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April 2015Reisebericht Rußland Matthias Piehler
Reisen

Vom 12.04.2015 bis 25.04.2015 bereiste ich gemeinsam mit Jens Böhmer Russland. Wir bereisten dabei mehrere Großstädte zwischen Moskau und dem Uralgebirge.

Hauptziel war es, möglichst viele Fahrzeuge noch aus sozialistischen Zeiten bzw. kurz danach vor die Kamera zu bekommen - sowohl Züge, als auch Straßenbahnen, O-Busse und Busse. Gleichzeitig wollten wir uns aber auch Land und Leute – wie es so schön heißt – ansehen.

Als Ziele hatten wir uns die Städte Ekaterinburg (ehemals Swerdlowsk), Perm, Ufa, Samara (ehemals Kuibyschew), Uljanowsk und Nizdni Nowgorod (ehemals Gorki) ausgesucht. Die Reiseroute war so geplant, dass sich die Übernachtungen in Hotels und im Zug jeweils abwechselten. Bei den Hotelübernachtungen hatten wir uns jeweils etwa die Kategorie 3 Sterne ausgesucht, bei den nächtlichen Zugfahrten jeweils 4-er Abteile für 2 Personen reserviert.

Zunächst begann die Reise mit dem Ziel Ekaterinburg, wohin wir am 12.04.2015 von Frankfurt/M. aus über Moskau Domodedowo flogen – zunächst mit der „Lufthansa“, ab Moskau dann mit der russischen Fluggesellschaft „S7“ – abends gegen 21 Uhr waren wir am Ziel: Ekaterinburg. Die Strecke vom Flughafen zum Bahnhof legten wir mit einem Kleinbus zurück (ca. 40 Minuten für 100 Rubel pro Person) - nicht schneller, aber deutlich preiswerter, als mit einem Taxi. Am Bahnhof angekommen sahen wir zunächst mit Verwunderung, dass am Bahnhof 19 Uhr angezeigt war. Das musste aber so sein, weil in ganz Russland die Regel gilt: die Bahn fährt nach Moskauer Zeit – egal in welchem Landesteil man sich befindet.


WL 101513 in Ekaterinburg Perwomajskaja

Am 13. und 14.04.2015 stand dann zunächst Ekaterinburg auf dem Programm, wo wir uns als Schwerpunkt die etwa 400 Tatrabahnen (T3 und T6), aber auch den Zugverkehr auf der „Transsib“ ansehen wollten. Beides gelang sowohl am Haltepunkt „Perwomajskaja“, wo die Bahn einen vielbefahrenen Prospekt überquerte und man vom Bahnsteig aus beides auch fotogen war. In der Innenstadt fanden wir trotz des vielen Straßenverkehres diverse Fotostandpunkte – auch als Stadt insgesamt machte Ekaterinburg einen guten Eindruck – den besten aller bei dieser Reise besuchten Städte überhaupt.
Für uns spannend waren – neben den Trams und Zügen auch noch diverse betagte O-Busse russischer Bauart sowie Ikarus-Gelenkbusse, O405&Co. und noch ältere, meist aus Deutschland gebraucht übernomme Busse, die vorrangig auf den Linien 21 und 27, aber vereinzelt auch auf anderen Linien fuhren.


2ES6-0337 am 13.04.2015 in Ekaterinburg Perwomajskaja


2ES6-0010 am 14.04.2015 in Ekaterinburg Perwomajskaja


ET20-019 und WL10K-1319 am 14.04.2015 in Ekaterinburg Perwomajskaja


EP2K-0188 am 14.04.2015 in Pionerska

Nach der ersten nächtlichen Transsib-Fahrt stand am 15. und 16.04.2015 Perm auf derm Programm. Zu dieser Stadt hatten wir in einem Busforum gelesen, dass sie als „Europäisches Gebrauchtbus-Paradies“ angesehen wurde; das traf auch zu. Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt, es waren mehrere Hundert gebrauche Busse – vorrangig Mercedes O40x sowie einige gleichaltrige MAN-Fahrzeuge im Gange, es gab aber auch bereits einige Exemplare der ersten Citaro-Generation und auch vereinzelte Lion City (ebenfalls der ersten Generation) und Scanias. Am Zustand der Busse konnte man gut erkennen, ob ein Fahrzeug schon länger in Perm fuhr oder erst seit kurzer Zeit dort war: der Zustand der Straßen war schlecht; abgefallene Stoßstangen und andere abgefallene oder lockere „Verschleißteile“ gehörten zur Tagesordnung.


2EC10-0120 am 15.04.2015 in Perm Bacharewka


ED4M-0164 am 15.04.2015 in Perm

In den Nächten vom 16. zum 17.04.2015 und vom 17. zum 18.04.2015 fuhren wir in 3 Etappen von Perm nach Ufa über Ekaterinburg und Tscheljabinsk mit jeweils mehrstündigen Aufenthalten (eine Direktverbindung gab es leider nicht).


2TE10M0214 am 17.04.2015 in Tscheljabinsk

Die Stadt Ufa war unser Ziel am Wochenende – also am 18. und 19.04.2015. In Ufa wollten wir vorrangig Tatrabahnen („T3“), die zu früherer Zeit in Chemnitz rollten – sehen. Das gelang auch, allerdings waren die verbleiben Tramrestnetze in schlechten Zustand. Das galt vor allem für das Netz im nördlichen Stadtteil, wo auch die Straßen und eigentlich alles in einem schlechten Zustand war. Bis vor einigen Jahren hatte Ufa mal ein großes Straßenbahnnetz, durch eine Autoorientierte Verkehrspolitik wurde das vorhandene eigene Gleisbett der Tram der jeweils 4. Richtungsfahrspur auf dem Hauptprospekt geopfert und dadurch sind nunmehr 2 eigenständige Netze entstanden: ein nördliches und ein südliches Teilnetz. Die gesuchten Tatrabahnen verkehren auf dem Nordnetz. Wer sich dafür interessiert, sollte sich allerdings beeilen, der Zustand der Gleise und der Fahrzeuge lassen nichts Gutes vermuten: derzeit wird noch „auf Verschleiß“ gefahren und irgendwann, wenn es nicht mehr geht droht dann sehr wahrscheinlich Betriebseinstellung und eine Umstellung auf Busse oder Sammeltaxi’s.


CS7-208 am 18.04.2015 in Ufa


WL10K-1069 am 18.04.2015 in Ufa


CME3-6312 am 19.04.2015 in Ufa


WL10U-0907 am 19.04.2015 in Ufa



Nächstes Ziel (am 20.und 21.04.2015) war Samara, wo – nach einer erneuten Nachtzugfahrt – wieder ca. 400 Tatrabahnen (T3 und T6) auf uns warteten. In Samara gab es die Besonderheit, dass ein hoher Anteil an zweitürigen T3-Wagen rollte. Allerdings war die Erreichung der verschiedenen Teile des Tramnetzes etwas schwierig, weil die Metro in Samara zwischen den dicht besiedelten Stadtteilen fuhr und deren Stationen teilweise mitten in Gewerbegebieten oder Spittelmärkten versteckt lagen. Sie waren teilweise schwierig zu finden und die Verknüpfungen zur Tram und zu Bussen oder O-Bussen war teilweise abenteuerlich; das empfanden wohl auch die Einheimischen so. Da verwundert es dann nicht, dass die Metro selbst zur Hauptverkehrszeit nur einen „mageren“ 10-Minuten-Takt aufwies. Fahrten mit der Straßenbahn waren zeitaufwändig aufgrund der Größe des vorhandenen Netzes. Empfehlenswert ist in Samara das Eisenbahnmuseum, wo die Fahrzeuge in „Fischgrätenform“ und nicht in Reihe stehen, dadurch sehr fotogen (Öffnungszeit: Di-So von 9 bis 17 Uhr).


CS2K-907 am 20.04.2015 in Samara

TEM2-6256 am 20.04.2015 in Samara


TEP 60 1029 am 21.04.2015 im Museum in Samara

Von dort aus ging es dann in einer weiteren Nachtzugetappe weiter nach Uljanowsk, der kleinsten der von uns besuchten Großstädte (nur ca. eine halbe Million Einwohner). Dort gab es eigentlich „nur“ ca. 150 Tatrabahnen zu fotografieren (mehrheitlich T3, aber auch T6). O-Busse und Busse gab es keine oder nur wenige und auch bahntechnisch war es eher unspannend, weil im Diesel-Nebenstrecken Netz der russischen Bahn gelegen. So wurden es 2 ruhige Tage; wir konnten uns auch ein wenig der Stadt selber widmen – schließlich ist Uljanowsk auch die Geburtsstadt Lenins. Auffällig war dort aber auch, dass der Verkehrsbetrieb schon recht „kleinstädtisch“ agierte; während es in allen anderen Städten keine Probleme mit dem Fotografieren von Fahrzeugen gab, hatten dort offensichtlich mehrere Fahrer unser Tun beunruhigt an den Verkehrsbetrieb weitergemeldet. Das führte dazu, dass uns am 2. Tag eine Offizielle befragte, was wir da tun und ob wir von der Presse wären. Als wir ihr die Erkenntnis vermitteln konnten, dass wir „nur ausländische Hobbyisten“ waren, entspannte die Situation aber sofort wieder.


2TE10-3310 am 23.04.2015 in Uljanowsk

Letztes Ziel unserer Reise (am 24.04.2015) war dann Nizdni Nowgorod, leider war hier nur ein halber Tag Zeit, weil die Zugverbindung von Uljanowsk dorthin nur jeweils jeden 2. Tag bestand und der Zug für ca. 600 km gut 13 Stunden brauchte. Die dort vorhandenen ca. 100 T3 / T6 waren aber schnell fotografiert – hier gab es eine gute und schnelle Metroverbindung durch die Stadt; es gab außerdem noch einen etwa gleichen Anteil betagter russischer Fahrzeuge.


CS4T-707 am 24.04.2015 in Nizdni Nowgorod


CME3-0786 und WL80S-1481 am 25.04.2015 in Nizdni Nowgorod

Am 25.04.2015 flogen wir dann von Nizdni Nowgorod über Moskau Scheremetewo 2 in – beide Teilflüge mit Aeroflot – wieder nach Frankfurt/M. zurück.

Insgasamt war diese Reise ein voller Erfolg – massig Bilder von vielen betagten Fahrzeugen – und wir wurden überall freundlich aufgenommen; es gab keine nennenswerten Schwierigkeiten wegen der Fotografiererei. Lediglich einige neugierige Fragen von Passanten und die erwähnte Aktion in Uljanowsk, alles aber ohne Probleme.

Auch die Bahnfahrten verliefen insgesamt entspannt, auch wenn die in Deutschland gekauften Fahrkarten bei den Zugpersonalen regelmäßig Verwunderung hervorriefen, weil: keine kyrillissche Schrift; die Nummern der Fahrkarten stimmte nicht mit unseren Paßnummern überein und es war kein Durchschlag als Nachweis für die russische Bahn vorhanden. Mit Freundlichkeit und einigen russischen „Brocken“ stellte sich das alles aber als überwindbar heraus. In allen Zügen gab es heißes Wasser aus dem Samowar (für Kaffee, Tee und 5-Minuten-Terrinen ein wichtiger „Rohstoff“) und die sanitären Anlagen waren sauber, wenn auch etwas spartanisch. Absolut hervorzuheben ist die Pünktlichkeit der russischen Bahn; alle Züge waren auf die Minute pünktlich.

Fazit der Reise: positiv; die nächsten ähnlichen Reisen dieses und kommendes Jahr sind bereits in Planung. :-)



Text und Bilder: Matthias Piehler
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