| Littera F - die E 18 der SJ | Schweden | elektrolok.de |
| Schnellzuglokomotive | 1942 bis 1983 |
Für das in den 30er Jahren zügig elektrifizierte Streckennetz der SJ stand dem Betriebsdienst mit der 1´C 1´- Stangen-E-Lok der Littera Ds eine zuverlässige Schnellzugmaschine zur Verfügung. Als jedoch Ende der 30er Jahre der Beschluß gefaßt wurde, zum Einen die Norra Stambana nach Boden zu elektrifizieren und zum Anderen die beiden Magistralen Stockholm - Göteborg sowie Katerineholm - Malmö zweigleisig auszubauen und für höhere Geschwindigkeiten herzurichten, war es abzusehen, daß die Ds hier bald nicht mehr ausreichen würde. Für die daher neu zu beschaffende E-Lok-Reihe wurde im Lastenheft festgelegt, daß mit einem 600 t schweren Schnellzug auf den Flachlandstrecken Südschwedens 120 km/h erreicht werden müßten, auf der steigungs- und krümmungsreichen Norra Stambana sollten mit 480 t - Zügen noch 90 km/h möglich sein. Diese Forderungen waren nur mit einer Lok mit vier Treibachsen zu erfüllen. Da lauftechnisch aus der Reihe Ds nicht mehr als maximal 100 km/h herauszuholen waren, schied eine Weiterentwicklung dieser Bauart für höhere Geschwindigkeiten aus.
Der Maschinendienst der SJ setzte sich in der Planungsphase der neuen Schnellzugmaschine vehement für eine 1´D 1´-Stangen-E-Lok ein. Das Beschaffungskommitte dachte jedoch mit Blick auf die in Deutschland erfolgreichen Baureihen E 17, E 04 und E 18 mehr an eine Lok mit Einzelachsantrieb. Darüberhinaus befürchtete die schwedische Lokindustrie, bei einem Beharren auf der Kuppelstangentechnik den Anschluß an die Entwicklung in Mitteleuropa zu verlieren. Schließlich wurde festgelegt, daß die neue Maschine so weit wie möglich der E 18 der DR entsprechen sollte. Sie sollte unter der Littera (Baureihenbuchstabe) F einregistriert werden.
Da man mit dem Federtopfantrieb in Schweden bis dato noch keinerlei Erfahrungen hatte, bestellten die SJ zunächst eine Vorserie von drei Loks (F 601, 602 und 603) mit unterschiedlichen Fahrwerken und Antrieben. Die ursprünglich vorgesehene Stirngestaltung analog der E 18 wurde zu Gunsten einer gleichmäßigen Rundung der Lokfront mit drei gleich großen Fenstern aufgegeben. Die unterschiedlichen Ausführungen der im Jahre 1942 abgelieferten Vorserien-F in Tabellenform:
| 601 | 602 | 603 | |
| Antrieb | Secheron | AEG-Federtopf | Secheron |
| Laufachse | Krauss-Gestell | Krauss-Gestell | Bissel-Gestell |
| Hauptschalter | AEG-Druckluftschalter | ASEA-Kontraktionschalter | ASEA-Kontraktionsschalter |
| Motorschaltung | Parallel | Serie | Parallel |
| Fahrstufen | 28 | 11 | 40 |
| Gewicht | 101,6 t | 101,8 t | 102,0 t |
| max. Achslast | 17,3 t | 17,3 t | 17,2 t |
Eine im Sommer 1979 noch recht sichere Planleistung der Littera F stellte der werktägliche Abendpendlerzug von Stockholm nach Eskilstuna dar, der aus älterem SJ-Wagenmaterial gebildet wurde. Am 17.08.1979 überquert F 625 mit diesem Zug die Brücke hinter der Centralstation, die heute einseitig durch eine Sichtschutzwand verbaut ist.
Am frühen Morgen des 17. August 1979 verläßt F 632 mit einem Pendlerzug nach Eskilstuna den Bahnhof Stockholm Centralstation.