Von der Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecken im Nürnberger Stadtgebiet am 1. Oktober 1898 und der Übergabe der kompletten Ringbahn 1910 zeichnet Autor Herbert Hieke die Geschichte der bedeutsamen Umgehungsbahn bis heute nach. Mit teils unveröffentlichten Bildern und Dokumenten verfolgt er die Streckenentwicklung, beleuchtet Besonderheiten wie den großen Rangierbahnhof nebst Bahnbetriebswerk, den Nordostbahnhof und den Bahnhof Nürnberg-Ost.
Der Historiker Herbert Hieke, Jg. 1953, ist Direktor der Johannes-Scharrer-Realschule Hersbruck, Mitglied im Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg und dem Vorstadtverein Erlenstegen. Durch eigene Fototätigkeit und Kontakte zu anderen bekannten lokalen Fotografen sammelte er einen Schatz an Dias und Fotos zur Eisenbahngeschichte der Metropolregion Nürnberg. In der Vergangenheit trat er als Autor zahlreicher Artikel in Eisenbahnzeitschriften und -büchern auf.
Inhalt:
Einleitung
Der südliche Teil der Ringbahn
Der südöstliche Teil der Ringbahn
Der nördliche Teil der Ringbahn
Der Ostbahnhof
Der Nordostbahnhof
Der Nürnberger Rangierbahnhof
Chronik
elektrolok.de-Bewertung
Das Buch beschäftigt sich mit der Nürnberger Ringbahn, die vor allem wegen dem zunehmenden Güterverkehr zwischen 1898 und 1910 gebaut wurde. Unterteilt ist das Buch dabei in drei Hauptabschnitte der Ringbahn im Süden, Südosten und Norden sowie den wichtigsten Bahnhöfen der Ringbahn (Nürnberg Ost, Nordost und Nürnberg Rangierbahnhof). Jedes Kapitel wird mit einer kurzen Einleitung begonnen, in dem vor allem die Entwicklung und Lage der Strecken beschrieben wird. Auch der eventuell vorhandene Personenverkehr und die Bahnhöfe werden erwähnt. Es folgen mehrere Seiten mit Fotos des zuvor besprochenen Streckennetzes. Die drei Kapitel zu den Bahnhöfen sind ähnlich strukturiert. Den Abschluss des Buches bildet eine Chronik in der u.a. einige nicht mehr verwirklichte Projekte der Ringbahn Einzug halten.
Fazit:
Der Bildband zum Nürnberger Eisenbahnring bietet vor allem Fotos, die überwiegend aus den 1980er und 1990ern stammen, wobei aber auch einige älteren und neueren Datums den Weg ins Buch gefunden haben. Die meisten Aufnahmen wurden ungefähr im Format 10x15 cm abgedruckt. Zu sehen sind alle Traktionsarten, die am Ring eingesetzt wurden sowie einige Aufnahmen der Bahnhöfe und Bauwerke. Auch Bilder des heutigen Zustandes sind vorhanden. Beim Informationsgehalt der Texte bleibt das Buch leider hinter anderen Werken dieser Reihe zurück. Mit ein paar Kleinigkeiten hätte man das Buch deutlich aufwerten können, so z.B. eine Übersicht mit den genaue Eröffnungs- und Stilllegungs-Daten der einzelnen Strecken, Fahrplanauszüge des Personenverkehrs, eine Liste der eingesetzten oder im Bw Nürnberg Rbf beheimateten Lokomotiven oder detaillierte Karten von Bahnhöfen und dem Betriebswerk Nürnberg Rbf. Eine Übersichtskarte befindet sich am Einband des Buches, die im Text oft erwähnten Ortsangaben sind hier aber nicht zu finden, so dass man nur mit Hilfe anderer Quellen (z.B. eines Stadtplans) den genauen Ort bestimmen kann. Der Leser bekommt also durchaus viele sehenswerte und teilweise auch seltene Fotos der Nürnberger Ringbahn, sucht aber manch interessante Information vergeblich im Buch.