Im Jahr 1957 gelangte das erste Exemplar der Baureihe E 40 auf DB-Gleisen zum Einsatz. 878 weitere Exemplare folgten, womit diese Baureihe (inklusive der Unterbaureihe E 40.11 bzw. 139) die höchste Stückzahl aller deutschen Ellok-Typen erreicht hat. Durch Umbau von 18 Lokomotiven der Baureihe 110 zur 139 vergrößerte sich der Bestand sogar noch weiter. Während der Einsatz der Loks nach über 50 Dienstjahren bei DB Schenker dem Ende entgegen geht, finden die Fahrzeuge bei Privatbahnen neue Beschäftigung. Roland Hertwig beschreibt die Entwicklung dieser Baureihe und die technischen Veränderungen an den Loks im Laufe der Dienstzeit. Für Statistiker ist sicher die lückenlose Beheimatungsliste aller E 40 eine Fundgrube. Zum Schluss wird ein Blick auf die Heimatbetriebs- und Ausbesserungswerke der Loks geworfen.
Inhalt:
Die Vorläufer der DB Einheits-Elloks
Von den E10-Versuchslokomotiven zum ersten Bundesbahn-Typenprogramm
Allgemeine Übersicht
Die Baureihe E40 und ihre Funktion
Die E40 - Einheitsellok und doch nicht einheitlich
Die Chronologie der Baureihe E40
Die Chronologie der Unterbaureihe E40.11/139
Die Heimat-Betriebswerke
Die Lebensläufe der Lokomotiven
Ein Blick in die Betriebsbücher
Umlaufpläne
Einsätze im Ausland
Einsatz bei DB-Tochtergesellschaften und Privatbahnen
Unfälle
Die Ellok-Ausbesserung
Die E40 in Farbe
elektrolok.de-Bewertung
Mit dem nun erschienenen Band wird nach der E10 und E41 nun die dritte Einheitsellok-Baureihe in einem eigenen Band behandelt. Die einleitenden Kapitel wurden wohl auch deshalb eher kurz gehalten und geben nur noch einmal die wichtigsten Fakten auf fünf Seiten wieder. Der erste Hauptteil mit 32 Seiten gehört der Technik der Baureihe im elektrischen und mechanischen Bauteil - neben der zu erwartenden Beschreibung der einzelnen Bauteile der Lok wird dabei auch auf die Lackierung und besondere Ausrüstungen der Maschinen wie Wendezugsteuerung oder Automatische Kupplung eingegangen. Ein eigenes Kapitel widmet sich der Bauartänderungen und Unterschieden der einzelnen Lokomotiven und Bauserien.
Der Schwerpunkt des Buches ist mit über 130 Seiten die Einsatzgeschichte, die sich in eine chronologische Auflistung nach Jahren der Reihe E40 und E40.11/139 sowie einer Übersicht der einzelnen Heimat-Betriebswerke aufteilt. Während dabei die Jahre 1957 bis 1973 einzeln aufgeführt sind, sind die folgenden Jahre in Zeitabschnitten behandelt worden (1973-1978, 1979-1983, 1984-1989, 1990-1993, 1994-1998), ehe ab 1999 wieder die Jahre einzeln betrachtet werden. Die anschließende Betrachtung der Betriebswerke mit E40-Beheimatung ist wie schon von anderen Baureihenbüchern gewohnt nach den Betriebsdirektionen sortiert. Auch wenn in diesen Teilen schon einige Statistiken abgedruckt wurden, so wurden die Lebensläufe aller Loks noch mal tabellarisch auf rund 60 Seiten in einem eigenen Kapitel zusammengefasst. Auszugsweise werden im Anschluss einige Betriebsbuchauszüge und Umlaufpläne präsentiert.
Weitere eigene Kapitel sind den Auslandseinsätzen in der Schweiz und Österreich sowie den Einsätzen bei den DB-Töchtern DB Fahrwegsdienste, RBH Logistics und Lokomotion sowie den Privatbahnen Bayernbahn, EBM Cargo, PRESS, evb/MWB, ENON/EGP und RailAdventure, vorbehalten. Leider noch recht dünn ist mit zwei Seiten das Kapitel über die bislang museal erhaltenen Loks, was aber nicht an den Autoren liegt, sondern an der Tatsache, dass bislang nur wenige Maschinen den Weg ins Museum fanden. Acht Seiten widmen sich verschiedenen Unfällen, neun den verschiedenen Arbeiten bei der Ausbesserung. Den Abschluss bildet eine rund 40seitige Farbbilderstrecke.
Trotz ihrer großen Stückzahl stand das Arbeitstier E40 immer etwas im Schatten der deutlich beliebteren E10 und E41, doch nach der E10 und E41 hat nun auch die E40 endlich ihr eigenes Baureihenbuch beim EK erhalten. Das Baureihenbuch bietet die gewohnte EK-Qualität mit zahlreichen Statistiken, Grafiken und historischen sowie aktuellen Fotos. Aus unserer Sicht durchaus erfreulich ist die Tatsache, dass der technische Teil zu Gunsten der Einsatzgeschichte und Chronologie deutlich dünner ausgefallen ist als beispielsweise bei der E41, wo einige interessante Fakten der Einsatzgeschichte dem zu ausführlichen und dadurch etwas ermüdenden Technikteil zum Opfer fielen. Bei der E40 werden dagegen alle wichtigen Fakten erwähnt ohne sich aber zu sehr in Details zu verrennen. Bei der Einsatzgeschichte finden sich ebenso alle wichtigen Meilensteine, wobei natürlich auch in einem 350-Seitenbuch bei 879 Lokomotiven nicht alles erwähnt werden kann. Die Optik der Statistik wurde gegenüber den Büchern der E10 und E41 etwas verändert und ist dadurch durchaus noch einmal übersichtlicher geworden. Ingesamt lässt sich an diesem Buch nur wenig bemängeln. Interessant wäre u.U. ein kurzes Kapitel über die auf der E40 basierenden Exporte nach Brasilien und Liberia gewesen und auch der unverändert hohe Anteil an schwarz-weiß Aufnahmen auch bei Bildern aus jüngster Vergangenheit erscheint nicht mehr ganz zeitgemäß.
Fazit: Ausführliches und reich bebildertes Werk über die Baureihe E40!
