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August 2007Stomping at the SavoyThomas Förster
Reisen

Stomping at the Savoy - Eisenbahntechnische Erlebnisse in und um Savoyen

Am 4. August 2007 starteten wir für 2 Wochen in den Urlaub - mal wieder mit dem Bus und mal wieder nach Frankreich (comme l'habitude, wie der Franzose zu sagen pflegt).
Dieses Jahr sollte es mal nicht an eine Küste, sondern in die französischen Alpen und die umliegenden Gebiete gehen, zumal meine Cousine im Wallis auch noch besucht werden wollte.
Und da die Richtung stimmte, nahm ich mir gleich ein paar Sachen vor, wo noch "offene Rechnungen" vorlagen:
- finde eine CC 6500 (wenn es noch welche gibt)
- schau nach, wie die Oberleitung an der 20 kV 50 Hz Versuchsstrecke aus 1950 in Savoyen aussieht, gibt es noch "windschiefen Fahrdraht"?
- existiert die Umgehung von Pontamafrey noch, oder hat der Bürgermeister sich durchgesetzt und die SNCF sie abgebaut?
- fahr an den oberen Teil der Maurienne-Strecke und schau, ob Du Schiebebetrieb findest
- und zu guter Letzt: was steht auf dem Lokfriedhof von Culoz?

Die Eckpunkte meines Programms lagen damit fest, meine Frau und mein Sohn steuerten ihren Teil dazu, und dann machten wir einen "Kessel Buntes" daraus.

Bahntechnisch fing alles, wie gehabt, in Forbach an. Kein ICE, nur Werbung dafür, aber 185 032 mit einem Güterzug in Richtung Deutschland. Beim Nachschuß fiel auf, dass man bei DB AG wohl auf das Freischneiden der Strecken verzichtet, um die Loks sauber zu wischen…

Im Bahnhofsgelände sonnten sich noch die BB 16762 mit ihrem Ter und ein "Walfisch" X 73919, sonst herrschte Wochenendruhe.

Am nächsten Tag stand die Nutzung des LKW-Fahrverbots am Sonntag für einen längeren Transit durch Ostfrankreich an, als Schmankerl gab es auf einem Parkplatz vor Belfort dann einen pausierenden Schwertransport mit einer AVE-Karrosse, wie es mir schien, zu fotografieren.

Savoyen

Am 6. August trafen wir dann im eigentlichen "Einsatzgebiet" ein. Bei St. Laurent stellten wir unser Auto in der großen Schleife ab, die um den Ort herumführt, und wanderten etwas. Natürlich gab es auch Gelegenheit, die Bahn zu betrachten…
Hier handelt es sich um die Strecke von Annemasse nach Aix-les-Bains, die 1950 zu Testzwecken mit 20 kV 50 Hz elektrifiziert wurde, und auf der dann auch Material von der Höllentalbahn getestet wurde. Resultat war das Heraufsetzen der Spannung auf 25 kV und die Elektrifizierung des Nordens Frankreichs mit diesem System.
Gleichzeitig waren zwei Streckenteile dieser Bahn mit "windschiefer Fahrleitung" ausgerüstet worden. Aber diese Ausführung ist leider inzwischen auf die Regelleitung umgebaut worden. Wäre ja auch zu schön gewesen…
Was ist fahrzeugtechnisch da los? An diesem Montag begegnete uns erst mal ein von einer BB 25250 geschobener Wendezug. Der Steuerwagen sieht doch etwas ungewöhnlich aus, wenn man mit deutschem Material vergleicht. Die Lok 25257 hat mittlerweile 40 Jahre auf dem Buckel, sie trägt die neue Beklebung "En Voyage". Sie muß allerdings durch Umnummerierung einer anderen Lok (vielleicht nach Umbau auf Wendezugfähigkeit) entstanden sein, da in meinen Unterlagen die Serie bei 25253 endet… Da diese Bahnlinie ein Inselbetrieb ist, fahren hier nur 2-System-Fahrzeuge für 25 kV und 1500 V.



In Gegenrichtung brummt uns kurze Zeit später der Z2-Triebwagen Z 9509 entgegen.

Der Bahnhof von St. Laurent ist noch mit Formsignalen ausgestattet, die Linie geht, wie gesagt, einmal ums Dorf herum, und Betrieb ist unter der Woche in Spitzenzeiten so 2 Züge je Richtung und Stunde. Güterverkehr meine ich nachts gehört zu haben…

In Albens fällt mir eine zugabhängige Fußgängerampel auf, die das Überqueren der Gleise zum Bahnsteig regelt - das ist alles an Sicherungseinrichtungen für die Reisenden.

An einem Bahnübergang in der Nähe will ich noch ein paar Fotos machen, in der Hoffnung, die im Originallack befindliche BB 25536 zu erwischen, aber sie lässt sich nicht blicken. Stattdessen kommen der X 72695, ein Dieseltriebwagen, ein TGV der "Lyria"-Linie und die BB 25647 durch. Bei den BB 25xxx ist die Vielfalt der Unterbaureihen erschreckend, die ganze Familie umfasst bald ein Dutzend Loktypen…



Der Z 9015, der als nächstes erlegt wird, zeichnet sich dadurch aus, dass das Grafitti an der Abdeckung der Bremswiderstände etwa 10 mal so groß wie die Wagennummer ist…

Somit habe ich schon mal einen Punkt aus der Liste abgearbeitet, und da meine Frau gerne sich das Vercors ansehen möchte, geht es am nächsten Tag, dem 7. August, erst mal nach Culoz, dem Endpunkt der Maurienne-Linie. Im Radio hatte man uns inzwischen auch einen Temperatursturz von 10° und Starkregen mit kräftigen Gewittern angedroht, aber wir können es ja nicht ändern…

Heavy Metal in Culoz

In Culoz sitzt ein Schrotthändler, der speziell im Eisenbahngeschäft tätig ist (wie in Epernay ebenfalls einer). Er hat überregionale Berühmtheit wegen der Vielfalt an Fahrzeugen, die bei ihm unter der Griesheim-Säge landen. Neulich gab es im Internet einen Aufschrei, als ein Triebkopf eines "Turbotrain" per Tieflader bei ihm angeliefert wurde, und ich wollte wenigstens mal sehen, was so im Bahnhof rumsteht für den Zerlegebetrieb.
Als erstes entdecke ich massenweise Triebwagen, X 2700 (die 2733, 2728 und 2745 kann ich entziffern), noch mehr EAD, wo der X 4412 in Normandie-Lackierung ins Auge sticht, dann stehen da herum die BB 25248 R (das "R" steht für wendezugfähig), die BB 8548 und das doppelte Lottchen BB 8783+8771, die BB 25221 in FRET-Lack, ...









...und mittendrin die CC 6572, getauft auf "Resistance Fer" mit dem entsprechenden Wappen. Die steht doch aber in Mulhouse ausgestellt?!? Weit gefehlt! Das hier ist die Originallok, in Mulhouse im Museum steht die CC 6565, mit Schildern, Wappen und (Neu-)Lackierung wie die CC 6572. Sie hatte den besseren Zustand und damit die Gnade, als Ersatz zu überleben. Die wahre CC 6572 steht jetzt hier, ohne Lüftergitter und Schilder, und wartet auf das Ende.







Ein Eckchen weiter kann ich mit Hilfe des Teleobjektives noch den oben erwähnten Turbotrain erspähen, der auf einem kleinen Hügel seine vorläufig letzte Ruhestätte gefunden hat und daneben liegt ein fein säuberlich gestapelter Haufen Triebwagenreste, könnte ein X 2700 gewesen sein… Punkt 2 abgearbeitet, und Punkt 1 im Vorbeigehen erledigt, leider…



Wir fahren weiter ins Vercors, mitten in den Wetterumschwung. Leider sinkt die Wolkengrenze immer mehr, und so sehen wir von der Landschaft bald nicht mehr viel. Beim Durchfahren der Gorges de la Bourne fängt es dann auch noch an zu regnen, entsprechend gestaltet sich die Laune an Bord.

Nasse Eindrücke an der Ligne de la Maurienne

Am 8. August, nach einer feuchten, mückengeplagten Nacht, erreichen wir das Tal der Maurienne. Pünktlich zum Eintreffen in Pontamafrey setzt der Regen einen Moment aus, manchmal meint man sogar, die Sonne zu spüren (von SEHEN kann keine Rede sein). Wir steigen aus und gehen die Umgehungsstrecke entlang, und hier ein Ausflug in die Geschichte: In Pontamafrey mündet ein kleiner Gebirgsbach, der das Gebiet der 2700 m hohen Berge nördlich entwässert, in den Arc. Das ist der Fluß, der im Maurienne-Tal zum Rhone fließt. Und da das Tal an dieser Stelle so eng ist, liegt der Arc nur durch Straße und Eisenbahn getrennt neben dem Dorf. 1965 hat dieser Gebirgsbach derartige Wassermassen geführt, dass er Bahn und Strasse wegriss, das Dorf in zwei Hälften teilte und sämtlicher Verkehr im Tal (und damit zwischen Frankreich und Italien) unmöglich wurde. Die Reparatur sollte Monate dauern. Man entschied sich, eine Umgehungseisenbahn um die unpassierbare Stelle herum zu bauen, die den "Bach" weiter nördlich überquerte. Bis zur Reparatur der eigentlichen Strecke blieb sie das Verbindungsglied. Man hat sie dann auch nicht wieder abgebaut, denn man musste noch einige Male auf sie zurückgreifen…

Hier ein Blick auf die westliche Einfahrt.

Das Gleis, das links steil bergan führt, ist die Umgehung. Man sieht auch die Holzmastjoche, die die Fahrleitung tragen. Alles über diese Strecke muß geschoben werden… Am ersten Holzmast steht auch das Signal, das die Rückkehr auf die Stammstrecke freigibt.

Interessant ist die Konstruktion der Mastjoche, sie ruhen auf verlängerten Schwellen, die mit den Nachbarschwellen verschraubt sind.

Wir beginnen unseren Spaziergang an der Ostseite der Umgehung, der Verfärbung des Bewuchses nach hat man gerade die Anlage mit dem "Unkrautzug" behandelt…

Im Verlauf der Strecke stößt man auf ein Formsignal, dass die Brücke über den Bach sichert. Diese Brücke musste nämlich noch geändert werden, da sie bei starkem Hochwasser immer noch gefährdet war. Also baute man eine einfache Hubbrücke ein, die ständig in gehobenem Zustand ist. Und deckte sie halt durch ein Formsignal in jede Richtung.



Die Hubbewegung wird durch 4 Seilwinden erledigt, der Rückfluß des Fahrstromes ist durch dicke Kabel gesichert, die die Schienen verbinden.

Schaut man sich das ganze aus einiger Entfernung von oben an, wundert man sich über den Aufwand. Es sind übrigens auf der Bergseite unterhalb der Brücke noch Kontaktdrähte gespannt, die bei Erreichen eines bestimmten Pegels Alarm und Hochfahren der Brücke auslösen…

Beim Rückweg durch das Dorf versteht man dann plötzlich, jetzt kann man von unten in das Bachbett sehen, zur Brücke und einer dahinter liegenden Behelfsbrücke eines Waldweges. Wenn man diese Dämmmauern sieht, ahnt man, was da runterkommen kann. In Richtung Fluß sieht man dann auch die Dorfstrasse, ebenfalls als Klappbrücke, und dahinter die Eisenbahn und die Route Nationale… Wenn das Wasser nur annähernd so hoch wie die Mauern ist, na dann, Gute Nacht, Marie…



So, damit hätten wir das auch erledigt. Der Regen setzt wieder ein, und wir wollen etwas essen. Also stellen wir uns an die Strecke, Baguettes schmieren und Schlechtwetterfotos von der Eisenbahn schießen…


Zunächst quälen sich BB 36356 + 36344 mit einem Getreidezug bergan, sie sollen mir noch einige Male begegnen.

Es ist nicht allzu viel los, später sehe ich den Grund: oberhalb St. Jean de Maurienne wird gebaut, in den Tunnels, weil Ferienzeit ist, nutzt man das geringere Verkehrsaufkommen. Man wird sogar bei Culoz eine Vollsperrung machen, um eine Brücke über den Rhone zu erneuern… Aber zunächst kommt BB 7433 vom Berg herab, ebenfalls mit einem Getreidezug, leer, wie ich annehme.

Gefolgt von BB 7365 mit einem kurzen Güterzug aus Schiebewandwagen.

Dann wieder ein Güterzug bergan, mit BB 7417 + 7362 in Doppeltraktion und BB 7432 als Wagenlok. Die BB 7200 ist wieder mal omnipräsent…

In St. Jean de Maurienne ist ein großes Aluminiumwerk. Das ist auch der Grund, warum die Y 8240 in hektischer Betriebsamkeit den Bahnhof vollräuchert und einen Güterzug mit Aluminiumblöcken zusammenstellt.

An Bahnsteig C stehen derweil (im strömenden Regen) die Loks im Schiebedienst, die BB 7423 und 7376.



Manko bei der Sache: nichts zu tun… Vor dem Lokschuppen steht BB 7436 mit einem "Schwesterchen", vor einiger Zeit haben hier die Schiebedienste noch die "doppelten Lottchen" der Reihe BB 8700 geleistet. Das waren umgebaute BB 8500, bei denen je ein Führerstand modernisiert worden war, und die festgekuppelt als Schiebe- oder manchmal auch Zuglok im Einsatz waren.

Jetzt kommen erst mal BB 36344 und 36356 "vom Berg", sie haben ihren Getreidezug in Modane abgeliefert und rücken ins Depot ein. Die Bezeichnung als "E 436356 MF" macht mir einiges Kopfzerbrechen, vielleicht für den Einsatz nach Italien?



Ein Ter nach Modane wird angekündigt, mit BB 25192 fährt er dann in den Bahnhof ein. Diese Lok gehört zu einer jüngeren Unterserie der 25xxx …

Da es mal wieder regnet, fahren wir weiter im Maurienne-Tal hoch, nach Modane. Dort ist der Systemwechselpunkt von 1500 V SNCF auf 3000 V FS, durch den Fréjus-Tunnel fahren die Italiener. Eine lange Schlange von denen wartet auf mich in Modane. Meine ersten italienischen Loks…

Und wieder eine Denksportaufgabe: Was hat der Maler sich gedacht, als er an E652 039 "TIRENITALIA" und an E652 052 "TRENITALIA" schrieb/klebte?!? Letzteres ist doch richtiger, oder? Vielleicht klärt mich ja mal jemand auf…



Am Ende der Schlange offenbaren E652 055 und E633 239, dass es auch Lackierungsvarianten gibt.

Und zwischen zwei Getreidewagen hindurch kann ich die modernere FS erspähen: E402 158 hat sich da versteckt.

Mit leichtem Rumpeln und einer gräsigen Pfeife kommt der Triebwagen einer Baugesellschaft in den Bahnhof, nettes Detail ist das gelbe Blinklicht über dem Puffer. Nachdem er die weiterfahrt genehmigt bekommen hat, quäkt er noch einmal und brummt in einer großen blauen Wolke weiter. Im Tunnel muß der doch wirklich beliebt sein…



Wo ein Förster ist, ist auch eine legale Möglichkeit, Loks zu fotografieren! Also pirschen wir noch mal hinter den Bahnhof, die E402 aufsuchen.

Dann sind wir nass genug, schnell im Bus die Gasheizung an, und über den Mont Cenis nach Italien. Dort erwartet uns wirklich besseres Wetter, und am nächsten Tag geht es mutig wieder zurück über den Mont Cenis. Es gab da auch mal eine Eisenbahn über den Pass, wenn auch nur kurz. Einige Tunnel und Galerien erinnern noch daran.

Natürlich ist auf dieser Seite der Berge das Wetter nicht besser geworden. Das Projekt "Maurienne" wird jetzt also abgekürzt. In St. Jean de Maurienne werden noch mal die BB 7434 + 7422 abgepasst, die mit Silowagen voll Aluminiumgranulat abfahren wollen und deshalb alle 4 Stromabnehmer "oben" haben. Nachdem der Zug losgerissen ist, werden zwei Bügel abgenommen.



Und Y 8240 ist auch wieder aktiv. Schnell ein paar Wagen mit Alu-Blöcken an einen Zug stellen, im Warten auf den Rangierer noch ein paar Zwetschgen geerntet (ja, hier dienen Loks zum Lebensunterhalt) und weiter geht's, ganz frech dem Förster eine 211 vor die Linse schieben… Sachen gibt es!



Auf dem Bahnhof dann noch ein paar Bilder machen, zumal der regen kurz nachlässt. BB 36641 vor dem Schuppen,

und plötzlich setzt sich die BB 22251 aus ihrer Warteposition in Gang. Leider nicht zum Nachschieben, sondern um ins Depot zu rollen.

Da stehen schon 36341, 36347, 36344 und 7457.

Und BB 7436 zieht vor in den Güterbahnhof, sie wird den Zug mit den Alublöcken und der 211 talwärts befördern.



In der Zwischenzeit hält Z 7512 noch als Ter nach Chambéry im Bahnhof.

Spurwechsel in Savoyen

In der Hoffnung auf besseres Wetter verlassen wir die Maurienne, und richtig, am nächsten Tag, 10. August, in St. Gervais les Bains, herrscht Sonnenschein, als ich den Bahnhof heimsuche. Hier ist wieder ein Ausläufer der Wechselstrominsel von vor drei Tagen. Zunächst entwischt mir BB 25233 beim Abstellen ihrer Leergarnitur.

Aber es gibt ja noch mehr. Hier endet die Normalspur, und es geht weiter in Meterspur mit Stromschiene und 850 V Gleichstrom und Zahnstange in Richtung Martigny/Schweiz. Dieses geschäft obliegt zum Beispiel der Baureihe Z 800, zweiteilige Triebwagen, die auch auf Schweizer Seite bei der TMR laufen. SNCF und TMR betreiben die Strecke gemeinsam. Im Bahnhof steht der Z 801 der SNCF, hinter ihm wartet der Z 852 der SNCF, dieses ein dreiteiliger Triebwagen von Stadler.



Die Triebwagen besitzen neben den Schleifern für die Stromschiene auch normale Stromabnehmer, da in der Schweiz die Stromschiene endet und mit Oberleitung gefahren wird. Nebenan im Normalspurteil wartet BB 22404 auf die Abfahrt.

Ein als Denkmal aufgestellter Vorstellschneepflug der PLM erweckt mein Interesse, weiter hinten im Depot entdecke ich dann noch einen baugleichen Schneepflug aus dem Betriebsbestand ...



...und die Schneefräse Z 691.

Sie ist 1962 von der SNCF gebaut worden, und wenn ich mir die alten Triebwagen der Reihe Z 600 ansehe, die im Schuppen stehen, dann weiß ich auch, woraus. Z 601 und Z 605 spitzen aus dem Schuppen.



Unterdessen ist Z 9506 mit 9512 im Bahnhof eingelaufen. Er wird hier wenden.



Aus Richtung Martigny kommt jetzt der Z 821 der TMR (Transports Martigny et Region) an, im Doppel mit dem Z 823, Baureihenbezeichnung BDeh 4/8, sind halt Schweizer.



Man signalisiert mir, dass man weiter will, also fotografiere ich auf dem Bahnhofvorplatz noch schnell den Triebzug "Marie" der Tramway du Mont Blanc, und wir machen uns auf den Weg in die Schweiz.

Bei der Pause auf Höhe La Barberine kurz vor der Schweizer Grenze überrascht mich ein SNCF Z 800, ich kann nur noch hinterhersehen. Dafür kann mir der Z 852 der SNCF dann nicht entkommen.

In der Schweiz gibt es mehr als Käse und Schoki

Am nächsten Tag steht dann der Besuch meiner Cousine auf dem Programm, anschließend will noch jemand zum Matterhorn. "Du weißt schon, dass Du den letzten Teil per Zug fahren musst? Zermatt ist autofrei." Na also. Bahn fahren! Ein moderner Shuttleservice zwischen Täsch und Zermatt bringt uns nach oben. Dann folgt die nüchterne Erkenntnis, dass weiterführende Verkehrsmittel ihre Tarife an die umgebende Bergwelt angepasst haben. Die Fahrt mit der Gornergratbahn soll uns 125 Euro kosten. Also gehen wir in Zermatt etwas spazieren. Das Matterhorn ist so groß, dass man es auch von hier sieht… Bahntechnisch ist natürlich auch etwas dabei herausgekommen:

Der Eingang zum Terminal in Täsch, alle 20 Minuten ein Zug.

Blick in das Abteil für die Gepäcktrolleys.

Tm 2/2 der Matterhorn-Gotthardbahn

Gm 3/3 der Matterhorn-Gotthardbahn

Zermatt Shuttle "Albatros"

Triebwagen 3019 und 3051 der Gornergratbahn

Deh 4/4 21 der Matterhorn-Gotthardbahn

Am 12. August muss ich dann bei Charrat noch ein wenig SBB fotografieren, spekuliert hatte ich auf Güterzüge, aber es kamen Re 460 in Massen, so 460 017,...



... 460 118, ...

ein Triebwagen der TMR, der 512 "Saint Bernard Express", und die Cisalpino E484.014 SR.



In Martigny konnte dann noch auf die fotografische Unterstützung als Model von TMR 513 und 460 051 gebaut werden, ...



und als Kirsche oben drauf der Tem³ 329. Dieses Lokomotivchen hätte ich zu gerne in den Kleiderschrank gepackt, aber der war leider schon voll…



Zwei Pässe - drei Länder

Nach der Fahrt über den großen St. Bernard-Pass (4 echte und 2.578.623 Plüsch-Bernhardiner) landeten wir kurz im Aosta-Tal. Bei La Salle kam mir der FS MD 027 vor die Linse.

Über den kleinen St. Bernhard-Pass zurück nach Frankreich, stellte sich heraus, dass auch hier Sonnenschein möglich ist.
Am 13. August in Bourg-St.Maurice (übrigens Endpunkt einer Eurostar-Linie) glänzten deshalb BB26023 und BB 22394, letztere in "En Voyage"-Outfit, in der Morgensonne.



Etwas abseits stand die Draisine 6265

Unwiderruflich hatten wir die Rückreise angetreten! Auch, wenn wir noch einige Tage hatten. Und ich wollte versuchen, die BB 25236 nochmal zu erwischen. Also stellten wir uns zur Pause in Montrottier noch mal neben die Savoyer Versuchstrecke von 1950. Und was bescherte mir Onkel Murphy? TGV 73 + 67 kreuzen sich im Bahnhof mit TGV 74, ...





... und sonst pusten dicke BB 67300 blaue Wolken in die Luft!



Ah, verdammt, ich hatte die bevorstehende Streckensperrung vergessen!!! Man hat eine Dieselinsel für die Ter eingerichtet!
Dafür habe ich am nächsten Tag mittags bei Creveney die CC 72179 ertappt, als sie BB 22341 und BB 26142 überführte.



Zurück in Elsass-Lothringen

Am 15. August war ein Feiertag, den wir ketzerischen Protestanten natürlich nicht kannten, und prompt hat es uns logistisch aus dem Rennen geworfen. Auch bahntechnisch spiegelte sich das wieder. Ruhe in Sarrebourg (wir sind also schon in Lothringen) mit BB16715, 16667 und 16774.



Den Nachmittag verbringen wir am Canal de la Marne au Rhin, an unserem Lieblingsstück.
TGV 538 eilt auf Saverne zu,...



...während mein Sohn auf den ehemaligen Treidelgleisen balanziert. Der Z 17506 verschwindet im Eisenbahntunnel,...

und ihm folgt TGV 4484.

Ich muß auch mal kurz in den Tunnel, aber auf der Kanalseite. Ein Blick zurück zeigt die Anordnung von Treidelgleis, Kanal und Eisenbahn.

Nach vorne wird es dunkel, ca. 3 km lang ist die Röhre.

Nebenan verschwindet dann noch TGV 543 im Tunnel, auf dem hinteren Triebkopf ist die Tür offen.

Am 16. August entsteht in Saverne das Bild einer Treidellok in recht "fettem" Zustand. Diese putzigen Kerlchen, auch in elektrischer Version, haben Lastkähne durch die Kanäle gezogen…

In Lutzelbourg kommen dann noch die 185 021 (endlich ein Güterzug), TGV 535 und BB 26155 vor die Linse.



Nachmittags in Niederhausbergen auf den "Friedhofsgleisen" entdecke ich dann die kürzlich ausgemusterte Baureihe BB 20200, die 15 kV 16 2/3 Hz tauglich war. BB 20201, 20208 und 20213 stehen dort abgestellt.



Nicht besser geht es BB 16670, 16673 und 16666, auch sie sind abgestellt.



BB 27113 und BB 37046 sind davon noch weit entfernt…



In Bischheim an der Autobahn steht ein Triebkopf des TGV 001 ausgestellt als Denkmal, der andere steht bei Alstom in Belfort. Leider kann man diesen Triebkopf nur von einer Autobahnauffahrt aus fotografieren.



Dann ist Strasbourg, der Bahnhof dran. Der Vorplatz und die Straße eine riesige Baustelle! Auf einem Stumpfgleis steht 181 220 als Angstlok, für den Fall, dass…

Ein VT der OSB, der 509, wendet vor dem Stellwerk 1.

BB 16749 muß sich recken, um in der Bahnhofshalle an Strom zu kommen.

Die Sybic ist allgegenwärtig: BB 26151 und 26074 sowie 26146 rücken mit ihren Zügen in den Bahnhof ein.



Nebenan lauern BB 67512 und 67519 mit ihren Ter-Garnituren auf ihren Einsatz, 67512 hat eine Tür vom falschen Lokende eingebaut bekommen.

BB 67434 in Multiservice-Lackierung zieht ihren Ter Richtung Haguenau aus dem Bahnhof.

Noch ein Blick auf die Konstruktion an der Bahnhofsfront zum Vorplatz. Noch nicht fertig, aber schon beeindruckend.



Am 18. August in Forbach nehmen wir wieder Abschied von Frankreich. Wie begonnen, so beende ich die Bahntour mit der obligatorischen BB 16500 und der 185.



Ich habe in diesem Bericht ganz bewusst die SNCF-Loks mit der Nummerierung vor der Aufteilung in die Geschäftsbereiche verwendet. Es ist manchmal nicht leicht zu verstehen, dass z.Bsp. 8508 und 408508 dieselben Loks sind. Die neuen Loks der Reihen 427000, 436000 und 437000 tauchen daher als 27000 und so weiter auf. Möge man das meinem Alter nachsehen…

Fotos und Text: Thomas Förster
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