Baureihe 01 - Der Star unter den Schnellzug-Dampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft
Band 1: Entstehung, Technik, Versuchsergebnisse und betriebliche Bewährung, Umbauten, Museumslokomot
von Frank Lüdecke / Horst Troche
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Pressetext:
Null-Eins – beim Klang dieser zwei Ziffern erscheint vor dem geistigen Auge sofort das Bild der berühmten Schnellzug-Dampflokomotive mit den charakteristischen großen Windleitblechen, dem mächtigen Kessel und den 2 Meter großen Treibrädern! Die Faszination der Dampflokomotive – sie ist unwillkürlich verbunden mit der wuchtigen 01, die mit kreisenden Treibstangen unter einer kraftvoll aufsteigenden Dampffahne vor einem langen Schnellzug über die Schienen jagt! Wer hat nicht schon davon geträumt, auf dem Führerstand einer 01 vor einem Fernschnellzug den Zauber der alten Eisenbahn zu erleben?
Entstanden vor fast 100 Jahren sollte die erste Einheits-Schnellzuglokomotive der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft drei Kriterien erfüllen: Deutliche Steigerung der Leistung gegenüber den vorhandenen Länderbahnmaschinen, Vereinheitlichung und höchste Wirtschaftlichkeit. Dazu wurden zwei unterschiedliche Antriebskonzepte und Baureihen realisiert: Die Vierzylinder-Verbund-02, die in zehn Exemplaren gebaut wurde und die Zweizylinder-01. Letztlich setzte sich die einfachere 01 durch, die zwischen 1925 und 1938 mit 231 Maschinen abgeliefert wurde. Die 01 wurde zu DER Schnellzuglok der Reichsbahn! Womit ihre Schöpfer nicht gerechnet hatten: In den fünfziger Jahren erlebte die 01 bei beiden deutschen Bahnverwaltungen nochmals eine große Blütezeit! Die DB leitete bereits zu Beginn der sechziger Jahre das Ende im Jahr 1973 ein. Die DR dagegen setzte die stolzen Pacifics noch bis Herbst 1977 zwischen Berlin und Dresden ein und trennte sich erst 1981/82 von ihren letzten 01. Heute sind noch 14 Exemplare (ohne die 5 Lok der Baureihe 01.5) erhalten, davon derzeit drei betriebsfähig.
Frank Lüdecke konnte das vom hoch geschätzten Spezialisten und Fachautor, Dipl.-Ing. Horst Troche, begonnene Projekt fortführen und seine Materialsammlung übernehmen. Er entwirft vor dem Hintergrund geschichtlicher Zusammenhänge ein detailliertes Panorama dieser bemerkenswerten Lokomotive: Ein würdiges Denkmal!
Band 1 enthält die Entstehungsgeschichte mit der Konkurrenz von Vierzylinder-Verbund- und Zweizylinder-Triebwerk, Versuchsergebnisse und Vergleichsversuche mit Länderbahnloks werden ebenso ausführlich beleuchtet wie die Umbauten bei der DB und die Loks mit DB-Hochleistungskessel und die Museumslokomotiven. Anekdoten aus dem Betrieb geben Einblick in die alte Welt der Maschinenmänner.
Band 2: Der zweite Band ist ausschließlich dem Einsatz bei den Bahnbetriebswerken gewidmet. Der EK-typische Statistikteil mit sämtlichen Lebensläufen, Kesselverzeichnissen, dem Verzeichnis der Lieferdaten und Verbleibe, Kohlenverbräuche, Laufleistungen und Erhaltungskosten wird die Lokhistoriker begeistern.
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Inhalt:
Vorwort
Entstehungsgeschichte
Technische Beschreibung der Baureihen 01 und 02
Die am Bau der 01 und 02 beteiligten Lokomotivfabriken
Personalia
Erprobung und Versuche
Änderungen der Bauart
Beschaffung und Betriebsmaschinendienst
Auf dem Führerstand der 01
Erhaltene Lokomotiven
Lebensläufe aller 01 und 02
Einbaudaten der Dreifrequenz-Indusi
Kesselverzeichnisse aller 01 und 02
Danksagung
elektrolok.de-Bewertung
Die Baureihe 01 gehört in Deutschland sicher zu den bekanntesten und beliebtesten Baureihen überhaupt. Schon lange wurde deshalb auf eine Überarbeitung und Neuauflage des Baureihenbuchs aus dem EK-Verlag gewartet. Mit zwei Teilen ist das Porträt nun auch deutlich größer und umfangreicher geworden. Der nun vorliegende erste Band widmet sich vor allem der Technik und Erprobung.
In der einleitenden Entstehungsgeschichte wird auf zehn Seiten der Weg von der Länderbahnvielfalt zur standardisierten Einheitsdampflok dargestellt. Die technische Beschreibung der Baureihen 01 und 02 ist dann mit rund 130 Seiten in mehreren Kapitels der erste große Schwerpunkt des Buches. Mit vielen Zeichnungen und Fotos werden die einzelnen Bauteile beider Baureihen in gewohnt detaillierter Weise beschrieben. Ein eigenes Kapitel widmet sich den zahlreichen am Bau beteiligten Lokfabriken, wobei neben einer kurzen allgemeinen geschichtlichen Beschreibung der jeweiligen Fabrik auch kurz auf die jeweils dort gefertigten Loks der Reihen 01 und 02 eingegangen wird. Auch die maßgeblich am Bau der beiden Baureihen beteiligten Personen August Meister, Hans Nordmann, Richard Paul Wagner, Friedrich Witte sowie das Vereinheitlichungsbüro finden auf zwei Seiten Erwähnung. Ein wieder größeres Unterkapitel widmet sich den zahlreichen Versuchs- und Probefahrten mit den beiden Baureihen. Auch hier finden sich neben ausführlichen Texten und historischen Fotos auch viele Tabellen und Statistiken. Das dritte große Unterkapitel beschäftigt sich schließlich mit den zahlreichen Bauartänderungen bei der DRB, DB und DR. Dabei werden alle Bauartänderungen in tabellarischer Form sortiert nach dem ersten Änderungsdatum aufgelistet. Schon alleine dies füllt (mit Fotos) zehn Seiten des Buches. Im folgenden wird dann noch auf spezielle besondere Bauartänderungen wie etwa der Einbau von Henschel-Mischvorwärmern oder Hochleistungskesseln bei der DB genauer eingegangen. Den Abschluss der Technikbeschreibung bildet ein Vergleich mit verschiedenen zeitgenössischen französischen Schnellzugloks.
Die nächsten knapp 100 Seiten folgen dann eine allgemeinen Betrachtung der Beschaffung und der Einsätze. Lieferung, Bestandsverteilung und weitere allgemeine Fakten wie etwa Laufleistungen rund um die Baureihe 01 werden chronologisch von Herbst 1925 bis zum Einsatzende bei DB und DR aufgeführt. Ein weiteres tabellarisches Kapitel listet diverse Zahlen und Daten zur Baureihe auf - die längsten Durchläufe (DB 1950) und die mit 01 bespannten Fernzüge der DB zu verschiedenen Stichtagen in den 1950ern sowie diverse andere Statistiken und Aufstellungen zu bespannten Zügen, Laufleistungen oder Kohleverbrauch bieten viele interessante Einblicke in den Einsatz. Anschließend gibt es auf gut 15 Seiten einige Erfahrungsberichte von Lokführern und Heizern beim Einsatz auf der 01. Auch die heute noch erhaltenen Lokomotiven finden ihren Platz im ersten Teil der Baureihenbeschreibung. Auf 30 Seiten werden - reich bebildert - die Museumsgeschichte der 01 005, 008, 024, 066, 111, 118, 137, 150, 164, 173, 180, 202, 204 und 220 erläutert.
Der gut 50 Seiten starke Statistikteil bietet dann zum Abschluss eine tabellarische Übersicht aller (!) Lebensläufe (mit Lieferdaten, Beheimatung, Abstellung und Verbleib), die Einbaudaten der Dreifrequenz-Indusi sowie das Kesselverzeichnisse aller 01 und 02 geordnet nach der Ordnungsnummer.
Nun ist er also endlich da, der erste Teil des Baureihenporträts über die 01. Und die erste große Überraschung gibt es bereits beim ersten Durchblättern. Farbe!! Viel mehr Farbe als gewöhnlich! Endlich werden auch alle Farbbilder im Buch farbig abgedruckt! Das hebt das Baureihenbuch auf eine neue Stufe. Zwar sind natürlich die meisten Bilder unverändert schwarz-weiß, weil sie eben früher so fotografiert wurden, aber die zahlreichen Farbbilder sorgen für ein deutlich gefälligeres Erscheinungsbild. Auch sonst wurden die Bedenken, dass der erste Teil sich wohl nur überwiegend dem - zumindest für den Rezensenten - recht trockenen Thema der verschiedenen Bauteile und Bauartänderungen widmet schnell widerlegt. Zwar ist die Technik ein großer und wichtiger Bestandteil, das Kapitel über die Beschaffung und den Betriebsmaschinendienst enthält aber im Gegenzug viele interessante Fakten rund um den Einsatz und Statistiker werde von dem umfangreichen Datenteil am Ende begeistert sein. So dürfte eigentlich jeder Leser etwas im Buch finden, dass für ihn besonders interessant ist. Inhaltlich liegt das Buch auf dem bekannt hohen Niveau der EK-Baureihen-Bücher und lässt so kaum Wünsche offen. Kaum, denn wenn man schon das Buch in Farbe druckt, hätte man doch auch auf die Farbgebung eingehen können. So bleibt die Frage ob es zur Reichsbahnzeit grüne 01er gab leider auch hier (zumindest in Teil 1) unbeantwortet. Davon abgesehen lässt sich aber kaum etwas kritisieren. Viele Abbildungen und historische Fotos, viele Tabellen und Statistiken sowie gute Texte mit viel Inhalt dürfte dafür sorgen, dass die zwei Bände wohl zum neuen Standardwerk für diese Baureihe werden.
Na ja...
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Ausbaufähig!
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Durchschnitt!
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Gut!
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Toptitel!
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