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Die Leicht-Verbrennungstriebwagen(LVT) der Deutschen Reichsbahn

Die Baureihen VT 2.09 (BR171/172,771/772) und VT4.12 (BR173)

von Bernd Friedrichs / Andreas Stange

Format: 210 x 297 mm
Umfang: 320 Seiten
Preis: EUR 49,90
ISBN-10: 388255231X
ISBN-13: 978-3882552317


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Sie sind mittlerweile Kult bei Eisenbahnfreunden: Die „Leicht-Verbrennungstriebwagen“ (LVT) der Baureihe VT 2.09 der Deutschen Reichsbahn in der DDR. Die zweiachsigen roten Triebwagen sind seit Jahren durch ihre liebevoll-respektlosen Bezeichnungen wie „Blutblase“ oder „Ferkeltaxi“ überall bekannt. Der EK konnte für dieses spannende Baureihenbuch Dipl.-Ing. Bernd Friedrichs – ausgewiesener Kenner dieser aus drei Unterbaureihen zwischen 1962 und 1968 beschafften Triebwagenbaureihe – gewinnen. Der Autor der ab 1965 als Entwicklungsingenieur in der VES/M Halle Themenbearbeiter für Brennkraft-Triebwagen war und dabei die DR-LVT jahrelang begleitete, beschreibt detailliert das Entstehen und die Technik dieser Triebwagen. Erstmalig werden auch die letztlich erfolglosen Bemühungen der DR zur Beschaffung eines vierachsigen Mittelstreckentriebwagens ebenso beschrieben wie die beiden glücklosen Baumuster-Fahrzeuge der Baureihe VT 4.12. Selbstverständlich werden die Rekonstruktion der LVT ab 1992, der Umbau zweier Triebwagen auf Erdgasantrieb und der Verbleib der ins Ausland nach Kuba, Osteuropa und Afrika verkauften Fahrzeuge wie auch die museal erhaltenen Triebwagen behandelt. Andreas Stange hat in bewährter Weise den Einsatz in den Direktionen beschrieben und mit einem umfangreichen Statistikteil versehen. Das Standardwerk über die Reichsbahn-LVT!


Inhalt:

Die Entwicklung leichter Triebwagen bis 1945
Die Situation nach dem zweiten Weltkrieg
Entwicklung von LVT in der DDR
Technische Beschreibung und Probleme der Mittelstreckentriebwagens VT 4.12 (BR 173)
Technische Beschreibung und Probleme der DR-Schienenbusse
Die Serien 1962 (Nullserie), 1963/64 (VT 2.09.003-070 und VB 2.07.503-570)
Die Serienlieferung 1965 (VT 2.09.101-116 und VS 2.08.101-116)
Die Rekonstruktion der Baureihen 771 und 772
Beheimatung und Einsatz
Lieferung und Verbleib der Trieb-, Bei- und Steuerwagen
Verkäufe ins Ausland
Die erhaltenen und museal genutzten Fahrzeuge
Zahlen, Daten, Fakten: Der Einsatz der DR-LVT im Winterfahrplan 1981/82
Unfälle und besondere Vorkommnisse



elektrolok.de-Bewertung

Das Baureihenbuch beginnt einleitend mit der Entwicklung der "leichten Triebwagen" von den 1920er Jahren bis in die Nachkriegszeit der DDR in den 1950ern. Nach diesen zwei Kurz-Kapiteln wird zum eigentlichen Thema der LVT in der DDR übergegangen. Angefangen von ersten Entwürfen Ende der 1950er wird die Geschichte verschiedener verwirklichter und nicht verwirklichter LVT-Projekten der DDR wie z.B. eines Mittelstreckentriebwagens (VT + VM + VT) oder eines Doppelstocktriebwagens beleuchtet. Anschließend stehen die zwei Baumustertriebwagen der Reihe VT 4.12 im Mittelpunkt der Betrachtung - technische Details und die Erprobung werden dabei mit diversen Farb-Fotos und Firmenwerbungen ergänzt.
Ab dem Kapitel "Technische Beschreibung und Probleme der DR-Schienenbusse" werden danacn die zweiachsigen Vertreter näher beleuchtet. Als erstes wird die Technik und Erprobung der Baumuster 1 und 2 aus den Jahren 1957 und 1959 näher beleuchtet, es folgen die Serien von 1962 und 1965. Mit zahlreichen Fotos, wiedergegebenen Original-Protokollen und Zeichnungen stehen dabei vor allem die Technik und die Erprobung im Zentrum der Betrachtung. Durch eine erste bunte Fotostrecke getrennt wird anschließend auf die Rekonstruktion der Fahrzeuge in den 1990ern eingegangen, die in mehreren Varianten und sogar einem Erdgastriebwagen ihren Niederschlag fanden.
Nach der Entwicklung und der technischen Beschreibung ist die zweite Hälfte des Buches vor allem der Beheimatung und dem Einsatz gewidmet. Sortiert nach den verschiedenen Reichsbahndirektionen wird zunächst auf gut 110 Seiten die Geschichte der LVT bei den verschiedenen Betriebswerken aufgeführt. Anschließend sind die Unterhaltungswerke und die vor allem für Statistiker interessante Liefer- und Verbleibliste abgedruckt. Nach dem Einsatzende bei der DB AG wurden diverse Triebwagen ins Ausland verkauft, weshalb diese Thematik ebenfalls in einem eigenen Kapitel in das Buch Einzug hielt. Den Abschluss bilden dann die erhaltenen und museal genutzten Fahrzeuge sowie eine Aufstellung von Unfällen und besondere Vorkommnissen.
Fazit: Vor allem zum Ende seiner Einsatzzeit hatte die "Blutblase" oder "Ferkeltaxe" fast ebensoviel Anhänger und Fans wie das westdeutsche Pendant des Schienenbusses. Grund genug den LVT der DR eine umfassende Beschreibung im Rahmen eines Baureihenbuches zu widmen. Einsatz und Technik sind dabei in etwas gleich gewichtet worden, so dass alle Facetten der LVT gleichberechtigt behandelt wurden. Auch auf Details wie spezielle Farbgebungen oder nicht ausgeführte Projekte fehlen nicht. Statistiker können sich über viele Daten freuen und da ein Bild mehr sagt als viele Worte wurden auch zahlreiche Aufnahmen in Schwarz-weiß und Farbe mit in das Werk aufgenommen. Mit dieser Mischung entstand ein klassisch guter Baureihenband!

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