Der Taurus ist das preisgekrönte Erfolgsmodell unter den modernen Elektroloks, von dem bislang mehr als 500 Exemplare gefertigt wurden. Ende der 1990er-Jahre beschlossen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ein neues, schnelleres und leistungsfähigeres Triebfahrzeug für den Schnellzug- und Güterverkehr zu beschaffen – den 230 km/h schnellen und 6400 kW starken Taurus, der von Siemens entwickelt und gebaut wurde. Die neue Lok bewährte sich so gut, dass sie heute planmäßig in Deutschland, Ungarn, Polen, Tschechien, Slowenien und in der Schweiz im Einsatz ist. Am 2. September 2006 stellte Siemens mit einem Taurus aus der Serienproduktion sogar einen Weltrekord für konventionelle Lokomotiven auf: Auf der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt erreichte die Maschine 357 km/h. Werner Kurtz ist Kenner des Taurus und hat in diesem Band die Geschichte, Konstruktion und Technik der erfolgreichen Loktype niedergeschrieben.
Inhalt:
Vorgeschichte
Die Entwicklung
Die Beschaffung
Die Einsätze
Die Mechanik
Die Elektrik
Leit- und Sicherheitstechnik
Farbgebung
Statistik/Technische Daten
elektrolok.de-Bewertung
In zwei einleitenden Kapiteln wird zunächst kurz auf die Vorgeschichte der ÖBB in Österreich sowie die Entwicklung von Ur-EurpoSprinter zum Taurus inklusive verschiedener Varianten und Zulassungen eingegangen. Im Kapitel Beschaffung werden die Tranchen und Lieferserien der ÖBB-Reihen 1016, 1116 und 1216 sowie der DB 182 beschrieben. Das folgende Kapitel beschäftigt sich nicht nur mit den Einsätzen ab 2000 sondern geht auch auf einige Besonderheiten wie beispielsweise den CAT, die Fußball-EM-Loks oder den Railjet näher ein. Eigene Unterkapitel sind den Mietloks von Dispolok, MRCE und Hupac, der Rekordfahrt der 1216 050, der DB 182 sowie den diversen privaten Lokomotiven und den Maschinen der MAV, GySEV und PKP vorbehalten. In drei Kapiteln werden der mechanische und elektrische Aufbau sowie die Leit- und Sicherungstechnik der Lokomotiven abgehandelt. Die diversen Farbvarianten sind geordnet nach ÖBB, DB AG und andere Bahngesellschaften unterteilt. Eine mehrseitige Statistik mit Abnahmedaten, Baujahr, EBA-Nummer, Zulassung und Fabriknummern schließt das Buch ab.
Fazit: Obwohl die Taurus-Lokfamilie erst seit gut zehn Jahren auf den Gleisen unterwegs ist, hat sie doch eine recht bunte und vielfältige Geschichte aufzuweisen. Mit diesem Buch werden die wichtigsten Aspekte und Facetten aufgezeigt: Entwicklung, Bau, Technik, Einsätze, EVUs, Farbgebung und Statistiken. Natürlich kann man von einem Buch dieser Preisklasse keine umfassende und detailreiche Abhandlung verlangen, so dass es eher als schnelles Nachschlagwerk für die wichtigsten Meilensteine zu sehen ist. Allerdings findet man auch Umlaufpläne, detaillierte Pläne und Zeichnnungen sowie diverse Statistiken, die man nicht unbedingt erwartet hätte. Inhaltlich wäre manchmal vielleicht eine andere Ordnung sinnvoller gewesen, die EM-Loks wären besser beim Kapitel Farbgebung aufgehoben gewesen und die ganze Technik wäre unseren Ansicht nach besser vor den Einsätzen behandelt worden. Dennoch erhält man für den recht günstigen Preis ein recht kompaktes und übersichtliches Nachschlagewerk.