Littera El 8 - die E 18 der NSB Norwegen elektrolok.de
Schnellzuglokomotive 1940 bis 1987


Littera El 8 - die E 18 der NSB
von Wolfgang Pischek




Am 30. August 1979 weilte El 8.2055 zu Fristarbeiten im Depot Oslo V.
(Foto: Wolfgang Pischek, www.e-lok-woife.de)






Geschichte:

Für die zu elektrifizierende Østfoldbahn in Südnorwegen planten die NSB Mitte der 30er Jahre, eine neue Schnellzug-E-Lok anzuschaffen, da mit den bisher vorhandenen elektrischen Lokomotiven nur eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 70 km/h erreichbar war. Als Vorbild für diese Lok diente die neue E 18 der DR. Auf Grund der norwegischen Streckenverhältnisse mit ihren kurvenreichen Strecken und dem vergleichsweise schwachen Oberbau mußte die NSB-Maschine jedoch einen deutlich geringeren Treibachsstand haben und um mindestens 25 t leichter ausfallen als die E 18. Deshalb wiesen die Treibachsen einen geringeren Durchmesser (1350 mm anstatt 1600 mm) auf; darüberhinaus war der Abstand zwischen den Treibachsen merklich kürzer ausgefallen (1600 mm - 1800 mm - 1600 mm gegenüber 2100 mm - 3000 mm - 2100 mm). Als Motorleistung wurden 2080 kW als ausreichend angesehen, die Höchstgeschwindigkeit sollte 110 km/h betragen.

Die Bestellung der als Littera El 8 bezeichneten Loks erfolgte 1938 bei Thune und NEBB. Die ersten acht Maschinen wurden als El 8.2054 - 2061 im Laufe des Jahres 1940 an die NSB geliefert. Zwischen 1944 und 1947 folgte eine Kleinserie mit vier Loks (El 8.2065 - 2068) nach. Mit vier weiteren Loks (El 8.2069 - 2072) war im Jahre 1949 die Beschaffung der Littera El 8 abgeschlossen.

Im Gegensatz zu den E 18 / E 18² / E 19 der DR oder der Littera F der SJ blieben die El 8 Zeit ihres Lebens Sorgenkinder der NSB. Die Laufeigenschaften waren wegen der Veränderungen im Fahrwerk ausgesprochen schlecht, die Zugkraft auf Grund des geringen Gewichts ungenügend und das Bremsvermögen nicht optimal. Daher wurde die Höchstgeschwindigkeit der El 8 schon bald von den ursprünglichen 110 km/h auf 90 km/h reduziert. Nachdem ab Anfang der 50er Jahre die Bo´Bo´-Neubau-E-Loks der Reihen El 11 und El 13 zur Verfügung standen, wanderten die El 8 zügig in untergeordnete Personenzugdienste ab. Beginnend mit El 8.2055 erhielten ab dem Jahre 1962 alle El 8 eine rote Farbgebung mit gelben Zierstreifen anstelle der bis dahin verwendeten grünen Lackierung.

In den 70er Jahren verschwanden die El 8 nach und nach aus dem Reisezugdienst; Schnellzüge wurden nur noch außerplanmäßig befördert. Ab Ende der 70er Jahre wurde die Littera El 8 hauptsächlich im Güterverkehr abgefahren. Die Abregistrierung setzte im Jahre 1981 mit El 8.2054 ein, 1982 folgten 2055 und 2056 auf´s Abstellgleis. 1983 schlug die letzte Stunde für 2061 und 2067, ein Jahr später für 2070 und 2072. 1985 und 1986 wurde nur je eine Lok abgestellt (2057, 2068). Die restlichen sieben Loks (2058, 2059, 2060, 2065, 2066, 2069 und 2071 verschwanden 1987. El 8.2060 ist als betriebsfähige Traditionslok erhalten geblieben, die restlichen Loks wurden bis 1989 verschrottet.

Text und Foto:
Wolfgang Pischek
www.e-lok-woife.de







zurück zur BR 118-Hauptseite

Zum Seitenanfang

e-mail: info@elektrolok.de
© 2000-2001 elektrolok.de