Für die Zeit zwischen 1945 und 1950 liegen über die Deutsche Reichsbahn in der sowjetischen Besatzungszone bzw. der späteren DDR nur spärliche Informationen vor. Besonders über den Verbleib und die Stationierung der Lokomotiven und Triebwagen ist wenig bekannt. Ulrich Walluhn hat sich dieses außergewöhnlichen Themas angenommen. In jahrelanger und oft mühevoller Forschungsarbeit hat er versucht, Licht ins Dunkel dieser spannenden Eisenbahnzeit zu bringen. Mit Erfolg: Herausgekommen ist eine einmalige Dokumentation, die ihres gleichen sucht und nur wenige Fragen offen lässt. Zahlreiche historische Fotodokumente illustrieren dieses Buch. Kernstück bildet ein vollständiges Verzeichnis aller Triebfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn in der DDR zum 1. Juli 1950.
Inhalt:
Vorwort
Kriegsende 1945 und eine "Stunde Null", die es nicht gab.
Die sowjetische Besatzungszone und die ersten schweren Aufbaujahre
Der Weg in die deutsche Teilung
Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen
Die allgemeine Organisation des Betriebsmaschinendienstes im Jahr 1950
Der Dienst mit Dampflokomotiven
Der Dienst mit Diesellokomotiven und Triebwagen
Der Dienst mit elektrischen Fahrzeugen
Das Bestandsverzeichnis zum 1. Juli 1950
Nachweis verwendeter Quellen
elektrolok.de-Bewertung
Schon beim ersten Überfliegen des Buches ahnt man, was für eine Arbeit in diesem Werk steckt. Auffällig sind dabei vor allem die vielen Statistiken, die eine Fülle von Daten beinhalten. So finden sich z.B. ausführliche Aufstellungen über bekannt gewordene Reparationsleistungen und Demontagen für die Sowjetunion, Die Entwicklung der einzelnen Lok-Kolonnen, Streckenschließungen, Veränderungen bei den Klein- und Privatbahnen zwischen 1945 und 1949 oder natürlich das ausführliche Bestandsverzeichnis zum 1. Juli 1950, das jede einzelne Lok mit Bw-Dienststelle auflistet. Ergänzt wird die Datenfülle durch viele seltene Aufnahmen aus jener Zeit. Wer Details - insbesondere über Dampfloks - sucht, wird hier in 99 Prozent der Fälle fündig - man erfährt beispielsweise den genauen Lokbestand inkl. Schadlokbestand jeder Baureihe zum 1. Juli 1950. Einziges Manko aus Sicht eines Ellokfans sind die fehlenden Aufstellungen über den Abtransport der Reparationselloks in die Sowjetunion. Abgesehen davon ist das Buch aber jeden Pfennig wert und kann jedem Fan der Deutschen Reichsbahn der DDR nur empfohlen werden.
