Der Rhein als mächtiger sagenumwobener Grenzfluss hatte schon immer eine herausragende Bedeutung für Deutschland. Schon historisch stellt der Rhein eine bedeutende Verkehrsader dar, war jedoch auch immer Hindernis für Mensch und Güter im Grenzgebiet zwischen Deutschland, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden.
Allein 28 deutsche Eisenbahnbrücken überqueren den Rhein zwischen Bodensee und Niederrhein, jede mit ihrer besonderen Rolle für die jeweilige Eisenbahnstrecke und einer eigenen wechselvollen Geschichte. Durch die Kriegsereignisse der letzten 200 Jahre mussten etliche Brücken bis zu siebenmal aufgebaut werden, jede Brücke hat ihre eigene Bau- und Lebensphase.
Die Geschichte dieser Brücken wird anhand von umfangreichen, teilweise bisher unveröffentlichtem Quellenmaterial detailliert beschrieben, und alle Bauphasen der Brücken werden durch zahlreiche, überwiegend aus Archiven stammenden historischen Bildern dokumentiert. Die den Rhein überquerenden Schiffbrücken bei Maxau und Speyer sowie die Trajekte bei Bonn, Duisburg, Homberg und Spyck werden ebenso behandelt wie die von den Alliierten beim Vorstoß nach Deutschland erbauten Kriegsbrücken bei Straßburg, Maxau, Mannheim, Mainz, Duisburg, Wesel und Spyck.
Entstanden ist so ein einzigartiges Werk mit ca. 420 Aufnahmen, das sowohl dem eisenbahnbegeisterten, als auch dem regional interessiertem Leser neue Hintergründe bietet.
Inhalt:
Vorwort
Einleitung
Die Rheinbrücken in den Kriegen 1870 bis 1945
Die einzelnen Brücken
Chronologie der vier großen Privatbahnen
Rheinbrücken in Farbe
elektrolok.de-Bewertung
Hans-Wolfgang Scharf widmet sich in diesem Buch einem interessanten, aber leider meist vernachlässigtem Thema - den Eisenbahnbrücken. Nach einer kurzen Einleitung werden alle 28 Rheinbrücken zwischen Konstanz und Wesel sowie die Altrheinbrücke bei Griethausen und das Trajet Spyck - Welle einzeln vorgestellt. Zu jeder Brücke findet sich eine ausführliche Beschreibung der Entstehungsgeschichte sowie der oft wechselvollen Einsatzzeit. Ergänzt werden diese Beschreibungen durch viele interessante und seltene Grafiken, Zeichnungen und Lage-Pläne sowie durch unzählige Foto-Raritäten. Dagegen fehlen z.B. die aus architektonischer Sichtweise durchaus interessanten Daten zur Bau-Statik oder genaue Pläne zu den einzelnen Bauteilen der Brücke. Den an diesen Dingen eher uninteressierten Eisenbahnfreund wird dies aber nicht stören, insbesondere da auch zu längst verschwundenen Brücken, wie z.B. die Hindenburgbrücke bei Rüdesheim oder die Schiffsbrücken bei Speyer und Maxau, zu denen die bisherige Spurensuche in der Literatur oft nur wenig Infos hergab, umfangreiche Fakten und Daten zusammengetragen wurden und auch auf heute noch sichtbare Spuren eingegangen wird. Statistische Daten wie Stützweiten oder Höhe der Bauteile finden sich in der Regel im Text, womit allerdings ein Vergleich der verschiedenen Brücken untereinander, wie z.B. durch einen Info-Kasten am Anfang jeder Brückenbeschreibung oder eine zusammenfassende Übersicht am Ende der einzelnen Beschreibungen, nur mit etwas Aufwand möglich ist. Ein Fototeil mit Farbbildern verschiedener Rhein-Brücken rundet das Buch ab.
Insgesamt schuf Hans-Wolfgang Scharf damit eine detailreiche und äußerst lesenswerte Übersicht über die Geschichte der Rheinbrücken, die jedem Eisenbahnfreund nur empfohlen werden kann!
