"[...] Auf Grund der im Perspektivplan des Verkehrswesens bis 1970 vorgesehenen Traktionsumstellung, bei der auf die elektrische Zugförderungsart ein beträchtlicher Anteil entfällt, wird für die Ausbildung sowie für die Umschulung zum Ellokführer ausreichen Qualifizierungsliteratur benötigt. Der neu aufgelegte Titel wird diesen dringenden Bedarf an Lehrbüchern auf dem Gebiete der Elektrifizierung decken helfen. Als Fachschullehrbuch informiert es sowohl Studenten als auch Praktiker über die Entwicklung im Elektrischen Fahrzeugpark während der letzten Jahre. [...]"
Elektrische Lokomotiven spielen bei den deutschen Eisenbahnen seit Jahrzehnten eine bedeutende Rolle. In vielen Regionen bilden sie das Rückgrat des Schienenverkehrs. Dieses Buch erschien erstmals 1961 unter dem Titel "Elektrische Lokomotiven für Vollbahnen". Die vorliegende Ausgabe ist ein Nachdruck der erweiterten zweiten Auflage von 1965. Seine gelungene Grundkonzeption macht das Buch zum Klassiker. Nach Darstellung der Geschichte des elektrischen Zugbetriebes folgt eine Gegenüberstellung der verschiedenen Stromsysteme im Eisenbahnverkehr. Der Autor informiert den Leser genau über den mechanischen Teil der elektrischen Lokomotive - dazu zählen Fahrgestell, Rahmen, Lokkasten, Triebwerk - und die Ausrüstung von Wechselstromlokomotiven für 16 2/3 Hz und von Gleichstromlokomotiven. Außerdem enthält das Werk eine Baubeschreibung sowie Hinweise für Bedienung, Pflege und Instandhaltung der Elloks der Baureihe E 11/42 der Deutschen Reichsbahn der DDR.
Inhalt:
1. Einführung
2. Aufbau des mechanischen Teiles
3. Elektrische Ausrüstung einer Wechselstromlokomotive für 16 2/3 Hz
4. Elektrische Ausrüstung einer Gleichstromlokomotive
5. Aufbau der Wechselstromlokomotive für 50 Hz
6. Aufbau elektrischer Lokomotiven für verschiedene Spannungen, Frequenzen und Stromarten
7. Bewährte elektrische Lokomotiven des In- und Auslands
8. Betrieb mit elektrischen Lokomotiven
Anlagen
elektrolok.de-Bewertung
Das Buch beginnt mit einem kurzen geschichtlichen Abriss des elektrischen Zugbetriebes sowie der verschiedenen Stromsysteme - Gleichstrom, Drehstrom und Wechselstrom - bis zum damals aktuellen Stand Ende 1962. Rubriken zur Stromversorgung, Stromzuführung und zu den Vorteilen und Nachteilen der elektrischen Zugförderung finden sich ebenso wie Ausführungen zur Bezeichnung von elektrischen Lokomotiven oder benötigtes Lichtraumprofil.
Das zweite Kapitel ist dem mechanischen Teil einer Ellok gewidmet und zeigt ausführlich - angefangen vom Laufwerk, Drehgestellen und Bremse über den Rahmen und Lokkasten bis hin zu den verschiedenen Antriebsarten - die Varianten und Möglichkeiten des Ellokbaus. Im dritten Kapitel wird die elektrische Ausrüstung einer Wechselstromlokomotive für 16 2/3 behandelt. Hier finden sich detaillierte Ausführungen zum Oberspannungsteil (u.a. Stromabnehmer, Hauptschalter), Transformator, Steuerung, Fahrmotor, Elektrische Bremsen und Hilfseinrichtungen. Im Anschluss werden in den folgenden Kapitel die spezifischen Besonderheiten der elektrischen Ausrüstung einer Gleichstromlokomotive, einer Wechselstromlokomotive für 50 Hz sowie einer Mehrsystemellok beschrieben.
Bewährte inländische und ausländische Elloks finden sich im Kapitel 7. Im Text kurz erwähnt sind hier u.a. die inländischen Baureihen E 04, E 17, E 18, E 19, E 44, E 94, die DR-Baureihen E 11/E 42, die DB-Baureihen E 10, E 40, E 41 und E 50 sowie ausländische Elloks der SBB, der ÖBB, der SJ, der NSB, der PKP, der SNCF, der SNCB, der MAV, der CSSR, der UdSSR sowie der VR China und der USA.
Fazit:
Das Buch stellt ein Reprint eines im Jahr 1962 erschienenen Standardwerks über Elektrische Lokomotiven dar. Da das Buch den damaligen Stand abbildet sind neuere Baureihen und Techniken deshalb nicht erwähnt. Doch trotz des Alters bietet das Buch auch heute noch einige wissenswerte Informationen zum Aufbau und Betrieb elektrischer Lokomotiven. Ergänzt werden die Ausführungen durch einige S/W-Fotos und verschiedene Grafiken. Die Fotos sind dabei aufgrund der Vorlage eher schlechter Qualität. Dennoch ist das Buch vor allem für den technisch Interessierten ein wahre Fundgrube. Das Werk lässt praktisch keine Fragen zum mechanischen und technischen Teil einer elektrischen Lokomotive offen und trägt den Titel "Standardwerk" damit zu Recht.
