detailverliebtheit, die sich in ausführlichen Beschreibungen niederschlägt sucht man aber vergeblich. Statt dessen sind kurze aber aussagekräftige Texte vorherrschend, die auch für Laien leicht verständlich sind. Die viele Statistikdaten sind gut aufbereitet dargestellt und der ausführliche Farbbereich wird vor allem Modellbahner freuen. Zahlreiche hochwertige und überwiegend farbige Fotos ergänzen die Ausführungen. Auch wenn man sicher das ein oder andere Bild oder Detail noch aufnehmen hätte können, hat uns das Buch - trotz der beim EK in der Regel schon hochwertigen Arbeiten - wirklich positiv überrascht, so dass wir erstmals die volle Bewertungspunktzahl vergeben.
