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E-Stories
August 2004Ein Förster im RübelandThomas Förster
Reisen

Am Sonntagmorgen beim Frühstück beschlossen meine Familie und ich, mal am Nachmittag etwas rauszufahren, warum nicht in den Harz? Da gibt es doch die niedlichen 1E1-Dampfloks von der HBL, das ist doch was? Gesagt - getan! Und da wir schon mal da waren, schauten wir auch gleich noch zur Rübelandbahn rüber. Mal sehen, was da von den 25-kV-Loks noch rumtobt. In Elbingerode stoßen wir auf die Strecke, folgen ihr talwärts, durch die Steinbrüche bei Rübeland, und dann, im Bahnhof Rübeland, steht dann statt der 171er hochglänzendes rotes Wellblech, zwei 189er im Sonntagsschlaf (Foto rechts: 189 047 und 189 048 stehen am 15.August 2004 in Rübeland abgestellt, es ist Betriebsruhe. An beiden Loks sind keine Beheimatungen angeschrieben, Indienststellung war erst vor kurzer Zeit).

Diese Zufallsbegegnung führte dazu, dass ich kurzfristig Überstunden abbauen musste und am 18. August gleich noch mal an die Rübelandbahn gefahren bin. Diesmal fangen wir am äußersten Punkt an, in Königshütte. Da ist alles gleichmäßig mit Buschwerk und Kräutern zugewachsen, Züge fahren hier keine, die RB wenden in Elbingerode.



Dann, in Rübeland, wieder zwei 189er, diesmal 189 047 + 189 050, beide "Bügel hoch" und betriebsbereit. Und jetzt muß sich ja was tun. Es ist um halb zwei nachmittags, um 14:05 soll die RB 37578 nach Elbingerode abfahren. Meine Frau holt von der Eisdiele gegenüber noch schnell drei Eis, einmal Zitrone und zweimal Geschmacksrichtung "Schlumpf", dann setzen wir uns auf die Bank vor dem Stellwerk und warten.



Nach kurzer Zeit kommen drei Herren, einer mit Warnweste und Funke, und schnüren zum Mittelbahnsteig. Ein Lokführer verschwindet in der ersten Lok, der zweite und der Rangierer in der zweiten, bergseitigen. Dann fährt die 189 050 bergan ab, in den Anschluß vom Steinbruch. Dort wird sie den beladenen Kalkzug abholen.



Inzwischen sind die Schranken vom talseitigen BÜ geschlossen, die RB fährt ein, gezogen von der 218 107, ein Steuerwagen und ein Silberling reichen, um den Schaffner zu befördern. Als die RB weitergeheult ist, gehen die Schranken wieder zu, und der Kalkzug rollt quietschend im Gefälle in den Bahnhof, auf der Bühne des letzten Selbstentladers steht der Rangierer.



Eine Loklänge hinter dem BÜ kommt der Zugschluß zum stehen, und jetzt setzt sich 189 047 in Gang und fährt hinter den Zug. Ankuppeln - Bremsprobe - fertig! Alles neben der befahrenen Hauptstraße. Hinter der Lok fahren die Autos wieder über den BÜ, es sieht schon etwas wild aus, was da passiert. Und dann fährt die Fuhre ab, in Richtung Blankenburg, wo dann auf Diesel umgespannt wird. Wir sind hier ja auf einer "elektrischen Insel"! Kurioserweise fährt auf Höhe der hinteren Lok ein VW-Bus von der DB AG auf der Straße nebenher, hat man Befürchtungen?!?



Wir wollen noch andere Punkte der Strecke sehen, deshalb fahren wir weiter. Im Gefälle hinter Hüttenrode liegt ein Bahnübergang an einem Waldweg, die Strecke läuft dort durch ein Loch. Bergan fahrend, kommt man in ein Gefälle und gleich wieder in eine Steigung. Das ist typisch für die Rübelandbahn. Horizontale Streckenabschnitte gibt es kaum, ständig wechselt die Neigung, und in Michaelstein gibt es gar eine Spitzkehre! Aber wir stehen jetzt an diesem BÜ in der Nähe des Haltepunktes "Brauner Sumpf" und warten. Und dann kommt von unten auch schon ein Leerzug, aus Silowagen für Kalkmehl, gezogen von 185 072 und am Schluß schiebt 185 152.





Die Wagenschlange macht in der Kuhle ein rechtes Hohlkreuz und rumpelt vorbei. Wenn man sich das Gleis anschaut, stellt man übrigens fest, dass die Schwellen außer in Schotter noch in Bremsstaub und Bremssand gebettet sind! Jetzt wollen wir noch auf die RB "von oben" warten, aber irgendwie haut das zeitlich nicht hin. Also fahren wir wieder ein Stück zurück, nach Neuwerk. Dort kreuzt die Strecke die B 27 auf einer hohen Blechbrücke. Das ist doch gut zu fotografieren! Auto abgeschlossen. Losgegangen, und da hustet auch schon die 218 ihren Zug zur Brücke. Trotz Spurts kriege ich außer dem asthmatischen Auspuffgeräusch der Diesellok nichts, bin halt zu langsam. Aber nach der RB kam doch gleich der talfahrende Güterzug? Auf die Mauer neben der Straße setzen und warten. Dann rumpelt es, und 185 152 erscheint in luftiger Höhe mit dem Kalkzug. Hintendran schiebt 185 072. Das hat gesessen, besser kann das Timing ohne Kenntnis der Fahrpläne nicht sein.



So, jetzt wollen wir aber noch etwas Landschaft sehen. Da stand doch vorhin ein Wagen mit Regensburger Kennzeichen in einem Feldweg? Der hatte bestimmt dasselbe vor! Also stellen wir uns da auch mal hin. Lange kommt nichts. Und dann brummt wieder eine RB mit 218 104 bergan vorbei, mitten durch die Prärie des Ostharzes.



Und das soll dann auch fast der letzte Zug sein für heute, die Leistung talwärts ist der wirklich letzte, den wir noch sehen. Aber nach so viel 25-kV-Bahn und Schlumpfeneis mitten in Deutschland muß man ja auch erstmal wieder zu sich kommen, da ist eine Pause nicht verkehrt...

Text und Fotos: Thomas Förster

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